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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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Ernst sauer auf mich, weil ich dir zu einem kleinen Vermögen verholfen habe. Genau so haben wir es doch besprochen – damit hast du wieder die Freiheit und die Zeit, über das zu schreiben, was du willst und wann du willst, und siehst Clementine öfter …«
    »Das haben wir nicht so besprochen«, sagte Andy immer fassungsloser. » Du hast das so gesagt, und ich war nicht einverstanden. Mehr Zeit? Auf welchem Planeten lebst du eigentlich? Damit bin ich eine Geisel! Und du auch!«
    Emily schlug mit der flachen Hand auf die Couchlehne. »Andy, wie du mit dem Ganzen umgehst, ist dermaßen engstirnig. Vollkommen kurzsichtig.« Da war es wieder, das Wort. »Alle waren sich einig, dass es die richtige Entscheidung ist, und ich habe sie getroffen. Und ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich in unserem besten Interesse gehandelt habe.«
    Andy traute ihren Ohren nicht. Das war doch nicht möglich. In ihrem Kopf herrschte heillose Verwirrung, und sie spürte, wie heiße Zornestränen ihr die Kehle zuschnürten. »Das mache ich nicht mit, Em. Du rufst da jetzt auf der Stelle an und sagst ihnen, du hast meine Unterschrift gefälscht, und die Vereinbarung ist aufgehoben. Jetzt sofort, in dieser Sekunde.«
    Emily warf Max einen Blick zu, den Andy so deutete: Sagst du es ihr oder soll ich?
    Clementine fing an zu heulen. Andy hätte am liebsten mit eingestimmt.
    Emily verdrehte die Augen. »Ich habe deine Unterschrift nicht gefälscht, Andy. Max hat unterschrieben.«
    Andy drehte den Kopf zu Max, der ziemlich panisch wirkte. Clementine brüllte aus vollem Hals und hatte die Hände zu Fäusten geballt.
    »Andy, gib mir die Kleine«, sagte Max so besänftigend, wie er nur konnte.
    »Nimm gefälligst die Pfoten von ihr weg«, fauchte Andy und wich zurück. Zu ihrer Erleichterung fand sich in der Tasche ihrer Jeans ein Schnuller, leicht fusselig, aber hinreichend sauber. Clem saugte gierig daran und beruhigte sich.
    »Andy«, säuselte Max. »Lass es mich erklären.«
    Abscheu durchzuckte sie wie ein Stromschlag. Abscheu vor den Worten, dem flehentlichen Ton, dem zerknirschten Blick. Es war alles zu viel.
    »Wie willst du mir bitte schön erklären, dass du meine Unterschrift gefälscht hast – in einem Vertrag, den ich bekanntlich nicht billige?«
    »Andy, Süße, jetzt bleib aber mal auf dem Teppich. Ich habe deine Unterschrift nicht gefälscht. So was würde ich nie tun.«
    Emily nickte. »Keine Frage.«
    »Aber was genau hast du denn nun getan? Weil, ich habe mit Sicherheit nichts unterschrieben.«
    »Es ist gar nichts Schlimmes, Andy. Mit meiner ursprünglichen Investition habe ich einen Anteil von achtzehn Prozent an eurem Magazin erworben, wie du dich sicher noch erinnerst. Und damit …«
    »O mein Gott, das ist nicht dein Ernst.« Plötzlich ging Andy ein Licht auf. Die Bedingungen für die Zusammensetzung des Startkapitals waren glasklar gewesen: je ein Drittel für Andy, Emily und die Investorengruppe. Innerhalb dieser Gruppe verfügte Max allein über achtzehn Prozent. Weder Emily noch Andy hatten sich damals weiter Gedanken darum gemacht, da sie zu zweit alle anderen überstimmen konnten und insofern die volle Verfügungsgewalt über das Unternehmen hatten. Niemals hätte Andy sich träumen lassen, dass Max zu Emily überlaufen würde. Dass er einer Meinung mit ihr war, das ja; dass er Andy zu überreden versuchte, ja, auch das. Aber dass er sie vollständig von der Entscheidung ausschloss und den Vertrag ohne ihr Wissen unterschrieb? Das nicht, nie und nimmer. Andy rechnete schnell nach, und tatsächlich, zusammengenommen hatten Emily und Max einen Anteil von 51 Prozent.
    »Ich habe es für dich getan«, sagte Max, ohne die Miene zu verziehen. »Das ist eine unglaubliche Chance für euch, und ihr habt beide so schwer geschuftet. Solche Gelegenheiten bieten sich nicht jeden Tag. Ich wollte nicht, dass du es irgendwann bereust.« Wieder griff er nach ihrem Arm, und wieder entzog Andy sich ihm.
    »Du hast mich ausgetrickst«, sagte sie. Die Erkenntnis überrollte sie wie eine Lawine. »Ich habe mehr als deutlich gemacht, wie ich darüber denke, und du hast es einfach ignoriert. Du hast gegen mich Partei ergriffen, hast mich hintergangen.«
    Max besaß die Frechheit, gekränkt zu blicken. »Dich ausgetrickst?«, fragte er entrüstet. »Ich habe nur in deinem besten Interesse gehandelt.«
    »In meinem besten Interesse?«, hörte Andy sich kreischen – sie schaffte es nicht, die Stimme zu dämpfen oder sich

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