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Die Rache. Thriller.

Die Rache. Thriller.

Titel: Die Rache. Thriller. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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Vater und ich gehen an die Vorderseite des Hauses.«
    »Was genau sollen wir dort tun?« fragte Karen.
    »Ich weiß es nicht sicher«, erwiderte Megan. »Hauptsächlich aufpassen, daß niemand in diese Richtung entkommt, vor allem nicht mit Tommy oder Großvater.
    Urteilt selbst. Laßt euch nicht in einen Schußwechsel mit ihnen verwickeln, bleibt in Deckung, haltet die Köpfe runter und tut, was euch notwendig erscheint. Behaltet die Hintertür im Auge. Ich glaube, alles wird sich vorn abspielen, aber …« Ihre Stimme verlor sich.
    Duncan nahm den Faden auf: »Ich möchte auf keinen Fall, daß eine von euch sich irgendwelchen Gefahren aussetzt, vor allem keinen Schießereien. Die Flinten sind euer letzter Ausweg. Sie sind nur zu eurem Schutz da, verstanden? Haltet euch versteckt. Mom sagt, da hinten ist eine Mauer. Ihr bleibt dahinter und rührt euch nicht vom Fleck.«
    Er sah zu Megan hinüber und schwankte einen Augenblick lang. Er dachte an den Unterschied zwischen Töchtern und Söhnen. Wenn es Jungen in diesem Alter wären, würden sie wahrscheinlich unbedingt kämpfen wollen. Aber sie wären dafür nicht so ruhig und zuverlässig.
    »Vielleicht …«, begann er.
    »Kommt nicht in Frage!« unterbrach ihn Lauren.
    »Wir stecken alle hier drin!« schrie Karen beinahe. »Wir kommen mit.«
    »Wir werden euch nicht aus den Augen lassen«, erklärte Karen.
    Megan hob die Hand, um Ruhe herzustellen. Sie warf Duncan einen langen Blick zu. »Wegen dieser verdammten Hintertür-«, sagte sie leise. »Ich kenne mich mit diesen Sachen nicht so gut aus, ich weiß nur, daß wir diese Hintertür decken müssen. Sonst könnte es sein, daß wir vorn hängenbleiben, und sie hauen uns hinten ab. Jemand muß dasein und aufpassen.«
    Duncan nickte seufzend. »Hört mal, ihr müßt uns eins versprechen. Es wird schon schwierig genug sein, die Tommys zu holen, ohne daß wir uns auch noch um euch Mädchen Sorgen machen müssen. Wenn ihr euch irgendeiner Gefahr aussetztet, würden wir verrückt werden. Das könnte alles durcheinanderbringen. Also, haltet euch zurück, laßt euch keinesfalls sehen, haltet euch ganz heraus. Paßt nur auf die verdammte Hintertür auf und seht zu, daß wir von dieser Seite gedeckt sind. Kapiert?«
    »Ja«, sagten sie übereinstimmend.
    »Kein Risiko eingehen, verdammt - ihr dürft nichts riskieren! Ganz gleich, was sich vor euren Augen abspielt.«
    »Wir verstehen.«
    »Sogar wenn eure Mutter oder wenn ich in Schwierig-keiten kommen, ihr bleibt da, wo ihr seid.«
    »Komm, Dad …«
    »Okay«, sagte Duncan. Er war voller Angst.
    Lauren wirkte allerdings sehr erleichtert. »Während wir also nichts tun - was spielt sich währenddessen vorne ab?«
    Megan lächelte. »Euer Vater nimmt das Gewehr und deckt mich, während ich durch die Vordertür hineingehe -«
    »Megan, bist du sicher -«
    Sie schnitt ihm das Wort ab.
    »Ja. Völlig. Ich habe eine Million Male darüber nachgedacht. Ich könnte wahrscheinlich sowieso nichts mit dem Gewehr treffen, während du das kannst, also wäre es sinnlos, wenn ich dich decken wollte. Ich bin schneller als du, obwohl du das nicht gern zugibst. Und außerdem ein kleineres Ziel. Ich weiß auch genau, wie es in dem Haus aussieht. Also gehe ich zuerst hinein.«
    »Mom, bist du sicher, daß sie in der Dachkammer sind?«
    »Ja. Erinnert ihr euch an das Tonband von Tommy, das Olivia uns vorgespielt hat? Er sagte: ›Es gefällt mir hier oben nicht.‹ Und da oben sind sie.«
    »Was geschieht, wenn du durch die Tür bist? Und stell dir vor, sie ist abgeschlossen.«
    Megan hielt das Jagdmesser hoch. »Für das Schloß«, sagte sie. »Und wenn ich drin bin, kommt euer Vater nach.
    Ich decke ihn mit der Pistole. Eigentlich sollte alles ganz einfach sein. Es ist noch fast dunkel, also möchte ich wetten, daß sie alle noch schlafen. Bis sie aufwachen, sind wir im Haus. Hände hoch, und das war’s. Dann ist es vorbei.«
    »Ein unsanftes Erwachen«, sagte Duncan.
    »Es klingt einfach.«
    »Es ist einfach. Wenn wir sie überraschen.«
    »Sie werden wirklich überrascht sein«, sagte Lauren zornig. Sie rieb sich rasch die Augen, als wische sie sich die Tränen einer Woche von den Wangen. Dann hob sie eine Flinte vom Boden auf und spannte den Hahn. »Mom, zeig mir doch noch einmal, wie die funktioniert«, sagte sie.

KAPITEL 12
Das Ende
    Hartnäckig schnitt das Morgenlicht durch das Waldesdunkel, wie eine Rasierklinge, die Fleisch zerteilt. In der Nacht hatte es gefroren, und eine dünne

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