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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Decker mochte ihn sowieso nicht. Es würde sich also nicht viel ändern.
    Nein, das stimmte nicht. Es würde vieles ändern. »Bist du wach, Oliver?«
    Der Klang ihrer Stimme ließ ihn zusammenschrecken. »Ja. Entschuldige, hab ich mich zu viel bewegt?«
    »Du bewegst dich überhaupt nicht.«
    »Oh ... « Er atmete ein, dann aus. Vielleicht hatte sie nicht geschlafen. Vielleicht war er doch nicht so gut gewesen, wie er dachte. »Was ist los?«
    »Hayley Marx war vorhin hier.«
    Herrje. Hoffentlich wurde sie jetzt nicht emotional. »Und?«
    »Wir haben ziemlich viel geredet.« Oh, oh, dachte Oliver. Das bedeutet nichts Gutes für mein Ego. »Sie hat angedeutet, daß ... daß die Sache möglicherweise nur ein Witz war.«
    »Was?«
    »Der Einbruch in meine Wohnung. Daß die Jungs vom Revier mir nur einen Streich spielen wollten.«
    Oliver setzte sich auf und zog die Decke über die Knie. Na gut, vielleicht hatten die beiden nicht über ihn geredet. Und ihre Gedanken galten gar nicht ihm. Sie dachte immer noch an den Einbruch. Es hätte ihn erleichtern sollen, daß er für sie nicht so wichtig war. Statt dessen fühlte er sich vernichtet. Tja, wenn er sie schon nicht mit seiner sexuellen Leistungsfähigkeit blenden konnte, dann vielleicht mit seinen Fähigkeiten als Detective. »Was hat Marx angedeutet?«
    »Wie hat sie das ausgedrückt?« Cindy drehte sich um, setzte sich neben ihn und legte den Kopf auf seine Schulter. »Daß es vielleicht nur ein übler Streich war ... «
    »Wie bitte?«
    »Daß die Jungs mich auf die Probe stellen wollten.«
    »Mit Scheiße auf deinem Bett?«
    Cindy schwieg. Trotz der Dunkelheit konnte sie sein Profil erkennen — die gerade Nase, das feste Kinn. »Was glaubst du?«
    »Was meinst du damit?« Keine besonders schlagfertige Antwort. »Willst du meine Meinung dazu wissen?«
    »Ja, genau das. Glaubst du, der Einbruch könnte ein Streich sein, den die Jungs vom Revier mir gespielt haben?«
    Diesmal hatte sie sich klar ausgedrückt. Oliver kapierte endlich, daß sie um Hilfe bat und keine theoretische Diskussion wollte. »Manche Polizisten sind Arschlöcher. Und manche verhalten sich ekelhaft gegenüber Frauen, besonders gegenüber Anfängerinnen. Aber jemand, der Scheiße auf deinem Bett hinterläßt, hat Probleme.«
    »Du bis also nicht Hayleys Meinung.«
    »Cindy, der Typ, der das getan hat, hat keinen Spaß gemacht. Er hat keine Stolperdrähte durch deine Wohnung gespannt oder ... oder dir Kletten ins Bett gelegt. Er hat deine Wohnung böswillig und geplant verwüstet. Der Drecksack, der das gemacht hat, war wütend und gewalttätig und will sich entweder an dir rächen oder lebt mit dir als Partnerin irgendwelche krankhaften Sexphantäsien aus. Wenn Marx das als pennälerhaften Polizistenstreich sieht, nimmt sie etwas sehr Ernstes auf die leichte Schulter. Ehrlich gesagt, läßt mich das an ihrer Urteilskraft zweifeln. Und es macht mich ihr gegenüber sogar ... ein bißchen mißtrauisch.«
    »Warum? Glaubst du, sie steckt dahinter?«
    »Keine Ahnung. Könnte das sein?«
    »Kann ich mir nicht vorstellen.« Cindy richtete sich auf. »Außer, sie glaubt, daß ich ... dich ihr weggenommen habe oder ... ich weiß nicht, wie sie das mit dir und mir rausgekriegt haben könnte ... « Ihre Stimme wurde hart. »Wenn du es ihr nicht gesagt hast.«
    »Hör doch auf.« Oliver runzelte die Stirn. »So bescheuert bin selbst ich nicht.«
    »Du bist das einzige, was sie mir verübeln könnte.«
    »Ich geb's ja ungern zu, aber ich glaube nicht, daß ich ihr so wichtig bin.« Oliver spürte, wie sein ganzer Körper steif wurde, nur sein Schwanz blieb schlaff wie ein vertrockneter Selleriestengel. »Unsere Nacht war nicht gerade leidenschaftlich.« Cindy schmiegte sich an seine Brust. »Das tut mir leid.«
    »Von wegen.« Er schob sie weg. »Um deine ursprüngliche Frage zu beantworten, nein, ich halte es nicht für einen Polizistenstreich. Ich weiß, wozu Cops fähig sind. Ich hab selbst einiges angestellt. Aber ich hab nie Möbel zertrümmert und nie daran gedacht, Scheiße in Betten zu hinterlassen, nicht mal in dem meiner Ex-frau.«
    Cindy war ernüchtert. Aus irgendeinem Grund hatte sie gehofft, daß der Einbrecher ein Polizist war. Das wäre ihr weniger bedrohlich vorgekommen als ein anonymer Perverser. Und doch wußte sie, wie tödlich Cops sein konnten. Schließlich waren sie stets bewaffnet. »Tja, dann fällt mir nichts mehr ein. Und dir?«
    »Mein Hirn hat für heute abgeschaltet.«
    »Zu

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