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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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herumspukten. Dazu mußte er kein Telepath
sein. Außerdem hatte Finlay schon oft mit ihnen über dieses
Thema gesprochen. Sie hatten stets nein gesagt. Aber diesmal
lagen die Dinge anders.
»Also schön«, sagte der Drache und wickelte sich fester um
seinen Baum. Er fixierte Finlay mit seinen goldenen Augen
und fuhr fort: »In dem unwahrscheinlichen Fall, daß Ihr erfolgreich und lebend von dieser Mission zurückkehrt, mögt Ihr
Eure Vendetta gegen Valentin Wolf durchführen. Der Untergrund wird Euch weder behindern noch unterstützen, und Ihr
werdet alle Konsequenzen alleine tragen. Wir werden Euch
verleugnen und ausstoßen, wenn es sein muß – aber das ist
wohl selbstverständlich.«
»Einverstanden«, erwiderte Finlay. »Ich wußte immer, woran
ich bei Euch war.«
»Laßt uns über die bevorstehende Mission sprechen«, meldete sich das Mandala zu Wort. »Eure Aufgabe besteht darin,
Julian Skye entweder zu befreien oder ihn zum Schweigen zu
bringen, je nachdem, was Ihr aufgrund der Situation für das
Beste haltet. Er darf unter gar keinen Umständen reden. Sobald
wir Euch in sein Gefängnis teleportiert haben, seid Ihr auf
Euch allein gestellt. Wir können Euch nicht unterstützen. Wir
können Euch lediglich ein wenig im voraus helfen.«
Einer der Elfen trat vor und reichte Finlay ein kleines, flaches
Kästchen. Das Gehäuse bestand aus blankem Stahl, und auf der
Oberseite befand sich ein einzelner Knopf in dramatischem
Rot. Finlay wog den Gegenstand nachdenklich in der Hand. Er
hatte so etwas noch nie zuvor gesehen, doch er wußte, was es
war, was es sein mußte. Eine Gedankenbombe. Eine Terrorwaffe, die im gesamten Imperium geächtet und verboten war.
Nach ihrer Aktivierung griff sie das Bewußtsein jedes NichtEspers an, verstümmelte die Gedanken und sorgte für vollständige Verwirrung ihrer Opfer. Halluzinationen und Wahnsinn
waren die Folge und schließlich Katatonie. Es war eine bösartige Waffe, ein letztes Mittel der wirklich Verzweifelten, und
sie ließ keine Gefangenen zu. Gedankenbomben waren äußerst
selten, genau wie ESP-Blocker, und basierten auf dem Hirngewebe eines lebenden Espers. Es war undenkbar für die Anführer des Untergrunds, den Besitz einer derartigen Waffe zuzugeben, ganz zu schweigen davon, sie Finlay auszuhändigen.
Sie mußten fest davon überzeugt sein, daß er nicht zurückkehren und darüber reden würde. Finlay ertappte sich bei der
Überlegung, ob das Hirngewebe von einem Freiwilligen
stammte und noch immer auf irgendeine Art bewußt war oder
dachte. Er unterdrückte ein Schaudern und schob das Kästchen
in eine Tasche. Finlay nickte den Elfen respektvoll zu und salutierte den Anführern, womit er das Ende der Anhörung andeutete, soweit es ihn betraf. Dann nahm er Evangeline beim Arm
und führte sie zur Seite. Adrienne folgte ihnen. Die Illusionen
der Esper-Anführer lösten sich auf wie platzende Seifenblasen,
und die Menge begann sich aufzulösen, während die Leute
erregt diskutierten. Finlay hatte ihnen genug Material geliefert,
um sie für Wochen mit neuem Klatsch zu beschäftigen.
Finlay wußte, was die Anführer des Untergrunds von ihm
erwarteten. Er sollte Skye töten. Sie waren überzeugt, daß er
nicht zu Subtilitäten imstande war. Wahrscheinlich dachten sie
auch, er würde Skye allein schon deswegen töten, um anschließend leichter aus dem Verhörzentrum fliehen zu können. Sie
täuschten sich in beidem. Finlay war fest entschlossen, Skye
lebendig zurückzubringen. Zum Teil, weil er so viele Gefangene aus Silo Neun nicht hatte retten können und sich geschworen hatte, nie wieder zu versagen, und zum Teil, um den verdammten Espern zu beweisen, daß sie sich in ihm getäuscht
hatten. Finlay war mehr als eine einfache Mordmaschine, mehr
als eine Waffe, die die Anführer nach Gutdünken auf ihre
Feinde abfeuern konnten – trotz allem, was ihm widerfahren
war. Er mußte es sein, um Evangelines willen. Finlay lächelte
seine Geliebte an und nickte Adrienne steif zu.
»Ich hätte nie gedacht, euch beide ohne Waffen in den Händen an ein und demselben Ort zu sehen. Wie zur Hölle, ist es
dazu gekommen?«
»Die Umstände bringen die seltsamsten Leute zusammen«,
antwortete Adrienne. »Das habe ich schon immer gesagt.«
»Darauf könnte ich wetten«, entgegnete Finlay.
»Du mußt diese Mission nicht übernehmen«, sagte Evangeline. »Ich habe zwar viele Gründe dafür genannt, aber ich will
nicht, daß du stirbst.«
»Ich muß

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