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Die Ratten

Die Ratten

Titel: Die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Patrouille bedauerte, daß er ihn nicht begleiten könne, weil er eigene Pflichten erfüllen müsse. Er wünschte Harris Glück und winkte ihn weiter.
    Während Harris durch die Stadt fuhr, vorbei an Büroblocks, die zu beiden Seiten der Straße hoch aufragten, wurde das Gefühl, vollkommen allein zu sein, beinahe erdrückend. Er wünschte umzukehren, wieder unter Menschen zu sein, sich in der Masse sicher zu fühlen, aber er zwang sich weiterzufahren, denn er mußte verhindern, daß Foskins das Haus betrat.
    In Aldgate sah er die ersten Ratten. Ein dichter, schwarzer Strom, der in einer langen Reihe auf dem Bürgersteig dahinzog. Andere Ratten stießen aus Gebäuden auf den Hauptstrom, drängten und kletterten über die Rücken ihrer Artgenossen.
    Harris' Kopf ruckte herum, als er das Klirren von Glas hörte. Er sah, daß die Fensterscheibe eines J.-Lyons-Restaurants zerbarst und Ratten hindurchströmten. Sie zogen alle in dieselbe Richtung, und Harris nahm an, daß ihr Ziel der Park in der Nähe des Towers war, wo einer der Sender postiert war. Er fuhr an den Ratten vorbei, deren Zahl immer mehr wuchs, die ihn zum Glück jedoch ignorierten. Als er in die Commercial Road einbog, stoppte er mit quietschenden Reifen. Vor ihm schien sich ein gewaltiger, beweglicher Teppich zu erstrecken. Die breite Straße war übersät mit schwarzen Ratten, die eine wogende Decke auf dem Asphalt bildeten.
    Harris erschauerte bei dem Anblick. Die Ratten kamen hauptsächlich aus einer Seitenstraße und verschwanden in einer anderen auf der gegenüberliegenden Seite der Commercial Road. Die ganze dunkle Masse war etwa 30 Meter lang, und es gab keine einzige Lücke in dem langen Strom. Sollte er umkehren und eine andere Route suchen? Oder waren andere Straßen ebenfalls so voller Ratten? Und wieviel Zeit würde es kosten, einen anderen Weg zu suchen? Sollte er geradewegs durch sie hindurch fahren? Was war, wenn der Wagen streikte, und er inmitten des Stroms von Ratten in der Falle steckte? Wenn sie angriffen, würde sein Schutzanzug kaum diesem Ansturm standhalten können. Sein Gefühl riet ihm umzukehren, zurück in den Schutz des Militärs zu fahren, doch als er durch die Heckscheibe schaute, sah er andere Ströme von Ratten, die aus Straßen und Gebäuden kamen, wie geschmolzene Lava aus einem Vulkan strömt und um Hindernisse Nebenarme bildet, die sich wieder zu Hauptströmen zusammenschließen. Es wurde ihm kar, daß der Weg zurück genauso gefährlich sein würde.
    Etwas landete mit einem dumpfen Klatschen auf der Motorhaube, und Harris ruckte wieder herum. Eine der riesigen Ratten starrte ihn durch die Windschutzscheibe an. Das Gesicht der Ratte war fast auf einer Höhe mit seinem, nur etwa einen halben Meter entfernt, und die dünne Scheibe war der einzige Schutz.
    Harris war zum Handeln gezwungen. Er legte den ersten Gang ein, gab Gas und ließ die Kupplung schleifen, um den Motor auf Touren zu bringen. Er fuhr zunächst langsam an und nahm seinen Fuß vorsichtig von der Kupplung, um schneller zu werden. Die Ratte rutschte über die Motorhaube, versuchte sich festzukrallen, doch es gelang ihr nicht auf dem glatten Blech, und sie glitt ab und fiel auf die Straße.
    Harris gab entschlossen Gas und sagte sich, daß es ähnlich einer Fahrt auf einer überschwemmten Straße war und daß der Trick darin bestand, langsam, aber stetig weiterzufahren. Der Wagen erreichte den Rand des Stroms und tauchte in die wogende Masse ein. Er begann zu rütteln und zu holpern, als er über die Ratten fuhr, als Knochen brachen und Körper zerquetscht wurden, und dem Lehrer wurde dabei fast übel. Er zwang sich, den Blick auf die Straße vor ihm zu richten und den Fuß auf dem Gaspedal zu halten. Die Ratten schienen den Wagen nicht wahrzunehmen. Sie versuchten nicht, den todbringenden Rädern zu entkommen. Einige sprangen über die Motorhaube und das Dach des Wagens, eine andere prallte gegen das Seitenfenster, das Risse bekam, jedoch nicht zerbrach. Zweimal rutschte der Wagen auf dem Blut, und die nassen Reifen drehten durch. Harris hatte Mühe, seine Richtung beizubehalten, und er betete, nicht den Motor abzuwürgen.
    Etwas prallte dumpf auf das Wagendach über seinem Kopf, dann tauchte oben an der Windschutzscheibe ein Rattenkopf auf. Ihre Schnauze zuckte von einer Seite zur anderen, und die Fußspitzen waren flach gegen die Scheibe gedrückt.
    Harris schreckte zurück. Sein Fuß rutschte fast vom Gaspedal, doch automatisch trat er auf die Kupplung,

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