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Die Ratten

Die Ratten

Titel: Die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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scheinbar endlosen Korridore begegneten sie Howard. »Guten Morgen! Alles bereit für den großen Tag?« Der junge Forscher strahlte und schlug begeistert die Hände zusammen.
    »Ja, es kann losgehen«, erwiderte der Lehrer lächelnd.
    »Ich war die ganze Nacht hier. Verbrachte ein paar Stunden auf einem Feldbett. Alles ist fertig für die große Operation.«
    »Gut.«
    »Ich gehe besser in mein Büro«, sagte Judy. »Kanaleingänge von den alten Plänen auf neue Straßenkarten zu übertragen, ist nicht das, was ich mir unter Spaß vorstelle, aber wenn es der Sache dient...«
    Plötzlich wandten sie den Kopf. Eine vertraute Gestalt kam vom anderen Ende des Korridors auf sie zu und winkte. Als sich der Mann näherte, erkannten sie betroffen, daß es Foskins war. Ohne Krawatte, unrasiert und völlig aufgeregt.
    »Himmel, was machen Sie denn hier?« fragte Howard und sah den vom Dienst suspendierten Unterstaatssekretär entgeistert an.
    »Ich bin seit letzten Dienstag in Aktion«, sagte Foskins, und seine Aufregung wandelte sich jetzt in Verbitterung. Er zupfte an seinem offenen Hemdkragen und knöpfte das Jackett zu. »Vor unserer letzten - äh - erfolglosen Operation ordnete ich an, daß aus den Aufzeichnungen jede Person ermittelt wird, die in den letzten drei Jahren aus einem tropischen Gebiet in unser Land einreiste.«
    »Sie meinen, aus einem Land, wo es diese Sorte Ratten gibt - oder wenigstens ähnliche?« fragte Howard.
    »Genau. Weil wir dachten, die Aktion mit dem Virus würde Erfolg haben, wurde meine Anordnung leider nur mit halber Kraft befolgt. Ich - ich muß zugeben, daß ich in der folgenden Hektik gar nicht mehr an diese Sache dachte.«
    Es trat kurze Zeit peinliche Stille ein, bis Harris das Schweigen brach. »Und weiter?«
    »Nach meiner Ablösung nahm ich mir das Material vor, das ich angefordert hatte, und überprüfte es persönlich.«
    »Warum?« fragte Howard kühl.
    »Weil... nun...«
    »Das tut nichts zur Sache«, unterbrach Harris und warf Howard einen ärgerlichen Blick zu. »Was haben Sie herausgefunden?«
    »Es gab natürlich viele Einreisen aus den Tropen, aber nur ein paar, die für uns hier wichtig sind. Ich zog Erkundigungen ein - ich habe immer noch Freunde im Staatsdienst - und kam schließlich auf einen Mann.«
    Seine Hand zitterte, als er einen Zettel hochhielt.
    »Auf diesen Mann, Professor William Bartlett Schiller -Zoologe. Er verbrachte ein paar Jahre auf Neuguinea und den umliegenden Inseln, wo er anscheinend Ermittlungen über Berichte von Einheimischen durchführte, die mutierte Tiere gesehen hatten. Das klingt ziemlich plausibel, denn auf einer Insel in diesem Gebiet fand ein Nukleartest statt und einige der Bewohner waren von der radioaktiven Strahlung betroffen. Natürlich wurde das alles vertuscht, aber irgendwie bekam Schiller Wind von der Sache und entschloß sich, dort nachzuforschen.«
    »Schön und gut«, sagte Howard ungeduldig. »Aber was bringt Sie auf den Gedanken, daß dieser Professor irgend etwas mit den Ratten zu tun hat?«
    »Nun, das liegt doch auf der Hand. Die Tatsache, daß er in Neuguinea war und an der Erforschung von Abnormalitäten bei Tieren arbeitete.« In seiner Aufregung wurde
    Foskins fast wieder der Mann, der er gewesen war - jedenfals vor der Öffentlichkeit.
    »Hinzu kommt«, fuhr er fort, »daß er sich hier in London niederließ. In der Nähe der Docks. In einem Haus bei einem Kanal.«
    »Der Kanal!« stieß Harris hervor. »Natürlich! Das war es, was mir nicht einfallen wollte! Dort wurden die Ratten zum ersten Mal gesehen. Keogh sah sie. Ich sah sie! Beim Haus, in dem einst der alte Schleusenwärter wohnte. Ich spielte dort als Kind, aber dann wurde der Kanal geschlossen, und der Schleusenwärter zog fort. Ich wette, es war dieses Haus, das der Professor übernahm.«
    »Hier ist die Adresse«, sagte Foskins und hielt Harris den Zettel hin.
    »Das ist sie«, sagte Harris, nachdem er die Anschrift gelesen hatte.
    »Nun mal sachte«, warf Howard ein. »Was interessiert das jetzt? Nehmen wir ruhig mal an, dieser verrückte Professor schmuggelte ein mutiertes Tier ein und nahm es für Studienzwecke mit nach Hause...«
    »Und ließ es sich paaren...«
    »Ja, meinetwegen auch das. Aber diese Erkenntnis hilft uns jetzt nicht weiter. Die Operation läuft an wie geplant. Vielleicht können wir später ermitteln...«
    »Warum nicht jetzt?«
    »Weil es heute zu viele wichtigere Dinge zu erledigen gilt, Mr. Foskins. Oder haben Sie nicht von der

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