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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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lang gezwungen hatte, nicht schnell zu laufen: Nun konnte sie sich endlich austoben.
    Der Himmel war schon düster; die Monde funkelten. Elea hatte Zeit verloren, als sie sich von den anderen verabschiedet hatte, aber jetzt lachte sie beinahe, während sie zwischen den Rosensträuchern und blühenden Lilien hindurchsauste. Sie öffnete eine Ausfallspforte und lief über eine der Brücken, die vor kurzem gebaut worden waren, damit man über die Burggräben gelangen konnte. Selbst hier ragten anstelle der Sarikeln Statuen aus dem Wasser.
    Elea wurde nicht langsamer, sondern lief mit demselben Schwung einen kleinen Erdhügel hinauf. Die letzten Schritte waren die schnellsten, aber plötzlich schlossen sich Finger um ihr Handgelenk. Andin zog sie an sich, und seine Lippen ließen Elea keine Zeit, wieder zu Atem zu kommen. Die junge Frau lächelte ihn an, drückte ihn an sich und drehte sich noch ganz aufgeregt wieder zur Burg um.
    Nun hielt sich kein Mitglied der Königsfamilie mehr im Palast auf. Cedric und Eline waren in Pandema, gerade lange genug, um die Königin von Leiland dem pandemischen Volk vorzustellen. Wie ihr Abenteuer weitergehen würde, wussten nur die beiden allein. Philip und Elisa hatten sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, dort einen Zwischenhalt einzulegen. Sie hatten sich sofort eingeschifft, um in die beiden Xylilasien zu reisen. Nach eigenen Angaben wollten sie alle Welten bereisen. Andin und Elea flohen heute Abend.
    »Bereust du auch nichts?«, fragte Andin und legte der jungen Frau das Kinn auf die Schulter.
    Sie zog seine Arme ein wenig enger um sich. Die imposante Königsburg erstrahlte zu Füßen des schwindelerregend hohen weißen Bergs. Keine Wolke stand am Himmel; die Sterne wirkten wie verstreuter Silberstaub. Süße, heitere Ruhe. Leiland war noch nie so schön gewesen wie jetzt, da Frieden herrschte. Fernes Wolfsgeheul zog Eleas Aufmerksamkeit auf sich, aber die Wölfe erinnerten nur die schönen Vollmonde an ihre Anwesenheit. Ihr wildes, von Ritualen geprägtes Leben spielte sich parallel zu dem der Menschen ab. Die junge Frau verspürte einen Stich im Herzen. Einige Tote gingen ihr durch den Sinn, San, Gyl und Allan, dann aber auch manch ein Lebender, und sie lächelte.
    »Ich werde es noch mehr genießen, später nach Leiland zurückzukehren.«
    Andin küsste sie auf den Nacken, genau auf ihr Königsmal, das sie so lange verborgen gehalten hatte.
    »Meine Prinzessin.«
    Elea drehte sich um und zog sich den Perlmuttkamm aus den Haaren, so dass nun alle schweren Locken ihren Hals umspielten.
    »Deine Frau«, verbesserte sie.
    Während sie einen Kuss tauschten, ließ sie den Kamm auf den Boden fallen.
    »Wird es nicht langsam Zeit aufzubrechen?«, brummte ein kleines Stimmchen hinter ihnen.
    Tanin saß auf Zarkinn und hielt Nis am Zügel; er verlor die Geduld.
    »Hast du es so eilig damit, in die Gänseländer zu reisen?«, fragte Andin ihn lächelnd.
    »Ja, ich will genauso stark wie ihr werden. Ich muss doch schnell lernen zu kämpfen, um Chloe wiederzufinden!«
    »Eine gute, gründliche Ausbildung dauert Jahre«, warnte Elea ihn.
    »Na gut, je schneller ich anfange, desto schneller bin ich auch damit fertig«, verkündete das Kind in aller Selbstverständlichkeit.
    Andin und Elea mussten lachen. Beide stiegen auf ihre Pferde. Tanin saß vor Elea. Aber in dem Moment, als sie ihre Reittiere gerade antreiben wollten, versank das Paar kurz im Blick des jeweils anderen.
    »Ich werde meine Augenfarbe verlieren«, murmelte Elea.
    »Ich bin nicht um ihretwillen in die Amalysenquelle gefallen.«
    Sie lächelte ihn an; er küsste sie. Tanin seufzte.
    »In dem Tempo erreichen wir unser Schiff niemals!«
    Andin zerzauste dem Kind die zu langen Haare.
    »Ja, wir beeilen uns schon, du garstige Kaulquappe! Auf jeden Fall müssen wir fliehen, bevor der Weiße Berg unter Jorans Gebrüll zusammenbricht, nicht wahr?«
    Elea sah zu den erleuchteten Fenstern der Burg hinüber. Imma hatte ihr gesagt, dass sie Joran schon würde beruhigen können. Dennoch kam es ihr vor, als könnte sie die Stimme ihres Lehrmeisters ihren Namen schreien hören. Die Abendstille ließ Geräusche weit tragen, aber vielleicht waren es doch nur der Wind und ihre Einbildungskraft?
    Nein. Joran brüllte wirklich an einem Fenster. Er rief den Namen der jungen Frau wie ein Wahnsinniger aus voller Kehle. Imma trat ins Zimmer; sein mit Verzweiflung gepaarter Zorn erschreckte sie. Es gelang ihr, seine Finger vom Fensterrahmen zu

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