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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Wie sie ihren Dad kannte, hatte er die Nationalgarde geschickt.
    »Scheiße!« rief Tropper wieder. »Wir müssen uns beeilen.«
    O Gott, dachte sie. Hoffentlich erschießt mich der Scheißkerl nicht auf der Stelle.
    »Das ändert die Sache.« Tropper hielt inne. »Aber nicht allzusehr.«
    Er bog mehrmals ab, und bald spürte Cindy, wie das Auto ruckelte und holperte. Er war in den Wald hineingefahren oder zumindest auf einen ungepflasterten Weg. »Warst du je zelten?« fragte Tropper.
    Sie wußte, daß er auf eine Antwort wartete. Mühsam brachte sie hervor: »Ja.«
    »Ich war oft zelten«, fuhr Tropper fort. »Als ich noch eine Familie hatte. Das war vor Crayton und seiner Schlampe von Frau und all diesen Idioten, die mit das Leben vermasselt haben.« Mehrere Sekunden verstrichen schweigend.
    »Ja, ich war oft zelten«, wiederholte Tropper. »Ich kenne diese Gegend wie meine Hosentasche.« Wie schön für dich, dachte sie. Nicht der gesunde Menschenverstand hielt sie davon ab, das laut zu sagen, sondern ihr geschwächter Zustand.
    »Jetzt ist es nicht mehr weit«, sagte Tropper. »Du weißt, wovon ich rede, oder?« Cindy antwortete nicht.
    »Die Stelle! Wo die Corniche ihren Todessturz gemacht hat ... du wärst doch sicher gern bei deinem Freund. «
    »Er war nicht mein Freund«, murmelte Cindy.
    Tropper drehte sich um, sah auf sie hinunter. Selbst im Dunkeln konnte sie sein großes, häßliches Gesicht erkennen.
    »Was hast du gesagt? Du nuschelst so. Hab ich dir die Zähne eingeschlagen?« Cindy fuhr sich mit der blutigen Zunge über die Schneidezähne. Sie hatten nicht nur Zacken, sondern fühlten sich auch kürzer an. Aber sie befanden sich noch in ihrem Mund, und das war doch schon was.
    »Hätte mir Arbeit erspart«, sagte Tropper. »Ich werde dir das Gesicht zu Brei schlagen. Sonst hat die Pathologie was, womit sie arbeiten kann. Keine Bange. Ich versprech dir, daß du nach dem ersten Schlag hin bist.«
    Die Motorengeräusche waren lauter geworden. Das machte ihr Mut.
    »Nicht einfach, mich zusammenzuschlagen, wenn sie nach mir suchen«, murmelte sie. »Glaubst du?«
    »Ja ... « Cindy versuchte, gleichmäßig zu atmen. »Ja, das glaube ich.«
    »Vielleicht hast du recht«, meinte Tropper ruhig. »Siehst du, deswegen bin ich von der Straße abgebogen. Die können suchen, so viel sie wollen. Uns finden sie nie.« Ach ja? dachte sie. Die finden uns. Bitte mach, daß sie uns finden.
    Aber wie? Ein einzelnes Auto in einem riesigen Waldgebiet — wie sollte jemand sie finden? Troppers Motor war nichts sehr laut, und sie befanden sich tief im Wald. Das konnte sie durch das Fenster erkennen. Das Laub war dicht wie Nebel. Moment mal!
    Sie konnte die Blätter tatsächlich sehen Was bedeutete, daß Tropper immer noch mit eingeschalteten Scheinwerfern fuhr! Ein schwacher Hoffnungsschimmer, aber sie klammerte sich daran fest. Das Auto holperte über unebene Wege, Büsche zerkratzten die Karosserie mit einem Geräusch, als würde jemand mit den Fingernägeln über eine Wandtafel fahren. Cindy bekam Gänsehaut, und das erstaunte sie ... daß sie immer noch Nervenenden hatte, die keinen Schmerz verursachten. »Wir sind gleich da«, verkündete Tropper.
    Cindy schlug das Herz bis zum Hals, ihr Atem ging schneller, bis sie fast erstickte. Die ganze Zeit hatte sie trotz aller Schmerzen, trotz der aussichtslosen Lage, keinen wirklichen Gedanken an das Sterben verschwendet.
    Als das Auto jetzt langsamer fuhr, war sie plötzlich mit ihrer Sterblichkeit konfrontiert. Das war's dann! Sie würde sterben!
    Nun gab ihre Blase doch nach. Der Strom warmer Flüssigkeit tröstete sie ... zumindest war ihr Körper noch lebendig.
    Das Auto fuhr noch langsamer und hielt an. Tropper schaltete den Motor aus und blieb einen Moment sitzen. Ohne das Motorengeräusch nahm Cindy nur noch die Laute des Waldes und fernes Rumpeln wahr. So viel zerstörte Hoffnung.
    Sie hörte, wie die Autotür quietschend geöffnete wurde. Tropper stieg aus. Gleich darauf öffnete sich die hintere Tür. Cindy hatte so lange dagegen gelehnt, daß sie fast hinausfiel.
    Er beugte sich vor, bis sein Gesicht über ihrem war, brannte mit seinen dunklen Augen höllische Löcher in die ihren, erstickte sie fast mit seinem übelriechenden Atem. »Mann, siehst du fertig aus!«
    Ihre Blase hatte zwar nachgegeben, aber Cindy war noch rebellisch genug, um die Tränen zu unterdrücken.
    »Ich würde mich ja entschuldigen, Officer Decker«, meinte Tropper, »aber du bist so ein

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