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Die Rache. Thriller.

Die Rache. Thriller.

Titel: Die Rache. Thriller. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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Flinte oder einem Revolver bewaffnet, muß man erst warten, bis der Störenfried nahe heran ist. Aber nicht mit dieser Waffe.«
    Er hielt das Gewehr hoch und zeigte, wie man es bediente.
    »So funktioniert es. Es hat auch keinen großen Rückstoß.«
    »Das ist richtig«, sie nickte. »Niemand möchte, daß einem der Störenfried zu nahe kommt.«
    »Zum Jagen, richtig?«
    »Richtig.«
    »Okay.« Er zuckte wieder die Achseln. »Ganz wie Sie wollen. Und noch etwas?«
    »Munition.«
    »Natürlich.«
    »Einen Extrastreifen.«
    »Haben wir.«
    »Einen Kasten 45-Kaliber-Munition für eine Pistole.«
    Er sah Megan an und lächelte. »Schon da.«
    »Einen Extrastreifen.«
    »Hätte ich wissen müssen.«
    Megan drehte sich um und ließ die Augen über die Kleiderständer wandern.
    »Gibt es diese Tarnanzüge in verschiedenen Größen für Herren und für Damen?«
    »Allerdings.«
    »Einen großen für einen Herrn. Und drei mittlere für Damen, bitte.«
    Der Verkäufer ging an den Kleiderständer und zog rasch die gewünschten Anzüge hervor. »Es ist eine wirklich gute Qualität«, sagte er. »Gore-Tex und Thinsulate. Hält Sie in jeder Situation warm, auch bei der Entenjagd. Mützen, Handschuhe, Stiefel?«
    »Nein, ich glaube, das haben wir alles noch.«
    »Handgranaten? Granatwerfer? Flammenwerfer?«
    »Was meinen Sie?«
    »Ich mach’ nur Witze.«
    Megan erwiderte das Lächeln des Mannes nicht. »Wickeln Sie es ein«, sagte sie. »Oh, und eines von denen auch, bitte.« Sie deutete in den Schaukasten.
    Der Verkäufer griff hinein und nahm ein Jagdmesser mit schwarzem Griff heraus. »Sehr scharf«, sagte er. »Klinge aus Flußstahl. Mit der können Sie ein Loch in eine Kühlerhaube stechen, kein Problem -«
    Er schüttelte leicht den Kopf. »- aber Sie jagen ja keine Autos, nicht wahr?«
    »Nein, tun wir nicht.«
    Der Verkäufer begann die Preise zusammenzurechnen.
    Als er damit fertig war, reichte Megan ihm ihre American Express Gold Card.
    »Sie wollen eine Kreditkarte benutzen?« fragte der Verkäufer, es klang überrascht.
    »Ja. Stimmt etwas nicht?«
    »Nein, nein«, sagte er, grinste und schüttelte noch einmal den Kopf. »Nur - wenn die Leute diese Sachen kaufen, die Sie da haben, dann zahlen sie gewöhnlich in bar.«
    »Wie kommt das?« fragte Megan und versuchte, den leichtfertigen Ton des Verkäufers zu übernehmen.
    »Schwieriger zurückzuverfolgen.«
    »Oh«, sagte Megan. »Ich nehme an, das ergibt einen Sinn.« Einen Augenblick lang überdachte sie die Situation. Dann schüttelte sie den Kopf. Es war ihr gleich. Sie warf die Karte hin. »Ich nehme an, daß Läden wie diese im allgemeinen diskret sind?«
    »Da können Sie Gift drauf nehmen«, sagte er. »Wir sind nur eine kleine Filiale unter vielen anderen. Die Verkäufe werden in den Computern alle zusammengewürfelt. Aber Diskretion hilft nicht mehr richtig, wenn Sie eine Gerichtsvorladung in der Hand eines Polizeikommissars sehen.«
    Megan nickte. »Sie sollten sich deshalb keine Gedanken machen«, sagte sie. »Das ist alles für unsere Freizeitbeschäftigung.«
    »Klar«, sagte der Verkäufer und lachte kurz auf. »Freizeitbeschäftigung in Nicaragua oder Afghanistan.«
    Er nahm die Karte und ließ sie durch die elektronische Prüfmaschine laufen. Dann fing er an, die Kleidung und die Munition in eine Tüte zu packen. »Die Waffen müßte man eigentlich in Kästen stecken«, sagte er.
    »Das ist kein Problem«, sagte Megan. »Wickeln Sie sie einfach ein.«
    »Bitte«, sagte der Angestellte leise. »Bitte, meine Dame. Es geht mich ja nichts an, ich weiß, aber was auch immer Sie jagen wollen, bitte seien Sie vorsichtig.«
    Megan verzog ihren Mund zu einem dummen Lächeln.
    »Sie haben mir sehr geholfen«, sagte sie. »Wegen der Sachen muß ich zweimal zum Wagen gehen.«
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Sie schüttelte den Kopf. Er lächelte. »Hatte ich auch nicht gedacht«, sagte er.
     
    Tommy hörte, daß der Schlüssel in der Tür herumgedreht wurde, und eilte an die Seite seines Großvaters. »Vielleicht ist’s jetzt soweit?« flüsterte er, es war eine halbe Frage.
    »Ich weiß es nicht«, sagte der Richter. »Hoffe nicht zuviel.«
    Er wußte, daß die Entführer das Geld von Duncan bekommen hatten, ihr selbstzufriedenes Gelächter war durch die alten Holzfußböden bis in die Dachkammer gedrungen. Dann hatte Bill Lewis ihnen erzählt, nun sei es fast überstanden, und sie würden die Aushändigung vorbereiten. Dann waren Stunden vergangen, ohne

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