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Die rätselhaften Worte

Die rätselhaften Worte

Titel: Die rätselhaften Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Schöne und Gute im Menschen. Nach einer solchen Empfehlung können Sie es bestimmt nicht abwarten, die Geschichte zu lesen, und das können Sie in der nächsten Ausgabe der
Gazette.
Sie trägt den Titel ›Es war einmal im Leben‹. Das außerordentlich passend gewählte Pseudonym der Verfasserin oder des Verfassers ist
Hilary Greatheart,
und der wahre Name lautet …«
    Dramatische Pause, während der Umschlag aufgerissen wurde.
    Roote erhob sich.
    Pascoe, ein wenig erstaunt über die plötzliche Kapitulation, sagte: »Danke. Gehen wir zur Hintertür hinaus, ja?«
    »Nein, nein«, protestierte Roote, »Sie verstehen mich falsch.« Und er versuchte, sich an ihm vorbeizudrängen.
    Pascoe packte Rootes Arm und empfand ein erbärmliches Vergnügen darüber, daß er einen Vorwand hatte, ihm weh zu tun.
    Doch nun packte Wield Pascoes Arm. »Pete, nein.« Dann, als der Scheinwerfer den Preisträger gefunden hatte, traf ihn ein blendender Lichtstrahl. Gleichzeitig ging ihm ein inneres Licht auf, und er begriff, was Mary Agnew soeben verkündet hatte: »… Mr. Francis Roote, Westburn Lane 17a. Darf ich Sie auf die Bühne bitten, Mr. Roote?«
    Pascoe ließ Franny Roote los und sah ihm nach, wie er leichtfüßig die Stufen hinabeilte, um seine Auszeichnung entgegenzunehmen.
    »Alles in Ordnung, Pete?« fragte Wield besorgt.
    »Mir ist es nie besser gegangen«, entgegnete Pascoe, der den Blick nicht von der hellerleuchteten Bühne wenden konnte. »Wenigstens können wir den Mistkerl so im Auge behalten. Aber eins sage ich dir, Wieldy. Wenn er mich in seiner Dankesrede erwähnt, dann könnte es passieren, daß ich runterrenne und ihm den Hals umdrehe.«

[home]
    Dreißig
    S etz meinen Zylinder auf, bürste meinen Frack«, sang Andy Dalziel.
    »Andy, du trägst keinen Frack«, rief Cap Marvell aus ihrem Schlafzimmer.
    »Nimm nicht alles so wörtlich«, sagte Dalziel und schaute zufrieden auf den Kilt, der sich über seinem breiten Hintern spannte.
    Cap kam aus dem Schlafzimmer.
    »Sag mal, du hast doch was an unter diesem Rock, oder?«
    Zur Antwort hob er den Kilt, so daß seine Union-Jack-Boxershorts zum Vorschein kamen, und drehte sich im Kreis.
    Dann musterte er Cap eingehend, vom diskreten Diadem in ihrem Haar über das tiefausgeschnittene weinrote Abendkleid bis zu den silberfarbenen, mit Straß besetzten Schuhen und meinte: »Herrschaft, du siehst wirklich zum Anbeißen aus.«
    »Herzlichen Dank. Und du auch, Andy. Zum Anbeißen. Ich nehme an, das ist dein Familientartan?«
    »Das bezweifle ich. Die Dalziels dürften kaum ein eigenes Muster haben, also hat mein Alter Herr das wohl ausgesucht, weil es zu seinen schönen blauen Augen paßte.«
    »Also war er nicht Schotte mit Leib und Seele?«
    »Nein. Er war Bäcker und Pragmatiker. Der Kilt ist das beste Kleidungsstück der Welt für drei Dinge, hat er immer gesagt. Und eins davon ist Tanzen.«
    »Darf ich fragen, was die anderen beiden sind?«
    »Darmentleerung und Beischlaf. Gehen wir?«
    »Ja, ich bin fertig. Andy, ich fand es wirklich rührend, als du versprochen hast, heute mitzukommen …«
    »… aber?«
    »Kein Aber.«
    »Ich erkenne ein Aber, wenn ich eines höre«, entgegnete Dalziel.
»Aber
ob du dich darauf verlassen kannst, daß ich mich gut benehme. Ist es das?«
    Sie lachte. »Sei nicht albern. Sich danebenzubenehmen, ist ja das halbe Vergnügen, wenn ich auf den Regimentsball meines Sohnes gehe. Ich versuche schon seit Jahren, ihn in Verlegenheit zu bringen. Ich glaube, ihm macht das auch Spaß. Nein, wenn es ein Aber gibt, dann das: Aber ich hoffe, daß uns wenigstens diesmal deine Arbeit nicht dazwischenfunkt. Diesmal wäre ich ernsthaft sauer, wenn ich schon wieder früh nach Hause gehen muß oder der Gnade von milchbärtigen Offizieren, die mich wie ihre Großmutter behandeln, ausgeliefert bin, ganz zu schweigen von geilen Majoren, die es witzig finden, die Mutter des Colonel anzubaggern.«
    »Das soll einer von denen versuchen, und er wird sein blaues Wunder erleben«, drohte Dalziel. »Ich hab’s versprochen, Schatz, weißt du noch? Kein Schwanz weiß, wo ich überhaupt bin, und wenn du und der Held nicht erwähnen, womit ich mein Geld verdiene, ich tu’s bestimmt nicht. Sollen mich die Musketiere doch für deinen Sugar Daddy halten. Und wegholen kann mich auch keiner, ich hab’ kein Handy dabei, nicht mal ’nen Pager. Du kannst eine Leibesvisitation machen, wenn du magst.«
    Er sah sie hoffnungsvoll an.
    »Später«, lachte sie. »Ich

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