Die Rache des stolzen Millionärs (German Edition)
wenn er sich mit Tess verbunden fühlte, wenn er Mitleid mit ihr hatte, musste er nur die Zeit zurückdrehen und sich daran erinnern, wie sie weggegangen war, ohne sich im Geringsten um seine Gefühle zu kümmern.
Er musste seinen Plan noch einmal überdenken, musste sich ins Gedächtnis rufen, dass er nicht nach Minnesota zurückgekehrt war, um eine Liebesgeschichte wieder aufleben zu lassen, sondern um an Tess heranzukommen, mit ihr zu schlafen und sie für alles bezahlen zu lassen.
Und sobald ihr Fuß völlig verheilt war, würde er genau das tun.
9. KAPITEL
Die Fäden waren gezogen, und ihr Fuß fühlte sich gut an.
Tess verließ das Behandlungszimmer des Arztes ohne Krücken und ohne Verband. Sogar nachdem sie dem Doktor versichert hatte, dass es ihr keine Mühe gemacht hatte, ihn aufzusuchen, hatte er darauf bestanden, dass er für die Abschlussuntersuchung in Damiens Haus kommen könne.
Doch Tess fühlte sich nicht mehr wie eine Invalide und wollte sich auch nicht so verhalten. Sie konnte laufen, arbeiten und auch wieder Auto fahren. Und, Gott sei Dank, hatte Damien keine weiteren Schwierigkeiten mehr gemacht, sogar als sie ihm gesagt hatte, dass sie ein Taxi und nicht seinen Wagen zur Arztpraxis nehmen würde.
Während Tess aus dem Gebäude trat und den Gehweg hinunter zum Taxi ging, dachte sie darüber nach, dass Damien genau genommen überhaupt keine Probleme oder gar Annäherungsversuche in den letzten Tagen gemacht hatte.
Nachdem sie von den Malerarbeiten im Cottage nach Hause gekommen war, hatte er eigentlich nur nach ihr gesehen und war dann verschwunden. Konnte der Grund darin liegen, dass sie ihm all die Dinge über Henry und ihre Ehe erzählt hatte?
Auf dem Rückweg zum Cottage überlegte sie, ob Damien sie aufgegeben hatte und nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. Vielleicht hatte er schon ein Auge auf eine andere geworfen. Der Gedanke, dass er hinter einer anderen Frau her sein könnte, entsetzte sie.
Als das Taxi die Einfahrt zum kleinen roten Haus hinauffuhr, fiel ihr Blick als Erstes auf Damien, der in der Dezembersonne sehr sexy aussah. Er hatte auf einem großen Rasenstück den Schnee weggeschaufelt und eine Plane ausgelegt. Auf der abgedeckten Fläche standen die Küchenschränke. Damien trug Arbeitskleidung und sah nicht auf, als sie aus dem Wagen stieg.
Nicht bevor sie praktisch vor ihm stand.
„Hey“, grüßte sie ihn, während sie auf ihn zuging.
Mit einem flüchtigen Blick über die Schulter erwiderte er ihren Gruß. „He, du.“ Obwohl die Sonne an diesem kalten, klaren Vormittag nur wenig Kraft hatte, waren seine Wangen gerötet, und seine blauen Augen glitzerten wie Saphire.
„Was machst du da?“, fragte sie ihn.
„Ich schleife die Schränke ab.“
„Sie sehen gut aus.“
„Ja, es wird langsam.“
„Tja, ich komme gerade vom Doktor, und er hat gesagt, dass ich wieder gehen darf.“
„Was soll das heißen?“, fragte er.
„Das heißt, du musst das hier nicht länger tun. Geh nach Hause, kehr in dein normales Leben zurück, und ich übernehme ab hier wieder.“
Er hielt inne, dachte einen Moment lang nach und antwortete dann: „Nein, ich denke, nicht.“
„Entschuldige bitte?“
Mit entschlossenem Gesichtsausdruck stand er auf und blickte zu ihr hinunter. „Ich habe entschieden, dass wir die Arbeiten an diesem Haus gemeinsam abschließen werden.“
Ihr Herz begann schneller zu pochen. „Wirklich?“
„Ja.“
„Warum?“
„Es könnte lustig werden.“
„Ja, bestimmt, aber wird das nicht deinen Plan durchkreuzen?“
Fragend sah er sie an. „Was für einen Plan meinst du?“
„Du wolltest mich leiden lassen, mich bestrafen. Ich sollte mir den Hintern hier abarbeiten.“
Schelmisch lächelnd erwiderte er: „Ich denke, dein Hintern ist ziemlich perfekt, so wie er ist.“
Seine Worte erregten sie, ihre Beine fühlten sich schwach und zittrig an, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
„Die Wahrheit ist“, begann er ruhig, „dass ich früher nach Kalifornien zurückmuss als angenommen.“
„Oh.“ Es kostete sie Kraft, ihre Enttäuschung zu verbergen, und sie war sich nicht sicher, ob es ihr ganz gelang.
„Ich muss bis Mittwoch alles erledigt haben.“
Jetzt fiel ihr die Kinnlade herunter. „Das ist in zwei Tagen.“
„Stimmt.“
Ihm schien das ganze Thema gleichgültig zu sein, aber Tess war einfach nicht in der Lage, so zu tun, als würde es ihr ebenfalls nichts ausmachen. „Ich setze mich besser gleich ans
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