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Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Titel: Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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nickte, als hätte er auf diese Bemerkung gewartet. »Deine Eltern sollten wissen, dass du in Sicherheit bist.«
    »Und mein Vater hat mitgespielt? Sonst lässt er sich nie auf Verhandlungen ein.«
    »Nun ja«, meinte Justin, »er kann schließlich nicht beweisen, dass ich dir bei der Flucht geholfen habe. Soweit er weiß, hatte ich damit nichts zu tun, und du bist ganz von selbst zu uns gekommen. Außerdem war deine Mutter für die Gespräche zuständig, was vieles vereinfacht hat. Mit deinem Vater habe ich nie ein Wort gewechselt.«
    »Weiß er von gestern?«
    Schulterzuckend meinte Justin: »Das glaube ich kaum. Am Elektrozaun gab es keine Kameraüberwachung. Weder dein Bild noch deine Fingerabdrücke tauchen irgendwo auf. Die Waffe hast du im Wasser versenkt. Anscheinend hast du ein Talent für solche Jobs.«
    »Aber deine Fingerabdrücke wurden gescannt, also wird mein Vater zumindest bald wissen, dass du in Portland warst.«
    Er trat einen Schritt näher. »Lass das nur meine Sorge sein. Ich habe auch Beziehungen. Die Fingerabdrücke werden aus den Akten verschwinden, bevor man sie zu mir zurückverfolgen kann.«
    Ich nickte. »Stimmt, du musst dich nur an deinen Vater wenden.«
    Justin grinste. »Oft ist es ganz praktisch, ihn zu kennen.«
    Nun trat ich ebenfalls einen Schritt näher, doch sofort wurden seine Augen schmal. Diesen Gesichtsausdruck kannte ich. Justin hatte wieder einmal Bedenken.
    »Ich muss jetzt noch Arbeit erledigen und morgen fahre ich früh weg.«
    Mit unbewegter Miene wandte er sich ab. Sämtliche Schutzschilde waren hochgefahren. Ich spürte regelrecht, wie er sich innerlich zurückzog. Vielleicht schmerzte es ihn, mich so glücklich zu sehen. Oder vielleicht ging er auf Abstand, um mir die Trennung zu erleichtern.
    Den ganzen restlichen Tag war Justin nirgends zu entdecken. Ich lief herum wie in einem Rausch und der bevorstehende Umzug nach Los Angeles kam mir noch immer wie ein unwirklicher Traum vor. Mechanisch dankte ich Elaine und Thomas für ihre Gastfreundschaft, verabschiedete mich von Clare und versprach, mich gleich nach der Ankunft zu melden. Aber es fühlte sich an, als würde ich aus einem Drehbuch ablesen. War das hier wirklich mein Leben?
    Ich ging in mein Zimmer hoch, um zu packen. Das dauerte nur ein paar Minuten. Kopfschüttelnd betrachtete ich meine wenigen Habseligkeiten. Ein bisschen schockierte es mich, wie viele Dinge ich noch vor ein paar Monaten als absolut notwendig empfunden hatte. Die Maddie von damals kam mir vor wie ein fremdes Wesen. Jetzt brauchte ich vor allem Personen, die mir etwas bedeuteten, und überhaupt die sichtbare, spürbare Anwesenheit anderer Menschen.Dagegen waren materielle Güter zweitrangig. Ich konnte gar nicht glauben, wie lange ich mich damit abgefunden hatte, nur ein halbes Leben zu leben.
    Als das Haus abends stiller wurde und der übliche Trubel verklang, setzte ich mich ans Fenster und schaute hinaus aufs Meer. Mein Blick fiel auf das Tagebuch, das an meinem Bett lag. Allmählich kam es mir eher vor wie ein guter Freund, dem man sich anvertrauen kann, ohne für seine Offenheit verurteilt oder kritisiert zu werden. Ich setzte mich auf die Matratze, machte es mir bequem und schlug die nächste leere Seite auf.

11. August 2060
    Das einzig Vorhersehbare an meinem Leben ist seine Unvorhersehbarkeit geworden. Aber das macht mir nichts aus, weil es etwas gibt, das immer gleich bleibt: meine Gefühle für dich. Ein solcher Rettungsanker genügt, um sich festzuhalten, wenn der Rest des Lebens außer Kontrolle gerät.
    Ich frage mich, ob du recht hast und Gefühle wie Freundschaft und Liebe dehnbar sind, sodass man sie überallhin mit sich tragen kann. Denn ich will dich nicht zurücklassen.
    Du bringst mich dazu, dass ich mir die Finger schmutzig machen will, um das Leben in all seiner rohen Natürlichkeit kennen zu lernen. Deinetwegen sehe ich die Welt ungeschminkt, ohne das digitale Make-up, mit dem wir uns eine perfekte Fassade erschaffen. Ich will vor Kälte frieren, ich will vor Hitze glühen, ich will etwas fühlen!
    In deiner Nähe klingen meine gefährlichen Ideen besser als meine vernünftigen. Du bringst mich auf eigene Gedanken.
    Du verführst mich dazu, mich zu öffnen. Netzwerkkabel kommen mir jetzt wie Fesseln vor. Wegen dir bin ich offline. Nur wegen dir will ich leben.
    Also, was wird jetzt mit mir passieren? Wenn du fort bist, fühlt es sich an, als würde ich jeden Moment vom Weg abkommen und in eine Leere stürzen, aus der

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