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Die rätselhaften Worte

Die rätselhaften Worte

Titel: Die rätselhaften Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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»Aber das spielt keine Rolle, weil Dee für die Abende ebenfalls ein Alibi hat.«
    »Ach ja? Er hat wohl eine Gespielin?« erkundigte sich der Dicke.
    »Einzelheiten über sein Liebesleben hat er mir nicht verraten«, erwiderte Pascoe. »Aber an einem der fraglichen Abende war er auf einer Konferenz der Bibliothekare aus der Grafschaft, zu der er mit Percy Follows gefahren ist. Sie sind erst nach Mitternacht zurückgekommen. Den anderen Abend war er bei Charley Penn, wo er, nachdem er Penns Scotch zugesprochen hatte, die Nacht auf dem Sofa verbrachte. Wird von Penn bestätigt.«
    Das Telefon läutete. Dalziel nahm ab, hörte zu und sagte dann: »Wenn ich schon unterwegs wäre, dann wäre ich ja wohl kaum an das verdammte Telefon gegangen, oder? Gleich!«
    Wieder knallte er den Hörer hin.
    »Mr. Trimble?« erkundigte sich Pascoe.
    »Seine Sekretärin. Wenn’s Dan gewesen wäre, dann hätte ich mich nicht so höflich ausgedrückt. Pete, ich lasse deinen Redeschwall über mich ergehen, weil ich hoffe, daß du dir die gute Nachricht für den Schluß aufhebst. Lohnt es sich, darauf zu warten?«
    »Nein, Chef. Tut mir leid.«
    »Dann kann ich ja wohl genausogut verschwinden und Dan bei der Suche nach dem Geheimversteck für seinen Scotch helfen«, meinte der Dicke, stand auf und ging zur Tür.
    »Sir«, sagte Hat.
    »Welcher Sir, mein Junge?« fragte Dalziel.
    »Wie bitte, Sir?«
    »Meinst du, ›Mr. Dalziel, Sir, bitte gehen Sie nicht, weil ich etwas sehr Scharfsinniges zu sagen habe‹? Oder ›Mr. Pascoe, Sir, jetzt, wo der alte Furzer weg ist, habe ich etwas sehr Scharfsinniges zu sagen‹?«
    Hat wußte, daß es Fragen gab, die man besser unbeantwortet ließ.
    »Ich habe mir nur gerade überlegt, ob es nicht zwei sein könnten?«
    »Zwei Leichen, meinst du? Wieldy, du warst bei der Gerichtsmedizin. Haben die Einzelteile zusammengepaßt?«
    »Ich glaube, er meint zwei Mörder«, erwiderte Wield.
    »Mein Gott! Warum beschränken wir uns auf zwei? Wenn wir schon die Phantasie spielen lassen, machen wir doch gleich einen Mob draus.«
    »Das würde bedeuten, daß nicht unbedingt einer von ihnen tatsächlich mit Lord Pyke-Strengler zum See hinausgefahren sein muß«, erklärte Hat. »Und es wäre noch ein zweiter Fahrer dagewesen, der den Landrover in die Stadt zurückgebracht hat.«
    »Und warum sollte er das tun?« fragte Pascoe.
    »Der Landrover wäre da draußen schon von weitem aufgefallen«, sagte Hat. »Die Leiche hätte an der Stelle noch wesentlich länger liegen können, wenn wir nicht zufällig darüber gestolpert wären. Je länger sie liegt, desto weniger Spuren finden wir. Vielleicht hatten die Täter auch vor, den Toten wegzubringen. Möglicherweise war Dee im Begriff, das zu tun, aber als er uns am gegenüberliegenden Ufer sah, ist er rasch zurückgekommen, um uns abzufangen. Er schien nicht gerade begeistert, als wir weitergehen wollten.«
    »In Ihrer Aussage haben Sie nur erwähnt, er habe darauf hingewiesen, daß es am Ufer ziemlich sumpfig werden könnte«, wandte Pascoe ein.
    »Das kann man so oder so sagen«, erwiderte Hat und wurde rot.
    »Vor allem, wenn es nicht in eine Hypothese paßt, oder?« sagte Pascoe. »Worauf läuft das hinaus, Hat? Reden wir noch über Dee? Wie ich gerade klargestellt habe, hat er ein Alibi.«
    »Nicht, wenn Charley Penn der Zweite im Bunde ist«, entgegnete Hat.
    »Du hast wohl immer noch eine Schwäche für Charley, mein Junge?« fragte Dalziel. »Eins muß man dir lassen: Wenn du mal jemanden auf dem Kieker hast, dann läßt du so schnell nicht locker.«
    Sein Spott war nicht so beißend wie sonst, was Hat als Ermutigung auffaßte.
    »Und wenn sie beide drinstecken, dann spielt es auch keine Rolle, daß Penn ein Alibi für den Mord an Johnson hat.«
    »Was du durch Befragung seiner Mutter festgestellt hast«, sagte Dalziel. »Ich wollte mit dir ohnehin mal ein paar Takte über deine Verhörtechniken reden, mein Junge.«
    Sein Ton war nun deutlich unfreundlicher geworden.
    »Hat sich was Neues ergeben, Chef?« fragte Pascoe.
    »Nichts von Bedeutung. Nur, daß unser junger Sherlock es vermasselt hat. Charley hat sich an jenem Sonntag nicht bei seiner Mutter blicken lassen.«
    Hat fühlte sich gleichzeitig niedergeschmettert und euphorisch.
    »Das gibt er zu?« fragte Pascoe.
    »Jetzt schon«, bestätigte Dalziel. »Aber du brauchst noch nicht die Handschellen zu ölen. Er macht ein anderes Alibi geltend. Angeblich hat er den Nachmittag mit einer Dame im Liebesnest

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