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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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beschützen. Sie war in guten Krallen.
    Andin entfernte sich, ohne dass es ihm gelungen wäre zu lächeln. Sie fuhren mit hoher Geschwindigkeit in die dunkle Nacht hinein. Oft sah er zum schwarzen Himmel empor und fürchtete und hoffte zugleich, den Tag anbrechen zu sehen. Er beschäftigte seine Arme damit, in jedem Dorf Waffen abzuladen, und hörte geistesabwesend mit einem Ohr Erwans Empfehlungen an die Bauern mit an, Barrikaden, Gräben und Fallgruben zu errichten, um sich zu schützen. Ein leichtes, etwas dumpfes Unwohlsein hatte ihn überkommen. Sollte er sich wieder die Zeit nehmen, auf die Warnungen seiner Gottheiten zu achten? Warum war er sich dieser Beklemmung zuvor nicht bewusst geworden? Weil Elea in seiner Nähe gewesen war? Was für eine Gefahr drohte?
    Als die Sonne aufging und ein klarer Tag anbrach, der jäh die Bedrückung durch diese allzu dunkle Nacht verscheuchte, hatte Andin den Eindruck, leichter atmen zu können. Nachdem er und seine Gefährten im Anschluss an die Waffenverteilung nach Olas zurückgekehrt waren, ohne auch nur einem Soldaten zu begegnen, sagte er sich, dass er sich zu viele Sorgen machte, und vergaß seine Furcht, sobald er Elea wiederfand, die an Erbys Seite auf dem ehemaligen Waffenkarren eingeschlafen war.
    Die dreiundzwanzig Toten von Olas waren verhüllt und dann in einer Reihe aufgebahrt worden, die einunddreißig Verwundeten waren so gut wie möglich verarztet, die Steine der ausgebrannten Häuser dienten dazu, neue Barrikaden zu errichten. Einige entschlossene Männer begannen, Gräben auszuheben. Die Dorfbewohner bereiteten sich auf den neuen Angriff vor. Es blieb nichts zu tun, als bitter festzustellen, dass Olas nicht mehr nach einem Dorf aussah. Aber alle schienen sehr gut auf die folgenden Ereignisse vorbereitet zu sein.
    Die Rückkehr in den Verbotenen Wald erfolgte wie geplant zu Pferde, aber langsamer. Da Erby schlief, Elea erschöpft, Virgine verwundet und Erwan verschlossen war, herrschte eine getrübte Stimmung. Andin erlebte dennoch die Befriedigung, in den Verbotenen Wald zurückkehren zu können, ohne mehr als einen scheelen Blick von Joran ertragen zu müssen. Aber seine Freude verflog, als Joran Elea für den Rest des Tages eine zusätzliche Übungseinheit aufbürdete, während doch selbst die Männer schlafen würden. Würde sie die Kraft haben, noch an diesem Abend auf die Burg aufzubrechen?
    Andin ging schnellen Schrittes durch den Wald. Die Schatten senkten sich herab, breiteten sich aus und verbargen die letzten Sonnenstrahlen. Wie in einem dichten, fast klebrigen Rauch öffneten sich im schwarzen Himmel kaum einige blaue, weiße, gelbe, orangefarbene oder rote Löcher, je nachdem, wie weit sie von der Sonne entfernt waren. Gleich Unglücksvögeln breiteten die Wolken ihre Schwingen aus: Im gesamten Land herrschte eine angespannte Atmosphäre. Wie am Vorab end hätte niemand zu sagen vermocht, woher die Wolken kamen.
    Andin lief Gefahr, schon vor Sonnenuntergang nicht mehr genug Licht zu haben.
    Während dieser letzten Stunden hatten angesichts der funkelnden Blicke mancher Bewohner des Verbotenen Waldes Stolz und Verlegenheit in seiner Miene miteinander gerungen. Alle spürten die Verbindung, die zwischen Elea und ihm entstand. Keiner der Gefährten hatte Andin dafür Vorwürfe gemacht, dass er es der jungen Frau am Vortag ermöglicht hatte, ihrem Lehrmeister zu entwischen.
    Der junge Mann fühlte sich durch das ständige Augenzwinkern und Lächeln geradezu unbehaglich. Zu seinem Glück hatten Elea und Joran sich den ganzen Tag über nicht blicken lassen.
    Mittlerweile war Andin beinahe missmutig. Ceban, der seit der vergangenen Nacht nicht mehr mit ihm gesprochen hatte, hatte ihn eben erst im Wald beiseitegenommen, als er auf dem Weg zur Klippe war.
    Es war zwischen ihnen zum Streit gekommen.
    » Es ist Wahnsinn, dorthin zurückzukehren!«, hatte Ceban beinahe geschrien.
    » Sie hat gestern Nacht nicht die geringsten Schwierigkeiten gehabt.«
    » Es war gefährlich genug, es einmal zu tun! Du hast kein Recht, sie derart in Gefahr zu bringen!«
    » Ich bin nicht derjenige, der sie in Gefahr bringt. Ich lasse nur zu, dass sie in die Burg eindringt und ein wenig mit ihrem Leben spielt.«
    » Kannst du es ihr denn nicht ausreden? Ich habe mir mehr von dir erhofft!«
    » Ach ja? Warum hinderst du sie denn dann nicht selbst daran? Es würde doch reichen, Joran alles zu sagen. Warum tust du das nicht?«
    Ceban hatte geschwiegen. Er hatte die Zähne

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