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Die Rache. Thriller.

Die Rache. Thriller.

Titel: Die Rache. Thriller. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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Sie sagte, sie käme wieder, um sich noch mehr zu holen. Irgendwann, eines Tages. Sie sagt, es würde nie aufhören.«
    Megan stand erstarrt da. Einen Augenblick lang glaubte sie, sie könne nun keine Schmerzen mehr aushalten, weitere Qualen nicht mehr ertragen. Sie versuchte, langsam einzuatmen, sich zu sammeln.
    »Es würde nie aufhören?« fragte sie.
    Duncan sagte: »Nein.« Einen Augenblick lang sackten ihm unter dem Gewicht der Worte die Schultern herab, dann riß er sich zusammen.
    »Komm«, sagte er. »Wir müssen darüber reden.«
    Er führte Megan ins Wohnzimmer.
    Die Zwillinge waren da, ungewohnt still. Sie haben einen Mut und eine Kraft aufbringen müssen, die sie gar nicht zu besitzen glaubten, dachte sie. Es machte sie traurig. Es ist hart, ins Erwachsenenleben gestoßen zu werden. Dann ging sie zu ihnen hinüber und drückte sie beide nacheinander an sich.
    »Ich glaube, es wird Zeit, daß diese Sache zu einem Ende gebracht wird«, sagte sie zu ihren Töchtern.
    »Aber wie?« fragte Lauren. »Was für eine Alternative haben wir?«
    »Eine«, sagte Duncan. »Eine Alternative. Wir gehen los und holen die Tommys.«
    »Aber wie machen wir das?« fragte Karen.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Duncan. »Aber wir wissen jetzt, wo sie sie festhalten. Also fahren wir einfach hin. Wir haben eine Pistole. Das genügt nicht, aber vielleicht könnten wir uns etwas ausdenken …«
    Seine Stimme verlor sich, als er Megan aufstehen sah.
    Sie ging aus dem Wohnzimmer, durch die Diele und hinaus zu ihrem Wagen. Sie nahm eines der Pakete aus dem Sportwarenladen heraus und kehrte, den Nachtwind und die Kälte nicht achtend, mit schnellen Schritten ins Haus zurück.
    Duncan starrte sie an. »Megan, was geht hier vor?«
    Bevor er noch irgend etwas sagen konnte, wickelte sie das halbautomatische Gewehr aus und riß das Papier, das es bedeckte, weg. Sie hielt es hoch, so daß es alle sehen konnten. Das Gewehr schien im Licht des Wohnzimmers zu glänzen.
    »Vor meiner Rückkehr nach Hause habe ich eingekauft«, sagte sie.
     
    Olivia Barrow ging zum Schlafzimmerfenster und starrte in die Dunkelheit hinaus. In der Küche konnte sie Bill einen Teil des Wirrwarrs aus Papptellern und billigem Geschirr aufräumen hören, der sich im Laufe ihres Aufenthaltes angesammelt hatte. Sie wußte, daß Ramon in einem anderen Zimmer war und nervös Waffen reinigte.
    Sie fragte sich, ob er die Nerven haben würde, das zu tun, was er, wie er gesagt hatte, tun wollte. Sie runzelte die Stirn; der Gedanke, daß sie nicht jederzeit voraussagen konnte, was ihre Begleiter tun oder nicht tun würden, war ihr unbehaglich.
    Morgen hört es auf, dachte sie.
    Dann wandte sie sich vom Fenster ab und betrachtete den Geldstapel auf dem Bett. Sie ging hin und griff eine Handvoll der Scheine. Sie fühlte einen eigenartigen Widerspruch in dem ganzen Geschäft, als ob der Anblick und das Gefühl des Geldes sie nicht befriedigen konnten; es war eine Situation, wie wenn ein Liebhaber, nachdem er versagt hatte, sich in Entschuldigungen flüchtete.
    Methodisch fing sie an, das Geld in einen roten Schulranzen zu stopfen, sie zählte die Packen noch einmal oberflächlich durch, während sie es tat. In Gedanken war sie bei Duncan und Megan und fragte sich, ob die beiden in dieser Nacht wohl schlafen könnten. Sie lachte ein bißchen: Das bezweifle ich.
    Olivia verstaute den Rest des Geldes, legte einen Revolver oben drauf und schloß den Ranzen. Dann kehrte sie zum Fenster zurück. Der Himmel war schwarz wie Onyx, gepunktet vom Licht der Sterne. Er streckte sich von ihr aus gesehen endlos in die Ferne, und sie dachte: Die Nacht fängt hier mit mir an.
    Sie stellte sich Duncan und Megan vor, wie dieselbe Nacht über sie hereinbrach und sie verschlang. Was werde ich mit ihnen machen, fragte sie sich.
    Ich kann sie töten.
    Ich kann sie verletzen.
    Ich kann sie ruinieren.
    Genau wie sie’s mit mir gemacht haben.
    Sie schlang die Arme um sich selbst, als ob sie den Erfolg ihres Unternehmens festhalten wollte. Dann breitete sie sie langsam aus und streckte sie. Sie hob ein Bein empor, wie es eine Ballettänzerin tut, und hielt es eine Weile in dieser Stellung. Sie erinnerte sich an ihre Mutter und mit welcher Anmut sie getanzt hatte, bevor die Krankheit ihr die Kraft und Schönheit raubte. Olivia stellte sich auf die Zehenspitzen, wie ihre Mutter es einst getan hatte. Dann ließ sie sich langsam zurückgleiten und entspannte sich.
    Was wird mit den Gästen geschehen, fragte

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