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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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auf Technos III . Mit dem Kampf
der Truppen der Kirche und des Wolf-Clans gegen die rebellischen Terroristen. Und er, Toby, würde darüber berichten, und
weder die Kirche noch die Wolfs würden ihn daran hindern
können.
Toby blickte fragend zu seinem Kameramann, und Flynn
nickte kurz zum Zeichen, daß er bereit war. Die Kamera auf
seiner Schulter beobachtete die drei Würdenträger mit ihrem
rötlichen Auge, und Flynn empfing das Bild über sein KommImplantat. Er sah alles, was die Kamera auch sah. Daniel, Stephanie und Kassar lächelten gemeinsam in das Objektiv, als
wären sie alle schon ewig gute Freunde und warteten jetzt
freudig auf das Interview. Wie immer in der Politik traten individuelle Probleme und Streitigkeiten in den Hintergrund, wenn
es darum ging, einem gemeinsamen Feind geschlossen gegenüberzutreten.
    Hoch im Orbit von Technos III kreiste das Kirchenschiff Göttlicher Atem mit demonstrativer Wachsamkeit weit über den
Ausläufern des grauenhaften Wetters am Boden – und doch
dösten die meisten Leute an Bord in Abwesenheit des Kardinals und seiner Jesuiten nur träge vor sich hin. Schließlich hatte
kaum einer von ihnen etwas zu tun – außer die Sensoren zu
beobachten und darauf zu warten, daß die Truppen des Kardinals kurzen Prozeß mit ein paar unzufriedenen Einheimischen
machten. Ein einfacher Auftrag. Jedermann wußte, daß der
Rebell erst noch geboren werden mußte, der den ausgebildeten
Truppen der Gläubigen Widerstand entgegensetzen konnte.
Also endlich einmal ein leichter Dienst, und die Besatzung
nutzte die Ruhepause aus. Weshalb sie auch, als das riesige
goldene Schiff der Hadenmänner direkt über ihnen aus dem
Hyperraum fiel, wie ein Mann auf die Schirme starrten und
sich in die Hosen machten vor Schreck. Das gewaltige goldene
Schiff hing über ihnen wie ein Hai über einer Elritze. Die Besatzung brach in fieberhafte Aktivitäten aus. Hände flogen über
die Kontrollen, Schilde fuhren hoch, die Geschütze wurden
geladen, und selbst diejenigen, deren Frömmigkeit nicht ganz
so ausgeprägt war, wie sie vielleicht hätte sein sollen, spürten
plötzlich ein heißes Bedürfnis, Stoßgebete gen Himmel zu senden.
    Das goldene Schiff eröffnete das Feuer, und die Göttlicher
Atem schüttelte sich unter der Wucht der Einschläge in ihre
Schilde. Das Kirchenschiff erwiderte das Feuer, so rasch es
seine eigenen Kanonen ins Ziel bringen konnte, doch das goldene Schiff bewegte sich mit einer für seine Größe unglaublichen Geschwindigkeit. Die Mannschaft der Göttlicher Atem wußte, daß sie hoffnungslos unterlegen war. Sie kämpfte trotzdem weiter, nicht aus Frömmigkeit, sondern weil sie keinen
anderen Ausweg wußte. Die Göttlicher Atem konnte nicht in
den Hyperraum entkommen, ohne die Schilde herunterzufahren, und im gleichen Augenblick würde das goldene Schiff der
Hadenmänner sie in Stücke schießen und aus dem All blasen.
    Der Kapitän sah hilflos zu, wie seine Schilde einer nach dem
anderen zusammenbrachen. Er rief nach mehr Energie, obwohl
er längst wußte, daß er alles einsetzte, was die ächzenden Maschinen des Kirchenschiffs hergaben. Hätte er doch nur einen
der neuen Raumschiffsantriebe gehabt, die auf dem Planeten
unter ihm produziert wurden, dann hätte er vielleicht eine
Chance gehabt. Die Ironie entging ihm nicht. Und dann, während der Kapitän des Kirchenschiffs noch hektisch über einen
Ausweg nachsann, irgendeinen, ganz egal, was, um das Unausweichliche aufzuhalten, verschwand das große goldene
Schiff von einem Augenblick zum anderen wieder im Hyperraum.
    Der Kapitän blinzelte ein paarmal überrascht, umklammerte
das Kruzifix auf seiner Brust und murmelte ein paar Ave Marias, bevor er wieder in seinen Kommandositz zurücksank und
der kalte Schweiß in kleinen Bächen über seine Schläfen rann.
Sein Schiff hatte überlebt, aber er wollte verdammt sein, wenn
er den Grund dafür wußte. Als er schließlich die Fassung
halbwegs zurückgewonnen hatte, beendete er zunächst die
Alarmstufe Rot, ließ sich einen vollständigen Schadensbericht
geben und befahl eine sorgfältige Abtastung des umgebenden
Raums an, nur für den Fall. Dann überlegte der Kapitän, was,
zur Hölle, er dem Kardinal unten auf dem Planeten sagen würde. Man mußte ihn informieren, auch wenn Kassar wahrscheinlich ziemlich viel herumschreien würde. Der Kapitän runzelte
die Stirn, während er über eine vernünftig klingende Entschuldigung nachdachte,

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