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Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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der Leinwand, die alles bedeckte.
    »Warte!«, rief Andin, den Nis überall anstupste, um an Karotten zu kommen.
    Er wandte ihr den Rücken zu, um seine Last abzulegen. Nis stieß ungeduldig zwei oder drei Mal an sein Knie und zerrte sogar an den weiten Ärmeln seines schmutzigen Hemds.
    »Nis! So schaffe ich es nicht, deinen Sack zu öffnen!«
    Es gelang ihm dennoch, zwei Karotten daraus hervorzuziehen, die die Stute ihm aus der Hand fraß. Sie schlang sie ohne weitere Umstände herunter und fand sogar, dass sie noch nicht genug bekommen hatte.
    »Das sind die letzten …«
    Nis überzeugte sich selbst davon, indem sie schnaubend ihr Maul in den Sack steckte. Angesichts dieses Beweises schüttelte sie den Beutel vor Unzufriedenheit. Und was ist mit all denen, die du mir versprochen hast?
    »Im ersten Gasthaus bekommst du die anderen«, versicherte ihr Herr ihr lächelnd. »Habe ich bisher mein Wort auch nur ein einziges Mal gebrochen?«
    Sie schnaubte und entfernte sich enttäuscht, um zu grasen. Aber als Andin sie mit Heidekrautbüscheln, die er ein wenig weiter entfernt gefunden hatte, striegelte, strich sie ihm sanft mit den Nüstern über den Hals.
    Mit seiner eigenen Körperpflege gab Andin sich nicht so viel Mühe. Er beschränkte sich darauf, oberflächlich den Schmutz abzuwaschen, und zog sich genüsslich die Stiefel aus, bevor er sich dem Wesentlichen widmete: dem Essen. Er hatte richtig gesehen, was die Lebensmittel betraf: Bis auf einen Rest Grütze und einen Kanten Brot hatte er nichts mehr. Es wäre besser gewesen, in Richtung eines Dorfes zu reiten, aber er konnte sich einfach nicht dazu entschließen.
    Andin hatte ein kleines Feuer entzündet und sich aus einer Decke und dem Teppich aus Kiefernnadeln, der den Boden bedeckte, eine Matratze gebaut. Dieses Eckchen war wirklich perfekt. Er fühlte sich in Sicherheit. Die Müdigkeit lullte ihn bereits ein. Obwohl der Nachmittag gerade erst begonnen hatte, war er bereit für die schöne Nacht unter freiem Himmel, von der er die vergangenen Tage über geträumt hatte. Er hatte alles vorausgesehen. Alles – bis auf den Regen. Bei seinem letzten Bissen bekam er den ersten Tropfen auf die Nase. Er hob den Blick zum Himmel, während Nis die Ohren anlegte.
    »Das konnte ich doch nicht ahnen! Es war keine einzige Wolke am Horizont zu sehen!«
    Die Stute baute sich unter einem Baum auf und schlug mit dem Schwanz, während der Geckenstolz sich zwischen den Zweigen versteckte.
    »Wir werden umkehren und uns zu einem Dorf aufmachen. Ich glaube, ich habe keine Wahl mehr … Aber lass mich erst Mittagsschlaf halten.«
    Nis wandte mit skeptischer Miene den Kopf. Was die Karotten betraf, glaubte sie ihm ja – aber nicht in Bezug auf das Dorf. Sie ließ zu, dass Andin ihr ihre Öltuchdecke über den Rücken breitete, und sah zu, wie er eine zweite über sein Gepäck legte. Sie schnaubte, als er davonging und sich unter einer Decke und einem Regenumhang zusammenrollte. Ganz gleich, ob ein Gewitter losbrach oder nicht, er war entschlossen, hier und jetzt zu schlafen.
    Andin hatte in letzter Zeit schon Schlimmeres erlebt, und die Luft roch wenigstens nicht so muffig wie in einem Zimmer in einer heruntergekommenen Herberge. Sein Lager duftete ein wenig nach Erde und Kiefernnadeln, und das wurde durch die Feuchtigkeit des Regens noch gesteigert.
    Als er über Gerüche nachdachte, suchte der Gestank der Höllischen Nebel seine Lunge wieder heim. Oder vielmehr der bittere, durchdringende Geruch der großen Reptilien. Andin rieb sich die Nase und drehte sich um. Dieser Gestank haftete weiterhin an ihm. Er machte sich Vorwürfe dafür, seine Sachen nicht ordentlich gewaschen zu haben, aber er war zu übermüdet, das jetzt noch zu erledigen. Es war ihm lieber, sich wieder umzudrehen. Dieser beharrliche Todesgestank rief ihm seine absurde Furcht beim Überschreiten der Grenze in Erinnerung, und auch das Gefühl der Anziehung, als er sie schließlich überquert hatte. Jetzt, da er darüber nachdachte, hatte er den Eindruck, mitten in einem Konflikt zwischen den Gegensätzlichen Gottheiten gestanden zu haben. Er runzelte die Stirn; er war wirklich müde. Der Geist des Bösen war begraben, er würde nicht wieder erwachen. Die Vorhersagen seines Vaters kamen ihm in den Sinn. Doch er zwang sich, die Augen zu schließen.
    Der Regen war dünn und tropfte kaum von den Blättern und Nadeln. Bei Sonnenuntergang hörte er auf. Andin – der seine Botentasche als Kopfkissen benutzte und seine

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