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Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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die Rechtschaffenheit seines Herzens steht außer Frage! Ich wäre bereit, ihm ohne Zögern zu folgen, wenn er mich darum bitten würde. Er kann gar kein Verräter sein. Ich bin sicher, dass er dich nie belogen hat.«
    »Er … Er ist den Scylen begegnet … Auf dem Burghof … Ohne Schwierigkeiten«, sagte sie. Dennoch gelang es ihr nicht, sich selbst davon zu überzeugen, dass das ein guter Grund war, um sich aufzuregen.
    »Nun ja, ich weiß nicht recht … Diese Unholde waren mit den Gedanken anderswo und hatten es eilig abzureisen, oder waren noch immer bestürzt über meine Mixtur, die sie geblendet hat. Ich weiß nichts darüber! Aber Andin ist kein Verräter!«
    Elea kauerte sich auf dem Karrenboden zusammen. Sie legte die Ellenbogen auf die Knie und verbarg ihr Gesicht in den Armen. Erwan merkte, dass er ihr wehtat. »Verzeih mir«, sagte er leise. »Deine Maske lässt mich sehr oft dein Alter vergessen – und das Gewicht, das auf deinen Schultern lastet. Ich werfe dir Fehler vor, die ich bei Andin entschuldige, obwohl du jünger bist als er. Mein Leben gehört dir: Ich hätte deine Tat nicht verurteilen dürfen. Ich bin kein Vorbild mehr.«
    Er lehnte sich betrübt zurück. Der Karren war vor einigen Augenblicken in den Wald gerollt, und die Brücke-ohne-Wiederkehr kam in Sicht. Die Kinder mussten gewarnt werden, dass die Überquerung eindrucksvoll zu werden drohte. Über ihnen schrien die Zweige der Baumwipfel ihren Schmerz und den Wahnsinn des Windes heraus. Eine heftige Brise stürmte auf Bodenhöhe heran, aber binnen weniger Momente befand sich der Wagen im Schutz der Bäume, wo es recht ruhig war. Elea hob kaum den Kopf.
    »Erwan«, brachte sie schwach hervor. »Ich hatte zu viel Angst, weil ich ihm so viel erzählt habe! Den Wert der Sackleier hatte ich vergessen. Ich war ungerecht, und du hast recht daran getan, mir das zu sagen. Du bist dein eigener Herr, das habe ich dir schon oft gesagt. Ich habe es dir immer freigestellt, deiner Wege zu gehen, und wollte nie, dass du dich an diesem Kampf beteiligst, der dir fremd ist.«
    »Er gehört dennoch zu den vielen Gründen, aus denen ich dir verbunden bin«, antwortete Erwan sanft.
    Elea lächelte ihn betrübt an und mummelte sich wieder in ihren Umhang ein. Sie dachte an Andin und ihren Fehler zurück. Ihr Mangel an Vertrauen zu ihm ließ ein wachsendes Gefühl der Übelkeit in ihr aufsteigen.
    Auch auf dem Karren waren Stille und Ruhe eingekehrt. Langsam setzten die Pferde ihre Hufe auf die Bohlen der Brücke. Die drei Kinder, die noch nicht mit der Überquerung vertraut waren, hielten sich an den Händen: Die Legende vom Ungeheuer war fest in ihrem Kopf verwurzelt. Die Unerschrockenheit, die die Erwachsenen zur Schau trugen, und Tanins schelmisches Lächeln beruhigten sie nicht völlig, aber Erwans beschützender Arm tröstete sie. Trotz seiner geringen Körpergröße war ihr neuer Vater ein großer Mann: Die Maske hörte auf ihn!
    Stück für Stück sahen die drei Kinder, wie das Vorderteil des Karrens sacht mit der Landschaft verschmolz. Und als kein Zweig sie mehr verbergen konnte, verschwanden sie mittels eines unwirklichen Kunstgriffs in einem unvergleichlichen und wunderbaren Licht gemeinsam mit den anderen Bewohnern des Verbotenen Waldes, so als seien sie in eine andere Welt übergegangen.
    Im Dunkeln stieg Elea mit schweren Schritten die Holztreppe empor. Ihr langer, blauer Rock schlug ihr gegen die Beine, die an mehr Freiheit gewöhnt waren. Die junge Frau hoffte, in den Hütten in der Krone des Großen Baums ein wenig Trost zu finden. Oder größere Einsamkeit. Nicht allein der Wind hinderte sie am Schlafen.
    Erwans Bemerkungen kamen ihr in den Sinn. Sie ging alle Vorkommnisse, alles, was Andin getan hatte, noch einmal im Kopf durch und verstand nicht mehr, wie sie den jungen Mann des Verrats hatte verdächtigen können. Das spontane Vertrauen zu ihm, das sie vom ersten Tag an empfunden hatte, hatte ihr die ganze Zeit über Angst gemacht. Auf der Burg war es zu einer Abwehrreaktion gekommen. Sie schloss die Augen, als sie daran zurückdachte.
    Die junge Frau war auf der höchsten Ebene der Gebäude angekommen. Der Baum war so hoch, dass man aus einem Teil des Laubwerks auf die Große Ebene hinausblicken konnte. Zwischen jedem heftigen Hin- und Herschlagen der Zweige erahnte Elea die Landschaft eher, als dass sie sie wirklich gesehen hätte: Leiland … Ihr Königreich … So klein, so zerbrechlich. Der Wind enthüllte einen wunderbar mit

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