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Die rätselhaften Worte

Die rätselhaften Worte

Titel: Die rätselhaften Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Oxymoron …‹ Lieber Himmel! Wer will denn so was spielen?«
    »Dee und Penn spielen es anscheinend die ganze Zeit.«
    »Das hat Ihnen wohl auch Miss Pomona erzählt?« fragte Pascoe. »Und wie lange haben Sie diese interessante Information mit sich herumgeschleppt?«
    Seine Worte waren von ausgewählter Höflichkeit, aber Hat merkte sofort, was Pascoe andeuten wollte. »Nicht lange«, entgegnete er. »Ich habe das schließlich erst letzte Woche herausgefunden, und dann wurde ich krank. Außerdem schien es keine Bedeutung zu haben. Erst als ich Dr. Urquhart und Dr. Pottle heute zuhörte und als dann Mr. Pascoe sagte, Penn hätte Dee für einen Abend letzte Woche ein Alibi gegeben, dachte ich mir …«
    »Halt, mein Junge, warte mal mit deinem Plädoyer, bis du auf der Anklagebank sitzt«, meinte Dalziel nicht unfreundlich. »Wahrscheinlich ist das sowieso nur heiße Luft. Ich meine, wegen Gesellschaftsspielen kann man niemanden hinter Gitter bringen. Nicht mal, wenn zwei Kerle einen Mordsspaß haben, solange beide volljährig sind und die Öffentlichkeit damit verschonen, oder, Wieldy?«
    »Ja, Chef«, stimmte ihm der Sergeant zu. »Außer, das Spiel heißt Rugby-Football. Da kann man nämlich den Schaulustigen sogar Eintrittskarten verkaufen, hab’ ich mir sagen lassen.«
    Emotionen hatten auf dem Gesicht des Sergeants ohnehin einen schweren Stand, aber diese Bemerkung machte er mit so ausdrucksloser Miene, daß Charles Bronson neben ihm offenherzig gewirkt hätte.
    »Rugby«, meinte Dalziel nachdenklich. »Stimmt, das ist ein Punkt. Die Old Unthinkables. Guter Hinweis, Wieldy.«
    Nach diesem Kompliment für seinen Spott über Dalziels Lieblingssport zeigte sich beinahe so etwas wie Überraschung auf den Zügen des Sergeants.
    »Chef?« sagte er.
    »Die Old Unthinkables«, wiederholte Dalziel. »So heißt die Altherrenmannschaft von Unthank College. Gar nicht schlecht für ein paar Schwuchteln von so einer Tintenpisserschule, Anwesende ausgenommen. Genieren sich nicht, ihre Gegner ordentlich in den Arsch zu treten. Wenigstens das haben sie gelernt – Papas Geld war also doch zu etwas nütze«, erklärte er anerkennend.
    »Ich fürchte, ich komme nicht ganz mit«, sagte Wield.
    »Penn und Dee waren im Unthank, und ebenso John Wingate, dieser Fernsehfritze, Ripleys Chef. Das weiß ich, weil er früher für die Unthinkables gespielt hat. Gedränge. Hübscher Rückpaß.«
    Wieder klingelte das Telefon.
    »Und?« fragte Pascoe.
    »Er muß im selben Alter sein wie Penn und Dee. Könnte sich lohnen, ein Wörtchen mit ihm zu reden, Pete. Finde raus, was sie als Kinder so getrieben haben. Mein Gott, ich muß wirklich am Ende sein, ich kann nicht glauben, daß ich das sage. Anscheinend habe ich deinem Freund Pozzo zu lange zugehört.«
    Das Telefon klingelte immer noch.
    »Soll ich drangehen?« erbot sich Pascoe. »Könnte noch mal das Büro des Chief Constable sein.«
    »Dann wird er glauben, ich wäre unterwegs«, meinte Dalziel gleichgültig.
    Er warf einen Blick auf seine Uhr.
    »Weißt du was, Wingate kommt bestimmt mit den anderen Geiern zu deiner Pressekonferenz. Halt ihn auf, wenn es vorbei ist. So, wie ich deinen Stil kenne, Pete, dürfte das gegen halb zwölf sein. Diese Fernsehfritzen stellen immer so bohrende Fragen, mal sehen, wie ihm seine eigene Medizin schmeckt.«
    »Bist du bis dahin mit Mr. Trimble fertig?«
    »Wenn er keine zweite Flasche Scotch aufmacht, schon«, meinte Dalziel. »Bowler, du gehst auch hin. Schließlich ist das Ganze dein Einfall gewesen.«
    »Danke, Sir«, sagte Hat begeistert.
    »Freu dich nicht zu früh. Wahrscheinlich ist es reine Zeitverschwendung, und ich will dich in der Nähe haben, damit ich hinterher meine Energie nicht mit Fußtritten gegen leblose Objekte verschleudern muß.«
    Er ging. Hat drehte sich lächelnd zu den anderen um, weil er glaubte, auch sie würden sich über Dalziels Scherz amüsieren.
    Sie erwiderten sein Lächeln nicht.
    Nachdenklich meinte Pascoe: »Sieht dem Superintendent gar nicht ähnlich, daß er Hirngespinsten nachjagt.«
    »Es sei denn, seine Hämorrhoiden jucken …«
    Einen Augenblick lang sannen sie über die berühmten orakelhaften Hämorrhoiden des Dicken nach. Dann sagte Pascoe: »Wieldy, das Oxford English Dictionary gibt’s jetzt online. Ellie hat es abonniert. Kannst du es hier auf dem Computer abrufen, wenn ich dir die Zugangsdaten gebe?«
    »Wenn du dafür geradestehst, kann ich auch die Ferienschnappschüsse unseres

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