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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ist das alles provinziell! Er mag mich, aber sie mag ihn nicht und die anderen mögen sie ... bla, bla, bla.«
    »Warum sind sie keine Partner mehr, wenn sie sich immer noch mögen?«
    »Hat einfach nicht funktioniert.«
    »Wer hat den Austausch beantragt?«
    »Bederman.«
    »Frag deinen Partner, warum er immer noch mit ihm befreundet ist, wenn Bederman wegwollte.«
    »Und welche Antwort soll ich darauf erwarten?«
    »Wahrscheinlich keine ehrliche«, meinte Oliver. »Wenn du einen Wechsel beantragst, heißt das für gewöhnlich, daß du mit deinem jetzigen Partner nicht klarkommst.«
    Cindy überlegte. »Den Gerüchten nach hat Bederman den Wechsel beantragt, weil Graham langsam ist.«
    »Langsam?«
    »Er ist ein bißchen lahm, kann nicht schnell rennen. Bei Verfolgungen zu Fuß mußte Bederman die ganze Arbeit machen, während Graham mit großen Trara dem Geschnappten Handschellen anlegte.«
    »Ist dir das auch aufgefallen?«
    »Beaudry stellt mit Sicherheit keine olympischen Rekorde auf, aber ich glaube nicht, daß er sich drückt.« Sie dachte an die betrunkenen Russen vor zwei Tagen. Die Schwerarbeit hatte sie geleistet. »Aber ist an den Gerüchten was dran?«
    »So schlimm ist es wirklich nicht ... «
    »Wenn du so ein Gerücht über deinen Ex-Partner verbreitest, stößt ihm das bestimmt sauer auf.«
    »Graham hast ein dickes Fell.«
    »Nein, Cindy, das erklärt überhaupt nichts. So was läßt man sich nicht gefallen, ohne selbst Gerüchte in die Welt zu setzen. Und wenn er das nicht tut, steckt was dahinter. Ich weiß, wie es bei den Uniformierten zugeht. Da stimmt was nicht.« Cindy schwieg.
    »Wenn zwei nach einem Wechsel weiterhin befreundet bleiben, heißt das für mich, die haben sich getrennt, weil es zu gefährlich war, weiter zusammenzubleiben.«
    »Ich hab keine Ahnung, was du meinst.«
    »Die haben irgendein schmutziges Ding zusammen gedreht, Cindy. Sie sind nicht erwischt worden und wollten sich trennen, bevor jemand sie als Einheit auszuschnüffeln beginnt.«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich Graham kenne. Der macht keine schmutzigen Dinger.«
    »Woher weißt du das?«
    Cindy dachte nach, fand aber keine Antwort.
    »Wie lange fährst du schon mit ihm Streife?« fragte Oliver. »Sechs Monate? Acht? Das ist gar nichts, Decker. Überhaupt nichts. Ich war mal zwei Jahre lang der Partner von einem Kerl, bevor ich merkte, daß er korrupt war.«
    »Was hast du gemacht?«
    »Einen Wechsel beantragt. Aber ich sag dir was. Wir sind keine Freunde geblieben.«
    »Wann war das?«
    »In meinen Anfangsjahren in Hollywood. Damals habe ich noch an Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und all den Scheiß geglaubt.«
    »Hast du ihn verpfiffen?«
    »Nope! Er hat bei Drogenrazzien geklaut. Keine tolle Sache, aber es war kein Mord. Du siehst Geld auf dem Tisch liegen und steckst einen Zwanziger ein. Dann ist es ein Fünfziger oder ein Hunderter. Keiner merkt es. Keiner kommt zu Schaden. Es ist verlockend. Ich war auch in Versuchung. Aber ich hab's nicht getan. Das ist der Unterschied.«
    »Was ist mit deinem Ex-Partner passiert?«
    »Der ist in Pension gegangen, als er seine zwanzig Jahre voll hatte. Später hab ich gehört, daß er als Wachmann arbeitet.«
    Ein sehr glimpfliches Ende für eine solche Geschichte, fand Cindy. »Er ist nicht erwischt worden?«
    »Nein. Die meisten werden nicht erwischt, solange sie nicht zu gierig sind. Aber wenn du lange genug dabei bist, fallen sie dir auf. Das sind diejenigen, die nie auf einen grünen Zweig kommen. Sie schaffen es einfach nicht die Leiter rauf, egal, wie viele Ehrenabzeichen sie bekommen, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind, über die Schulter zu schauen. Ich bin nicht wegen der Moral sauber geblieben, sondern wegen der Angst, erwischt zu werden und all meine Träume den Bach runtergehen zu sehen. In meiner Familie sind lauter Cops, aber keiner hat es bis zur goldenen Dienstmarke gebracht. Mann, ich war früher vielleicht ein entschlossener Bursche.«
    »Und du hast es geschafft.«
    »Allerdings. Und kaum hatte ich das, hab ich alles vermasselt.«
    »Nicht beruflich ... «
    »Doch. Beruflich und privat. Du kannst nicht das eine ohne das andere vermasseln. Es gibt einen Grund dafür, warum dein Dad ist, wo er ist, und ich da festhänge, wo ich bin. Ich hab mich zu sehr ablenken lassen, hab an meine eigenen Sprüche geglaubt. Dann war ich zu alt. Aber egal, jetzt geht es nicht um mich. Ich erzähl dir das bloß, weil ich weiß, wann zwei und

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