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Die Rebellen von Terra

Die Rebellen von Terra

Titel: Die Rebellen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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seinem Versteck holen. »Sobald der verdammte Sturm nachläßt, müssen wir etwas unternehmen.«
    Ihre Zukunft war ein Wettlauf mit der Zeit. Wenn es dem Hordenführer gelang, eine Nachricht an Bord eines startenden Raumschiffes zu bringen, ehe sie von Hart Device entdeckt wurden, konnten sie den Kampf gewinnen.
    Lag die Entscheidung zwischen Sieg oder Niederlage etwa in den Händen der Venturi?

 
12
     
    Die durch den Sturm zur Untätigkeit verurteilten Männer der Horde begannen sich zu langweilen. Zunächst hatten sie sich gründlich ausgeschlafen, und nach den Strapazen im Bergland neue Kräfte gesammelt. Doch jetzt wurden sie gereizt, und es kam immer häufiger zu Streitigkeiten unter ihnen. Hansu verstand es allerdings, die Männer fest im Griff zu behalten.
    Grauer Dunst lag ständig über dem Hafengebiet, so daß die Tageszeit nicht auszumachen war. Es konnte ebenso gut Mittag wie auch später Abend sein, als Kana die steile Treppe zum Boden des Lagerhauses erklomm. Während der vergangenen Tage hatten sich seine Augen an das grünlich aus den Wänden schimmernde Licht gewöhnt, und er konnte nunmehr alle Einzelheiten erkennen.
    Drei Stufen unterhalb der Bodenklappe blieb er unvermittelt stehen und schmiegte sich eng an die Wand. Er spürte, daß er hier nicht allein war.
    Vorsichtig tastete er die Bodenklappe mit den Fingerspitzen ab. Dann zückte er seine Taschenlampe und richtete den Lichtkegel auf die Tür. Blitzartig zuckte ihm der Gedanke durch den Kopf, daß er das Versteck des Venturi gefunden hatte, denn von der Horde befand sich bestimmt niemand hier oben.
    Ein leises, kaum hörbares Geräusch drang an sein Ohr und veranlaßte ihn, die Lampe auszuschalten und sich wieder an die Wand zu drücken. Er mußte sich jetzt in erster Linie auf die Ohren verlassen – und auf die Nase.
    Ein Geruch drang an seine Nase, der ihn an die Spielhöllen von Secundus erinnerte. Der Geruch wurde allmählich stärker.
    Dann ertönte ein verhaltenes Klopfen und Kana wagte sich nicht zu bewegen. Er hielt die Taschenlampe wie einen Flammenwerfer vor sich.
    Irgend etwas bewegte sich da; er wußte nur nicht, was.
    Unvermittelt schaltete er die Lampe ein. Der Lichtschein fiel voll auf ein Wesen auf der untersten Sprosse einer Strickleiter. Dort verharrte es wie erstarrt, denn eine Flucht war ausgeschlossen.
    Das kleine U-Boot hatte ihnen bereits eine Ahnung von der Beschaffenheit dieser Wesen gegeben – doch die Wirklichkeit sprengte alle Grenzen. Wenn dieses Wesen ein Venturi war – und Kana hatte keine Veranlassung, daran zu zweifeln – dann hatte diese Rasse nicht die geringste Ähnlichkeit mit den Llor.
    Eine überaus schlanke Gestalt; die Arme hingen ohne einen Schulteransatz am Rumpf; die langen, dünnen Beine erinnerten an die eines Gu, und die vier Hände hatten je sechs Finger.
    Am seltsamsten jedoch war der Kopf mit den vier Augen und der runden Mundöffnung. Irgendwie erinnerte dieser Kopf Kana an die mordgierigen Tif, die er im Bergfluß gesehen hatte.
    Doch in diesen vier schimmernden Augen stand ein friedfertiger Ausdruck. Offensichtlich war der Venturi von dieser unerwarteten Begegnung ebenso überrascht wie Kana.
    Keine der vier Hände griff zu dem Messer an der Hüfte des Venturi. Ein Schauer lief über die graugrüne Haut, die nur spärlich von einer Art Tunika bedeckt war.
    Kana schaltete die Taschenlampe aus.
    Jetzt blickte er in eine grünliche Lichtquelle, deren Schein seine Gestalt von Kopf bis Fuß abtastete.
    »Du bist allein?« Die Frage kam offenbar aus der runden Mundöffnung mit den lose baumelnden Lippen.
    »Ja, allein.«
    Der Lichtschein huschte über seine Hände und verharrte momentan auf dem Schwert in seinem Gurt. Es war, als wollte der Venturi die Wirkung dieser Waffe ergründen.
    »Kommst du?« Das Licht richtete sich auf die baumelnde Strickleiter.
    Kana zögerte keine Sekunde. Er steckte die Taschenlampe ein und trat vor.
    Er ging die Strickleiter hinauf und zwängte die Schultern durch die Bodenklappe. Er setzte sich auf eine Matte, während der Venturi sich an der Wand zu schaffen machte und das grünliche Licht verstärkte. Ein paar Kisten standen auf dem Boden herum. Der Venturi setzte sich auf das andere Ende der Matte und schlug die Tunika zurück.
    »Du hast uns beobachtet?« fragte Kana.
    »Ja.« Die vier schimmernden Augen blieben fest auf Kana gerichtet.
    »Im Auftrag des Handelsmeisters?«
    »Im Auftrag unserer Nation«, korrigierte der Venturi. »Ihr könntet uns den

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