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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Gelegenheit habe, dich
wirklich kennenzulernen. Sag ihnen, sie sollen sich ihren Auftrag sonstwohin stecken. Es findet sich immer ein anderer
Weg, wenn man sorgfältig genug danach sucht.«
»Du denkst, ich kann es nicht schaffen, was?« entgegnete
Finlay. »Nun, du irrst dich, Addie. Ich kann hineinspringen,
mir den Bastard schnappen und wieder verschwinden, bevor
die Wachen auch nur wissen, wie ihnen geschieht. Ich bin ein
Kämpfer, Adrienne, und zwar der verdammt beste Kämpfer,
den du jemals gesehen hast.«
»Du willst nicht auf mich hören«, sagte Adrienne. »Aber das
hast du ja nie getan. Rede du mit ihm, Evangeline!«
»Aber ich will, daß er geht«, erklärte Evangeline. »Bitte, Finlay! Tu es für mich. Ich will nicht in einem Gefängnis wie Silo
Neun enden.«
»So weit wird es nicht kommen«, erwiderte Finlay. »Ich
würde niemals zulassen, daß sie dich mitnehmen.«
»Selbst du wärst nicht imstande, mich vor den Kräften zu
schützen, die Julian Skye in Bewegung setzen kann. Ich würde
lieber sterben, als in Gefangenschaft zu geraten.«
»Ich würde eher jeden verdammten Soldaten und jede verdammte Wache im gesamten Imperium töten, bevor ich zulasse, daß dir etwas geschieht«, sagte Finlay. »Also schön, ich
werde gehen. Aber wenn ich durch irgendein Wunder lebendig
und halbwegs gesund aus diesem Schlamassel zurückkehre,
habe ich einen Wunsch frei.« Er funkelte die Anführer der
Esper an. »Habt Ihr das gehört, Ihr Bastarde?«
»Wir sind nicht überrascht«, sagte das Mandala und pulsierte
gelassen. »Wie lautet dein Wunsch?«
»Ich will Valentin«, antwortete Finlay. Er grinste breit, doch
in seinem Lächeln war keine Spur von Humor. »Ich will seinen
Kopf auf einem Pfahl.«
Valentin Wolf war einst ein glühender Förderer des Untergrunds gewesen. Er hatte finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt und seinen Einfluß geltend gemacht, wo er nur konnte,
ohne sich selbst zu kompromittieren. Aber dann hatte er eine
überraschende und in höchstem Maße erfolgreiche Vendetta
gegen den Clan der Feldglöcks inszeniert und war zum Oberhaupt seines eigenen Clans avanciert, als sein Vater beim Überfall auf den Feldglöck-Turm fiel. Als der neue Wolf hatte Valentin Zugang zu unbeschreiblichem Reichtum und Macht.
Seither hatte er scheinbar jegliches Interesse am Untergrund
und der Rebellion verloren. Der Wolf erschien nicht länger zu
den Treffen und ignorierte alle Versuche, mit ihm in Kontakt
zu treten. Also hatte der Untergrund sich von ihm zurückgezogen. Valentin konnte ihnen allen eine Menge Schaden zufügen,
wenn er wollte. Er kannte Namen und Gesichter, Pläne und
Treffpunkte. Ein paar Vertreter der harten Linie, vor allem unter den Elfen, wollten seinen Tod, allein als Vorsichtsmaßnahme. Bisher hatten die Anführer nein gesagt. Valentin hatte geschwiegen, und niemand wollte andere Aristokraten alarmieren
oder verärgern, die mit dem Untergrund zusammenarbeiteten.
Es wäre zumindest ein schlechter Präzedenzfall gewesen.
Obendrein war Valentin als der Wolf hervorragend abgeschirmt. Ein erfolgloser Mordversuch durch den Untergrund
mochte sehr wohl genau die Enthüllungen nach sich ziehen, die
alle so verzweifelt zu verhindern suchten.
Andererseits: Wenn sie Finlay auf Valentin losließen und er
ihn zu töten versuchte, konnte man es als persönlichen Racheakt hinstellen. Nichts weiter als ein Feldglöck und ein Wolf,
die es unter sich auskämpften. Es war ein verlockender Gedanke. Solange Valentin am Leben war, hingen die Informationen
in seinem Kopf als Drohung über dem gesamten Untergrund.
Sein Wissen war zwar nicht so gefährlich wie das von Julian
Skye, aber er konnte eine Menge Schaden anrichten, wenn er
wollte. Außerdem stand die Frage im Raum, wieviel Einfluß
der Hohe Lord Dram über Valentin besaß. Auch Dram war
eine wichtige Figur im Untergrund gewesen, unter dem Decknamen Huth, doch er hatte die Esper und Klone während des
Angriffs auf Silo Neun verraten und in eine Falle gelockt. Er
war unmittelbar verantwortlich für die darauffolgenden Säuberungsaktionen und das Zersprengen der Organisation, wodurch
Julian Skye überhaupt erst auf den Plan gerufen worden war.
Bisher hatte Dram noch keinen Versuch unternommen, mit
Valentin Wolf in Kontakt zu treten oder ihn zu kontrollieren,
aber die mögliche Bedrohung durch eine Erpressung war nicht
von der Hand zu weisen.
Finlay wußte, daß in den Köpfen der Anführer diese und ähnliche Gedanken

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