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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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dumm.«
    »Cynthia, vielleicht sollten wir einfach ... ich weiß nicht ... den Moment genießen.«
    Schweigen. »Na ja, vielleicht auch nicht.« Oliver sah auf ihre Nachttischuhr. Zwanzig nach drei.
    »Oder ein bißchen schlafen.«
    »Schlaf du nur.« Sie nahm ein Taschenbuch vom Nachttisch. »Ich muß erstmal abschalten.«
    »Schon gut, schon gut.« Oliver zog sie an sich. »Wie der Vater, so die Tochter - nur die Arbeit im Kopf. Erzähl mir, welche Weisheiten Marx sonst noch von sich gegeben hat.« Cindy rieb sich die Augen. »Sie sagte, es könnte eine Art Initiationsritus sein.«
    »Wie kommt sie darauf?«
    »Wegen Sachen, die ihr passiert sind.« Sie berichtete von Marx' Autogeschichten. »So was passiert, stimmt's?«
    »Ja.«
    »Klingt glaubwürdig, oder?«
    »Total glaubwürdig.«
    »Widerlich.«
    »Und dumm und sehr gefährlich.« Er senkte den Blick. »Wie gesagt, ich gebe zu, daß ich an genug dämlichen Streichen beteiligt war. Aber nichts mit Scheiße. Und sei es auch nur, weil niemand Scheiße anfassen will. Worüber habt ihr sonst noch gesprochen?«
    »Wer es gewesen sein könnte. Auf ein paar Kandidaten sind wir gekommen.«
    »Wer steht oben auf der Liste?«
    »Tropper.«
    »Der Sergeant, den du bloßgestellt hast.«
    »Genau der.«
    »Was ist mit dem anderen Kerl? Lopez?«
    »Ja, über den haben wir auch geredet. Mann, den hat sie gestern abend ganz schön abfahren lassen. Er hat mir gegenüber ein paar schwachsinnige Bemerkungen gemacht, und Hayley hat's ihm gegeben. Aber voll. Später ist sie zu ihm gegangen und hat mit ihm geredet. Ich glaube, sie hat sich sogar entschuldigt.«
    »Warum hat Lopez blöde Sprüche gemacht?«
    »Er wollte witzig sein. Außerdem hat er seinen Partner imitiert — einen Typ namens Tim Waters, der wirklich ein Idiot ist.«
    »Nie von ihm gehört.«
    »Hayley sagt, Waters sei ein Schürzenjäger.«
    »Wie die meisten Cops. Was hat sie noch gesagt?«
    »Daß Bederman mich nicht leiden kann. Genauer gesagt, daß Bederman es auf mich abgesehen hätte, aber nicht in sexueller Hinsicht. Obwohl ich mir absolut nicht vorstellen kann, weshalb. Insgesamt hab ich vielleicht zehn Minuten mit dem Kerl geredet.«
    »Bederman, Bederman ... « Oliver dachte nach. »Klingt vage bekannt. Wie heißt er mit Vornamen?
    Rieh oder so?«
    »Rick.«
    »Ja. Der kam gerade, als ich versetzt wurde. Hatte schon ein oder zwei Streifefahren hinter sich. Muß vor etwa zehn Jahren gewesen sein. Wie alt ist er? Mitte dreißig?«
    »Kann gut sein.«
    »Ein furchtbarer Angeber. Ich erinnere mich, daß ich ihn nicht leiden konnte. Vielleicht war ich eifersüchtig und hab ihn als Konkurrenz betrachtet. Wie kommt sie darauf, daß er dich nicht leiden kann?«
    »Keine Ahnung.«
    »Du hast gestern abend mit ihm gesprochen?«
    »Ja, er saß mit seinem Partner an Marx' Tisch, als ich ins Bellini's kam.«
    »Worüber hast du dich mit ihm unterhalten?«
    »Wir haben erst geredet, als Marx zu Lopez rüberging, der wütend davongestapft war. Bederman sagte, ich solle nicht mit verheirateten Männer schlafen, so wie Marx es getan hat. Das hätte ihr alles vermasselt.«
    »Womit er absolut recht hat. Aber ich find's merkwürdig, daß er dir das sagt. So was sagt man, wenn man auf jemanden scharf ist. Hast du ihm die Meinung gesagt?«
    »Nein, überhaupt nicht. Ich hab zugehört, aber ich fand es ziemlich daneben, weil er ja wußte, daß ich mit Hayley da war. Nachdem er weg war, hat sein Partner Sean Amory versucht, sich an mich ranzuwanzen. Inzwischen hatte ich die Schnauze voll. Also hab ich gesagt, für Cops sei ich nicht zu haben, und er darf das gern rumerzählen. Dabei haben wir es belassen.«
    Im Dunkeln spürte sie, wie sie rot wurde. Zum Glück konnte Oliver das nicht sehen. »War wohl ein bißchen voreilig, wenn man bedenkt, daß ich hier mit dir im Bett liege.« Oliver lachte leise. Aber seine Gedanken waren eindeutig woanders. »Hattest du beruflich mit einem dieser Kerle zu tun?«
    »Wir — also Graham und ich — haben Bederman und Amory bei ein oder zwei Einsätzen geholfen. Ich glaube, sie uns auch ein paarmal. Bederman ist früher mit Graham Streife gefahren. Laut Bederman sind sie immer noch befreundet ... «
    »Wirklich?«
    Pause. »Du findest das offensichtlich bemerkenswert.«
    »Ich finde es interessant. Wie heißt Graham mit Nachnamen?«
    »Beaudry.«
    »Und was hält Beaudry von Bederman?«
    »Graham redet nicht über ihn. Aber Bederman hat gesagt, daß Graham mich für smart hält ... Gott,

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