Die Rebellen von Terra
lediglich außer Gefecht zu setzen«, bemerkte der Schwerthauptmann, nachdem die beiden Rekruten zum Schluß kamen. »Ich würde einen Monatssold dafür geben, um mit diesem Mann noch ein paar Worte wechseln zu können. Wegtreten!«
Der Flammenwerfer verschwand und wurde während der nächsten Tage nicht weiter erwähnt. Die Horde marschierte jetzt durch die Ausläufer der Berge, deren Kuppen mit Schnee bedeckt waren.
Nach sieben Tagen erreichten sie endlich die Grenze zu dem reichen Ostgebiet dieses Kontinents. Es kam zu einigen Scharmützeln mit den königstreuen Truppen, doch die drei großen Forts waren beim Eintreffen der Rebellen längst geräumt.
Es war durchaus damit zu rechnen, daß sie hier in eine Falle gelockt werden sollten. Unter den Söldnern kursierten entsprechende Gerüchte.
An einem Mittag begleitete Kana Deke Mills auf eine Felsenkante, die einen weiten Ausblick über das vor ihnen liegende Gelände bot. Während Mills an seinem Fernglas drehte, sah Kana mit bloßem Auge metallisches Blitzen im Gelände.
»Da unten warten sie auf uns«, sagte Mills. »Drei Königsstandarten, also mindestens drei Kompanien. Da sehe ich auch Skuras Kundschafter. Ah, jetzt sehe ich auch die weiße Flagge. Wollen sie etwa verhandeln? Geh gleich zu Yorke hinunter und erstatte ihm Bericht.«
Kana kletterte von der Felsleiste herunter und kehrte ins Lager zurück. Yorke blickte auf eine Landkarte und hielt eine Besprechung mit seinen drei Unterführern ab. Als er von der beabsichtigten Verhandlung hörte, schwang er sich auf ein Gu und ritt zum Lager von Skuras Gefolge. Kana kehrte auf die Felskante zurück.
»Sieh mal, da!« Deke Mills drückte Kana das Fernglas in die Hand. »Was hältst du davon?«
Kana erkannte eine kleinere Gruppe Rebellen, die auf eine Handvoll königstreuer Soldaten zuritt. Eine andere Gruppe war abgesessen und schlich in Deckung auf den Platz zu, wo die Verhandlungen geführt werden sollten.
»Ein Hinterhalt? Aber sie treffen sich doch unter der weißen Flagge!«
»Stimmt!« versetzte Deke Mills trocken.
Unvermittelt schlugen die Rebellen aus dem Hinterhalt zu. Sie zerrten die königstreuen Offiziere von ihren Guen, machten einige an Ort und Stelle nieder und zerrten die anderen hinter die aufragenden Felsblöcke. Der gemeine Verrat war vollkommen gelungen.
Die beiden Söldner kletterten von der Felsleiste und kehrten zu ihren Kameraden zurück.
Yorke traf unmittelbar nach ihnen im Lager ein. Das Gesicht des Hordenführers war eine undurchdringliche Maske. Nur seine Augen zeigten, wie besorgt er über die Situation war.
Mills erstattete Bericht, und Yorke lachte – aber es war ein Lachen ohne Humor.
»Ja, es wird höchste Zeit, daß wir ein Wort mitreden. Hansu, Bloor und ihr drei kommt mit! «
Kana sah verdutzt, daß er ebenfalls zur Begleitung auserwählt worden war.
Sie fanden den Anführer der Rebellen in einem Canon. Drei gefesselte königstreue Offiziere mit leichten Verwundungen standen vor Skura, der auf sie einredete. Beim Eintreffen des Hordenführers und seiner Begleiter wandte sich Skura um. Die Gegenwart Yorkes schien ihm gar nicht recht in den Kram zu passen.
Die drei Schwertmänner bauten sich mit schußbereiten Gewehren auf.
Yorke lenkte sein Gu dicht an Skura heran. Die Llor-Offiziere zogen sich respektvoll ein Stück zurück. Sie hatten schon manches Beispiel von der Feuerkraft der Hordenwaffen zu sehen bekommen.
»Hoheit, was ich da eben gesehen habe … So führt man keinen Krieg!« begann Yorke.
»Ich bin der Gatanu, und der Gatanu führt Krieg, wie er will«, entgegnete Skura. »Dies sind Anhänger von S’Tork. Ein paar meiner Männer sind getötet worden, deshalb …«
Er holte kurz mit der Hand aus. Stahl blitzte in der Luft, und im nächsten Augenblick sackten die königstreuen Offiziere zu Boden. Ihr Blut spritzte bis zu Skuras Reitstiefeln.
Yorkes Lippen bildeten einen schmalen Strich. »Das war eine schlechte Tat, Hoheit. Böses zieht Böses nach sich.«
»Na und? In eurer Welt mag das anders sein – hier gelten unsere Gesetze!«
Yorke sah ein, daß ihm die Hände gebunden waren. Das oberste Gesetz für Söldner lautete, sich unter keinen Umständen in die politischen Angelegenheiten eines Planeten einzuschalten.
»Das kann uns kein Glück bringen«, murmelte Bogage Kana zu. »Kein Glück, wenn die weiße Fahne eines Parlamentärs mit Blut besudelt wird.«
Der Hordenführer wendete sein Gu und schlug, von seinen Männern gefolgt, den
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