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Die Rattenhexe

Die Rattenhexe

Titel: Die Rattenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschloß.
    Nichts drang hervor. Der Schock saß zu tief. Sie wußte nicht, was mit ihr geschehen war.
    Bei mir war die Zeit ebenfalls vorbei. Ich konnte mich wieder normal bewegen und sah mit einem Blick, was sie vor mir verändert hatte. Es gab noch die Rattenhexe, aber es gab auch meinen Freund Suko, in dessen Klammergriff sie sich befand.
    Eisern hielt er fest. Es machte ihm nichts aus, inmitten der Ratten zu stehen. Was er Senta ins Ohr flüsterte, bekam ich nicht mit, jedenfalls nickte sie.
    »Was ist los, Suko?«
    »Sie will friedlich sein.«
    »Und Weiter?«
    »Es wird uns keine Ratte angreifen.«
    »Meinst du?«
    »Sie hat es durch ihr Nicken versprochen. Aber zeige ihr lieber die Waffe.«
    Das hatte ich schon die letzte Zeit über gewollt. Ich zog meine Beretta.
    Suko lockerte den Griff um ihren Mund, damit Senta erst einmal Luft holen konnte.
    »Wenn du nur den Versuch machst, den Ratten einen entsprechenden Befehl zu geben, Senta, werde ich schießen müssen.«
    »Okay, John, das ist okay. Ich tue nichts. Aber was wollt ihr mit mir machen?«
    »Wir bringen dich nach oben.«
    »Und dann?«
    »Sehen wir weiter.«
    Sie lachte wieder. »Der Mord oder die Anstiftung. Ihr wollt mich vor ein Gericht stellen.«
    »Nicht unbedingt.«
    Nach dieser Antwort schrak sie zusammen. Plötzlich war sie wieder erregt, denn sie sah Land. »Was gibt es noch für eine Möglichkeit? Was hat sich dein Hirn ausgedacht?«
    »Darüber reden wir später.« Ich wollte ihr nicht sagen, daß ich ihren Geisteszustand überprüfen lassen wollte. Neurologen und Psychologen sollten sich mit ihr beschäftigen, aber diese Dinge waren jetzt zweitrangig. Ich wollte nicht länger als nötig in dieser verdammten Unterwelt bleiben, und es war Suko, der den Anfang machte, die Rattenhexe nach vorn drückte, sie aber nicht losließ und dicht bei ihr blieb.
    Mit sehr steifen Bewegungen gingen beide die Stufen hinab. Es waren unheimliche und spannende Momente, denn ich wollte sehen, wie die Ratten reagierten.
    Sie blieben in der Nische hocken. Sie saßen auf dem hellen Tuch, das von Sentas Schulter gerutscht war, und schauten ihr aus ihren kleinen Glitzeraugen nach.
    Beide gingen ins Wasser.
    Ich hatte mich zurückgezogen, aber ich hielt die Waffe noch immer fest.
    Die Frau grinste mich an. »Würdest du denn auf mich schießen, John? Würdest du das tun?«
    »Laß es nicht darauf ankommen!«
    Sie lachte mich an. Ihr Gesicht war durch den Augenausdruck gekennzeichnet. Ob in ihnen schon der Wahnsinn leuchtete, konnte ich nicht bestimmen, aber ich glaubte auch nicht mehr daran, daß sie sich so einfach würde abführen lassen.
    »Du wirst schießen müssen, John!«
    »Warum?«
    »Weil ich nicht ohne meine Lieblinge sein will. Ich spüre, wie sie drängen. Ich spüre ihre Macht. Sie schicken ihre Gedanken zu mir, hast du verstanden? Ich merke, wie sie sich gegen euch auflehnen. Ich kann sie nicht mehr kontrollieren…« Die Stimme kippte über. Suko schob sie so heftig wie nötig nach vorn, aber plötzlich brodelte es um die beiden herum auf. »Ich will nicht zu euch!« brüllte die Rattenhexe. »Ich will es nicht!«
    Ihre Stimme klang wie ein helles Donnern, und dann waren plötzlich die Ratten da.
    Verdammt, ich brachte es nicht über mich, auf sie zu feuern. Aber ich sah meinen Freund plötzlich taumeln. Er wurde von einer gewaltigen Welle in die Höhe gerissen. Er kippte nach vorn und mir entgegen.
    Blitzschnell hielt ich ihn fest, zerrte ihn auf mich zu, während die Rattenhexe davontrieb, umwirbelt von den zahlreichen Körpern. Sie lag im Wasser, sie lag mal unter Wasser, sie wurde wieder hochgespült, während sich die Ratten auf ihren Körper warfen.
    Noch einmal schrie sie auf. Und wir hörten ihre Worte überdeutlich, wie ein letztes Erbe oder einen finsteren Grabgesang. »Ihr bekommt mich nicht. Die Ratten gehorchen mir. Ich habe ihnen den Befehl gegeben, mich zu töten. Sie werden es tun. Zerfressen – zerfetzt.« Die letzten Silben gingen bereits in einem Schrei und in einem Gurgeln unter.
    Aber es geschah noch mehr. Plötzlich umgab uns eine blendende Lichtfülle. Dann hörten wir Männerstimmen.
    Sahen Gestalten, die in ihren Anzügen wirkten, als wären sie einem SF-Film entsprungen, und all die Geräusche wurden von Shaos gellender Stimme übertönt. »Da sind die beiden. Da sind sie! Holt sie raus!«
    Die Männer hatten noch an der Kreuzung gestanden. Jetzt sprangen sie in den Kanal hinein und arbeiteten sich zu uns vor. Sie würden

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