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Die Rattenhexe

Die Rattenhexe

Titel: Die Rattenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Katze an mir hochklettern wollte und wartete deshalb ab. Den Ekel hatte ich längst überwunden. In derartigen Momenten wurde man als Mensch zu einer wahren Kampf-und Verteidigungsmaschine.
    Das Tier sprang, und ich drosch zu.
    Mit der Faust erwischte ich ihre Schnauze, bevor sie noch ihre Zähne in meine Finger verhaken konnte. Der Treffer schleuderte sie wieder zurück. Ich trat mit dem Absatz auf den Körper, hörte etwas knacken, dann brandete von hinten ein Schrei in meine Ohren.
    Etwas flitzte herum.
    Eine Ratte wieselte über die Theke. Ein dickes, feuchtes Etwas. Es hielt das Maul offen. Mit der Zunge leckte es über irgendwelche Reste hinweg. Für die Menschen interessierte sich das Tier im Moment nicht.
    Ich wollte es tot sehen.
    Den Eispickel hatte ich schon gesehen. Ein Griff, ich hatte ihn, und hämmerte ihn in den Nacken der Ratte. Es sah so aus, als hätte ich das bewegungslose und tote Tier auf der Theke festgenagelt.
    Das Barmädchen schrie nicht mehr. Es jammerte nur. Ich schrie sie an, daß sie verschwinden sollte. Ob sie mich verstanden hatte, wußte ich nicht. Ich ging meinen eigenen Weg.
    Einige Gäste hatten es tatsächlich geschafft, den Raum zu verlassen.
    Ob die Ratten sie verfolgten, sah ich nicht. Wichtig waren Senta de Fries und auch Jake Holland.
    Beide hatten zuletzt nahe des Käfigs gestanden. Jake hatte Senta gratuliert, dann waren die Ratten losgelassen worden und hatten auch ihn angegriffen.
    Und jetzt?
    Senta war verschwunden. Ich schüttelte den Kopf. Ich war wütend, als ich auf den Glaskasten zulief. Da sah ich ihn.
    Jake Holland saß in diesem verdammten Kasten, als hätte man ihn hineingeschleudert. Ob er noch lebte, war nicht festzustellen. Er lehnte mit dem Rücken an der Wand, denn so konnte er nicht kippen. Seine Kleidung war von den Rattenzähnen zerrissen worden. Sie hatten auch sein Gesicht aufgerissen und dort zahlreiche Wunden hinterlassen, aus denen das Blut quoll und als rote Streifen über die Haut hinweg in Richtung Kinn rann. Auch der Körper war mit Bissen übersät. Der Stoff hatte den Zähnen der Tiere keinen Widerstand entgegensetzen können.
    Eine Ratte hockte noch auf seinem Bauch, als wollte sie sich bei ihm durchbeißen.
    Ich betrat den Kasten, packte sie am Nacken, riß sie von ihm fort. Hörte das schrille, wütende Quieken, und dann wuchtete ich das Tier mit vehementer Gewalt zu Boden. Mit zwei stampfenden Schritten sorgte ich für den Tod.
    »Gut, John, gut!«
    Für einen Moment erschien Suko an der rechten Käfigseite. »Das packen wir.«
    »Okay.«
    Er verschwand wieder. Ich nahm mir die Sekunde und schaute ihm nach.
    Auch er hatte sich mit einem Stuhlbein bewaffnet und drosch wild auf die Ratten ein.
    Obwohl Jake Holland so gnadenlos von den Nagern malträtiert worden war, lebte er noch. Er sah wirklich schlimm aus. Vielleicht war er halb bewußtlos, jedenfalls röchelte er, was sich schlimm anhörte.
    Der Mann brauchte einen Arzt. Nur konnte ich den nicht herbeizaubern.
    Wichtig war, daß keine Ratten mehr an ihn herankamen. Ich verließ den Käfig und schloß die Tür. Jetzt war Holland allein mit der toten Ratte.
    Wohin jetzt? Wo steckte Senta de Fries, die Rattenhexe?
    Sie war weg. Zumindest entdeckte ich sie nicht in der Bar. Entweder hielt sie sich vorn auf, was ich nicht so recht glauben konnte, oder sie hatte die Flucht ergriffen und sich zugleich versteckt. Das alles war möglich.
    Ich blies die Wangen auf und ließ die Luft aus meinem Mund strömen.
    Mir war kalt geworden, aber zugleich spürte ich die Hitze wie Flammenschauer in mir.
    Es waren kaum noch Gäste im Raum. Ein Mann kroch auf allen vieren dem Ausgang entgegen. Er heulte dabei wie ein kleines Kind. Keine Ratte griff ihn mehr an, aber es gab sie noch, denn Suko war dabei, einige von ihnen zu erschlagen.
    Shao lehnte außen an der Theke. Sie hielt das Stuhlbein noch in der Hand, aber sie machte einen erschöpften Eindruck. Der Blick war gegen die Decke gerichtet, und ihre untere Gesichtshälfte zeigte sich verzerrt.
    Ich ging dorthin, wo Suko eine Ratte jagte. Es war relativ einfach, sie zu stellen, weil sich das Tier auf den Blutdurst und den Angriff eingestellt hatte.
    Es begriff nicht, mit welcher Waffe es getötet werden sollte. Suko schlug zweimal. Ich hörte das Klatschen, als das Stuhlbein zweimal den Körper traf, dann richtete sich mein Freund auf, drehte sich um und sah mich in seiner Nähe stehen.
    Wir schauten uns an.
    Suko nickte.
    »War’s das?« fragte ich.
    Er

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