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Die Rache. Thriller.

Die Rache. Thriller.

Titel: Die Rache. Thriller. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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dann lohnt es sich, darum zu kämpfen!« Er hatte nicht verstanden, was der Mann meinte - erst als es losging zum Strand, hatte er es begriffen: Erst kam Guadalcanal, dann Tarawa, dann Okinawa.
    Jedesmal hatte er gedacht, es wäre der letzte Einsatz, wenn er sich über Bord des Truppentransportschiffs in das dröhnende, stampfende Landungsboot herabließ. Er hatte sich zwingen müssen, und immer hatte er gedacht, nun würde er dort fallen und nie mehr nach Haus kommen, außer in einer Kiste. Er wußte noch, wie überrascht er war, als er den Krieg überlebte. Er dachte: Ich habe doch nicht als Junge den ganzen Pazifikkrieg überlebt, nur um mich hier als alter Mann wie ein Rindvieh abschlachten zu lassen!
    Er packte Tommys Schulter und drückte sie fest.
    »Tommy, weißt du, wir werden uns etwas einfallen lassen.«
    Der Junge nickte.
    Richter Pearson dachte: Es ist zwar kein richtiges Schlachtfeld, aber wenn’s sein muß, lohnt es sich, auch hier zu fallen.
    Olivia Barrow schloß die Tür hinter sich ab und schob den Riegel vor. Das Krachen erinnerte sie an all die haßerfüllten Jahre im Gefängnis, und ihr war, als verschlösse sie sie nun in jener Kammer. Aber sie dachte: Sei vorsichtig, das ist nur der Anfang, leg die Karten eine nach der anderen auf den Tisch!
    Sie spürte ein Kribbeln der Erregung.
    Es klappt, dachte sie. Sie hatte soviel Zeit und Mühe und Grips investiert, und nun zahlte es sich aus. Achtzehn Jahre habe ich mir das alles bis ins letzte ausgedacht, und nun schnurrt es ab, dachte sie. Ich finde es großartig.
    Sie sprang die Treppe hinunter und traf Bill Lewis in der Küche an, wo er die Sandwiches zubereitete. »Was meinst du?« fragte er. »Möchten sie lieber Mayonnaise oder Senf?« Sie sahen einander an und platzten vor Lachen.
    Immer noch lachend wandte er sich wieder dem Büffet zu und schmierte die Brote zu Ende. »Ich mache ihnen auch ein bißchen Suppe«, sagte er. »Sie sollen wissen, daß wir sie hier gut behandeln. Ihnen muß klarwerden, daß sie uns völlig ausgeliefert sind.«
    Olivia trat hinter ihn und preßte ihren Körper gegen seinen Rücken.
    »Wir haben sie in der Hand«, flüsterte sie.
    Er legte Brot und Messer hin und wollte sich zu ihr umdrehen.
    »Nein«, sagte sie und wich einen Schritt zurück. »Später.«
    Sie strich ihm mit den Fingern über die Brust und die Gürtelschnalle und den Reißverschluß. Er wendete sich zu ihr, aber sie hob die Hand.
    »Es gibt zuviel zu tun.«
    »Ich kann nicht dagegen an«, sagte er. »Es ist so viele Jahre her.«
    Sie beruhigte ihn mit einem strengen Blick. »Wo ist Ramon?« fragte sie.
    »Er ist ein Stück die Landstraße hinuntergegangen, um festzustellen, ob jemand uns gesehen haben könnte.«
    »Gut. Ich rufe jetzt an. Er kann mich hinfahren.«
    »Und was ist mit unseren Gästen?«
    »Für die bist du verantwortlich.«
    »All right«, sagte er. »In einer Stunde seid ihr wohl wieder da.«
    »So lange wird’s wahrscheinlich nicht dauern.«
    Sie ließ Bill Lewis, den sie nun nicht mehr Ché nannte, am Büffet stehen, wo er gerade eine Dose Tomatensuppe öffnete. Sie hob eine kleine Stofftasche auf, die sie am Eingang bereitgestellt hatte, und trat in die kühle Abendluft hinaus. Dann spähte sie in die Dunkelheit und suchte Ramon Gutierrez. Schließlich hörte sie seine Schritte auf dem Kiesweg der Einfahrt und wartete, bis er heran war.
    Er war ein drahtiger, kleiner Mann mit einem glänzenden, schwarzen Schnurrbart und Kraushaar. Sogar seine Bewegungen haben etwas Öliges, dachte sie. Bill hatte ihn angeheuert, er war früher mal sein Liebhaber gewesen, vor Jahren, als die beiden im Untergrund gelebt hatten.
    Ramon war bei der Puertoricanischen Nationalistischen Bewegung gewesen, aber die hatte ihn wegen eines Zwischenfalls mit der zehnjährigen Tochter eines Führers der Bewegung abgehängt. Er war ein nervöser Mann, kriminell erfahren und knastologisch voll ausgebildet, ein Opfer seiner heftigen, widerstreitenden sexuellen Wünsche. Er hatte eine Zeit wegen der Vergewaltigung einer alten Frau abgesessen. Ein kleines Mädchen, eine alte Frau, eine Affäre mit einem anderen Mann diese Schwächen waren es gewesen, die ihn zu Olivia hingezogen hatten. Solange sie seinen erotischen Neigungen zuvorkam und sich bemühte, sie zu beherrschen, konnte sie alles von ihm verlangen. Er will mich, dachte sie. Bill will mich.
    Jetzt gehören sie mir beide.
    »Ramon«, sagte sie barsch, »hol die Schlüssel. Wir müssen jetzt anrufen,

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