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Die Raffkes

Die Raffkes

Titel: Die Raffkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndorf Jacques
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entgegengenommen und portioniert. Die Mengen habe ich notiert, der Straßenverkaufswert liegt bei etwa einhundertsechzehn Millionen Euro. Wenn man Buch führt, macht man sich automatisch über alles Mögliche seine Gedanken … Mein Lkw bringt jeden Morgen Orchideen nach Berlin. Auf dem Lkw steht Markos Orchideenwelt. Hübsch bunt, passend zum Produkt. Früher befanden sich auf der Ladefläche drei Regale in Längsrichtung. Seit etwa zweieinhalb Jahren gibt es nur noch zwei Regale, das mittlere wurde ausgebaut. Statt dem Regal stehen da nun sechs Stühle, für die Männer von Johann. Polen, Deutsche, Russen, was auch immer. Das Personal wechselt. Die arbeiten in den Gärten der reichen Berliner, räumen auf, fällen Bäume, legen neue Beete an und so weiter. Sie gehen zu dritt in die Haushalte und arbeiten schnell und gut für zwölf Euro pro Mann und Stunde. Bevor diese Männer in die Gärten gehen, müssen sie allerdings noch bestimmten Leuten Rauschgift bringen, dann arbeiten sie hart und kommen abends wieder zurück. Wenn einer der Männer aus der Reihe tanzt, lässt Johann ein Exempel statuieren. Und natürlich sehen sich diese Leute die Häuser, in denen sie arbeiten, genau an. Manchmal fotografieren sie sogar. Ein paar Monate später, wenn die Bewohner zum Beispiel in Urlaub sind, bekommen diese Häuser nachts Besuch. Johanns Unternehmen ist also sozusagen ein Allroundbetrieb.«

»Die Osteuropäer in Drehers Garten!«, seufzte Mann.
»Marion hat davon erzählt. Genau das ist die Verbindung! Du weißt also, wo Dreher ist?«
Der Alte trommelte jetzt mit den Fingern beider Hände auf die Tischplatte.
»Ich ahne es. Johann Hirtenmaier hat Häuser für seine Leute gemietet. Drei Häuser, auf verschiedene Dörfer verteilt, mit insgesamt zwölf Männern. Ein Haus ist nur mit drei Männern belegt. Das ist das Haus der Schwerverbrecher, wie ich immer zu sagen pflege. Wenn ihr dahin wollt, müsst ihr nach Penkun, von dort über Sommersdorf und Wartin Richtung Blumberg. Auf halber Strecke zwischen Wartin und Blumberg liegt rechter Hand vor einem Wald ein ziemlich großes Gehöft. Das ist das Haus der Schwerverbrecher. Von hier aus sind es rund zwanzig Kilometer bis dort. Natürlich weiß ich nicht, ob Dreher dort wirklich festgehalten wird, aber es könnte passen. Die Gegend ist flach, sumpfig, waldreich und von allen Seiten gut einsehbar.«

»Wie viele Gebäude gehören zu dem Gehöft?«, fragte Peter sachlich.

»Hm, es gibt das Wohnhaus, links davon eine sehr große Scheune. In dieser Scheune sind früher unten Schweine gehalten worden und oben waren Kammern für die Knechte und Mägde. Rechts vom Haupthaus steht ein großer Stall für Rinder. Und dann gibt es noch ein altes Schmiedehaus, das ist wesentlich kleiner als die anderen Gebäude. Es liegt linker Hand, wenn man vor dem Hof steht, hinter der Scheune mit den Schweineställen.«

»Kommt man von der Rückseite ran?«, fragte Peter.

»Das müsste möglich sein. Aber es ist ein verdammt schwieriger Weg. Hinten befinden sich alte Fischteiche, mindestens sechs.«

»Bevor wir jetzt losziehen, haben wir noch ein Problem«, stellte Mann fest.

»Richtig. Das heißt Marko.« Peter überlegte.

»Moment, und wir brauchen noch eine genaue Beschreibung der drei Männer!«

»Also, da wäre erst mal Rudi. Rudi ist etwas über dreißig, strohblond wie ein Wikinger, ein Deutscher. Rudi wirkt gutmütig, aber wenn er in Rage gerät, wird es lebensgefährlich. Dann gibt es Mirko, von dem ich nicht genau weiß, woher er ursprünglich stammt. Mirko ist vierzig, tausendmal vorbestraft, wie er selbst behauptet. Ein dunkler, schlanker Typ. Der dritte heißt Sven, ein kahlköpfiger Holländer. Er ist ein Spezialist für Schusswaffen und er weiß genau, wie er an die ungewöhnlichsten Waffen herankommen kann. Es wird behauptet, er sei mal Legionär gewesen.«

»Gut«, nickte Peter.
»Bleibt das Problem Marko.«

»Wieso bin ich ein Problem?«, fragte der Alte aufgebracht.
»Ich warte hier.«

»Weil sie dich umbringen werden, wenn wir dort auftauchen«, erinnerte Peter.
»Wir werden nicht verhindern können, dass vielleicht wenigstens einer der drei noch telefoniert und Johann benachrichtigt. Außerdem hast du noch den Koffer mit Geld. Deshalb müssen wir jetzt als Erstes für dich und das Geld sorgen und dann werden wir uns den Hof ansehen.«

»Gibt es hier einen Taxiunternehmer, dem man vertrauen kann, der nichts mit Johann und seinen Geschäften zu tun hat?«, fragte

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