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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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auch keine Regeln zu befolgen. Sie fühlte sich bereit, Korta für die Feen die Stirn zu bieten, wenn es sein musste. Mit einer abrupten Bewegung schleuderte sie ihrem Feind den Dolch in die Brust und führte ihre freie Hand ans Füllhorn.
    Vor Verblüffung hielt sie in ihrer Geste inne. Korta wankte nicht einmal: Hinter seinem schwarzen Bart zeichnete sich nur eine kleine Grimasse ab. Er ließ seinen eigenen Dolch los und packte kraftvoll den Eleas. Als sei er unbesiegbar, riss er ihn hervor und schrie seinen Sieg heraus: Er trug eine hölzerne Brustplatte unter dem Wams!
    Der Herzog schleuderte die Waffe zurück auf die junge Frau, die gerade ums Bett herumlief; die dreikantige Klinge drang in einen der gedrehten Pfosten des Baldachins.
    » Ich werde nicht zulassen, dass du dieses Füllhorn berührst«, verkündete Korta. » Du wirst keinen ruhigen Moment mehr haben, in dem du die Augen schließen und es benutzen kannst!«
    Er machte drei Schritte und durchschnitt mit der Klinge die Luft vor der Nase seiner verdutzten Gegnerin.
    » Du siehst, ich kenne alle Kräfte, die du einsetzt, ich weiß sogar, wie ich sie umgehen kann! Du sitzt in der Falle wie eine Ratte!«
    Mit einem Rückhandhieb führte er seine Klinge so nahe an der jungen Frau vorbei, dass er ihr das Wams aufschlitzte und oberflächlich die Haut ihres Halses ritzte. Aber es war ihm nicht gelungen, dabei auch die Kette zu treffen und zu zerreißen. Eleas nachtblaue Augen, die starr auf ihn gerichtet waren, hinderten ihn vielleicht daran, seine Angriffe zu Ende zu führen. Dieser Gedanke widerte ihn an.
    Elea führte die Hand an ihre Verletzung, aber Korta ließ ihr nur die Zeit, das Blut, das in einem heißen Rinnsal daraus hervorquoll, flüchtig zu streifen. Entfesselt führte er solche Hiebe, dass sie ihr Schwert mit beiden Händen halten musste, um sie mühsam abzuwehren. Wann immer sie konnte, behinderte sie Kortas Vorrücken mit einem Stuhl, einem Schemel oder einer Truhe. Aber es gab im Zimmer der Prinzessin nur wenige Möbel.
    Elea sah, dass ihre benommene Schwester wieder zur Besinnung kam und zu erkennen versuchte, was sie tun konnte, um zu helfen.
    » Lösch die Kerze, Eline!«
    Die Prinzessin eilte sofort auf das zweite Fenster zu, aber Korta gab einen knappen Befehl, ohne sich umzudrehen, und einer der bulligen Schläger packte Eline, bevor sie die Kerze berühren konnte. Die Prinzessin schrie verzweifelt auf und versuchte, sich zu wehren, aber es war vergebens: Genauso gut hätte der Wind versuchen können, einen Berg umzuwehen.
    » Deine Freunde sollen doch nicht unser kleines Fest stören«, feixte Korta. » Diesen Walzer tanzen wir nur zu zweit!«
    Er holte im weiten Bogen zu einem horizontalen Schwerthieb aus, um die junge Frau zu enthaupten. In die Ecke gedrängt war Elea unfähig, in diesem Kräftemessen weiter gegen Korta zu bestehen, aber trotz allem war sie immer noch im Vorteil, was die Schnelligkeit betraf. Sie duckte sich rechtzeitig. Wie eine Axt drang die gezackte Klinge auf mehr als halber Breite in einen Pfosten des Baldachins und blieb stecken.
    Das war unverhofft! Elea riss die zarten Vorhänge ab, die das Bett mit weißen Ranken zierten, warf sie auf Korta, holte sich ihren Dolch zurück und machte sich los.
    Immer noch flink stützte sie sich mit der Handfläche auf eine Kommode und sprang bis zur Tür von Elisas Zimmer. Ihr Überlebenswille erstickte ihre Schmerzen. Mit dem Dolchgriff schlug sie die metallene Türklinke heraus, und ein Schwung mit den Lenden öffnete die Tür. Sie wollte durch den anderen Ausgang fliehen, der auf denselben Korridor herausführte wie die Vordertür von Elines Zimmer. Aber der Herzog hatte bereits sein Schwert aus dem Bettpfosten gerissen und stürzte hinter ihr her.
    In dem Zimmer mit seinen gedämpften Farben, in dem selbst die frischen, zarten Fresken mit der Zeit verblasst zu sein schienen, nahm Elea den Dolch zwischen die Zähne und stieß schwungvoll einen Hocker um, so dass er Korta in den Weg fiel. Mit derselben Bewegung schleuderte sie wieder ihren Dolch; diesmal zielte sie auf einen Oberschenkel ihres Feindes. Korta hatte es kommen sehen und schirmte sich gerade noch rechtzeitig mit dem Hocker ab.
    Mehr als einmal versuchte Elea, ihr Füllhorn zu ergreifen, um Joran zu rufen, aber die Kette schwang bei ihren Bewegungen, und Kortas Geschick und Hartnäckigkeit ließen ihr keine Zeit, das Schmuckstück zu benutzen. Er drang schon wieder auf sie ein, das Schwert hoch erhoben: Im

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