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Die Rache. Thriller.

Die Rache. Thriller.

Titel: Die Rache. Thriller. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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sie sich.
    Bill Lewis war wie ein treuer Bluthund, Ramon wie ein verrückter Terrier. Auf wen würde sie ihr Geld setzen, wenn die beiden aneinandergerieten?
    Sie lächelte. Es spielt keine Rolle.
    Keiner von ihnen kommt hier lebend heraus.
    Was die beiden Tommys anging - nun, sie zuckte die Achseln, was passiert, das passiert eben. Sie forschte in ihrem Herzen nach Mitleid und fand keines. Sie erkannte, daß jedes Ergebnis gut war. Wie es am nächsten Morgen auch ausgehen würde, sie würde auf jeden Fall gewinnen.
    Wenn sie alle starben, dann war das gut. Wenn sie überlebten, ja, dann würde sie zurückkommen können - nach Hause zurückkommen, wie sie es Duncan vorgelogen hatte.
    »Ich kann alles tun«, flüsterte sie dem Fenster zu und der ungeheuren Nacht. »Ich kann tun, was ich will und wann immer ich es will.«
    Dann mußte sie leise lachen und wandte sich der Vorstellung zu, wie sie ihr Geld an sonnigen Stränden ausgeben würde. Einen schnellen Wagen brauche ich, dachte sie, einen wirklich schnellen Wagen. Und teure Kleidung. Und dann werden wir sehen, was die Zukunft bringt. Lächelnd kehrte sie ins Zimmer zurück, um den Rest ihrer Sachen zu packen.
     
    Duncan war am Nebenanschluß und hielt mit der Hand die Sprechmuschel zu, während Megan am anderen Anschluß wählte. Megans und Duncans Augen begegneten sich, sie nickte und holte tief Luft, um nicht die Nerven zu verlieren. Die Zwillinge saßen still da und lauschten. Nach einem Augenblick hörte sie das Tuten im Hörer, und Megan vernahm ein ihr vertrautes, munteres »Hallo?«
    »Barbara? Ich bin’s, Megan Richards von Country Estates Realty.«
    »Megan! Meine Liebe! Das ist ja Monate und Monate her.«
    »Oh, Barbara«, plapperte Megan weiter, mit einer falschen Munterkeit in der Stimme. »Wir haben ein paar wirklich harte Monate hinter uns. Habt ihr es bei Premiere Properties leichter gehabt?«
    »Oh, mir ist ein großer Verkauf gelungen, du erinnerst dich doch an das Haigin-Haus, das so furchtbar, furchtbar überteuert war? Ein paar Übersiedler aus New York haben es mir abgenommen.«
    »Das ist ja toll«, sagte Megan. Sie sah Barbara Woods vor sich. Sie war Anfang Fünfzig und trug ihr silbergraues Haar zurückgebürstet und in einem Knoten, was ihr ein lehrerinnenhaftes Aussehen gab. Es widersprach der Designer-Kleidung, die sie trug, und dem Schmuck, der klingelte und schepperte, wenn sie ging. Sie ist kein besonders aufmerksamer Mensch, dachte Megan, sie legt auf Einzelheiten und Ausmaße keinen Wert. Megan seufzte und stürzte sich in ihr Vorhaben.
    »Es tut mir wirklich leid, dich noch so spät am Abend zu Hause zu belästigen, aber ich habe gerade einen Anruf bekommen, und ich dachte, ich setze mich gleich mal mit dir in Verbindung. Erinnerst du dich an ein Objekt, das du letzten Sommer und Anfang Herbst auf deiner Liste gehabt hast, ein altes Farmhaus an der Straße nach Barrington …«
    »Ein Verkauf?«
    »Nein, eine Vermietung.«
    »Laß mich nachdenken. Oh, klar, natürlich, das alte Haus von dem, na, wie heißt er doch noch? Nun, egal.
    Aber, brr, ich fand’s schon unheimlich, es zu betreten, da lief mir gleich ein kalter Schauer über den Rücken. Aber die Schriftstellerin fand es einfach hinreißend, glaube ich.«
    »Oh, du hast es also vermietet?«
    »Ja, an so eine Dichterin aus Kalifornien, die einen Schauerroman schreiben wollte. Das hat sie gesagt. Sie sagte, sie brauche sechs Monate Einsamkeit, und hat die ersten drei in bar vorausbezahlt. Also, Einsamkeit findet sie da. Das alte Haus liegt wirklich sehr einsam. Aber ansonsten? Hattest du an jemanden gedacht, der dafür in Frage käme?«
    »Ja. Ein Ehepaar aus Boston sucht etwas, das es sich als Wochenendzuflucht einrichten könnte.«
    »Wenn man gern renovieren möchte, wäre es ideal. Es ist sehr viel daran zu renovieren. Möchtest du etwas arrangieren, damit sie es sich ansehen können?«
    »Nun, laß mich erst mal mit meinen Kunden reden und sehen, wann sie Zeit hätten herzukommen. Wahrscheinlich irgendwann im kommenden Frühjahr. Ich wollte die Sache nur schon mal vorbereiten.«
    »Oh, wunderbar.«
    »Sag mal, meinst du, du könntest mir das Haus ein bißchen beschreiben?«
    Megan sah zu Duncan hinüber, der nickte. Er hatte einen Notizblock und einen Stift vor sich liegen.
    »Natürlich«, sagte Barbara, sie zögerte.
    Komm jetzt! dachte Megan. Komm schon, du wirres altes Pferd. Erinnere dich!
    »… Nun, es ist in keinem sehr guten Zustand, aber von der Bausubstanz

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