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Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman

Titel: Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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oder?«
Schweigen.
»Sicher«, sagte Maury. Er wirkte nicht mehr sehr fröhlich. Und auch Pris schien der Humor schlagartig vergangen zu sein. »Also, vielleicht können Sie es genauer erklären«, sagte Barrows und griff nach seinem Weinglas. »Nur zu, Rock.« »Es ist ganz und gar kein Automat«, sagte Maury. »Kennen Sie die Arbeit von Grey Walter in England? Mit den Schildkröten? Man nennt das ein homeostatisches System. Es ist von seiner Umwelt isoliert und erzeugt seine eigenen Reaktionen. Das ist wie bei der vollautomatischen Fabrik, die sich selbst repariert. Wissen Sie, was ›Rückkopplung‹ bedeutet? In elektrischen Systemen?«
Dave Blunk legte die Hand auf Maurys Schulter.
»Was Mr. Barrows wissen möchte, hängt mit der Patentierbarkeit zusammen, wenn ich einen so schwerfälligen Ausdruck gebrauchen darf, mit der Patentierbarkeit Ihrer Stanton- und Lincoln-Roboter.«
»Wir sind im Patentamt voll gedeckt«, sagte Pris leise. »Wir werden von guten Juristen vertreten.«
»Gut zu hören«, sagte Barrows und lächelte sie an. »Denn sonst steht nichts zum Verkauf.«
    »Es handelt sich um viele neue Prinzipien«, sagte Maury. »Das Stanton-Simulacrum repräsentiert die Arbeit von vielen Forschungsgruppen staatlicher und nicht-staatlicher Art, die im Laufe von Jahren entwickelt wurde, und wir sind von den großartigen Ergebnissen sehr begeistert, wenn ich das sagen darf… Sie haben es selbst gesehen, als der Stanton in Seattle aus dem Bus stieg und mit dem Taxi zu Ihrem Büro fuhr.« »Er ist gegangen«, sagte Barrows.
    »Bitte?«
»Ich sage, er ist vom Busbahnhof zu meinem Büro zu Fuß gegangen.«
»Jedenfalls gibt es für das, was wir hier erreicht haben, in der Elektronikbranche keinen Präzedenzfall«, sagte Maury. Nach dem Essen fuhren wir nach Ontario und erreichten das MASA-Büro um zehn Uhr.
»Komische kleine Stadt«, sagte Dave Blunk und betrachtete die leeren Straßen. »Alle Leute im Bett.«
»Warten Sie, bis Sie den Lincoln sehen«, sagte Maury, als wir ausstiegen.
Sie blieben am Schaufenster stehen und lasen das Schild.
»Donnerwetter«, sagte Barrows. Er preßte die Nase ans Glas und starrte hinein. »Aber nichts davon zu sehen. Was macht das Ding, schläft es nachts? Oder lassen Sie es jeden Abend gegen fünf Uhr niederschießen, wenn die meisten Leute unterwegs sind?«
»Der Lincoln ist vermutlich unten in der Werkstatt«, sagte Maury. »Gehen wir hinunter.« Er sperrte die Tür auf und ließ uns eintreten.
Wir standen schließlich am Eingang zur dunklen Werkstatt, und Maury tastete nach dem Lichtschalter. Endlich fand er ihn. Der Lincoln saß meditierend im Sessel. Er hatte ganz still in der Dunkelheit gesessen.
    Barrows sagte sofort: »Mr. President.« Ich sah, wie er Colleen Nild anstieß. Blunk grinste und machte einen begeisterten Eindruck. Mrs. Nild reckte den Hals, offensichtlich beeindruckt. Barrows betrat natürlich auf der Stelle die Werkstatt. Er streckte dem Lincoln die Hand nicht hin, sondern blieb ein paar Schritte vor ihm stehen und bezeugte Respekt.
    Der Lincoln drehte den Kopf und betrachtete ihn melancholisch. Ich hatte noch nie solche Verzweiflung auf einem Gesicht gesehen und wich zurück, wie Maury auch. Pris reagierte gar nicht; sie blieb einfach unter der Tür stehen. Der Lincoln stand auf, zögerte, und dann verschwand der schmerzliche Ausdruck langsam aus seinem Gesicht; er sagte mit gebrochener, dünner Stimme: »Ja, Sir.« Er betrachtete Barrows freundlich und interessiert, ein Zwinkern in den Augen.
»Mein Name ist Sam Barrows«, sagte Barrows. »Es ist für mich eine große Ehre, Sie kennenzulernen, Mr. President.«
»Danke, Mr. Barrows«, sagte Lincoln. »Wollen Sie und Ihre Freunde nicht hereinkommen und es sich bequem machen?« Dave Blunk sah mich mit großen Augen an und pfiff lautlos durch die Zähne. Er schlug mir auf die Schulter.
»Huiii«, sagte er leise.
»Sie erinnern sich an mich, Mr. President«, sagte ich zu dem Simulacrum.
»Ja, Mr. Rosen.«
»Und was ist mit mir?« fragte Pris trocken.
Das Simulacrum verbeugte sich ein wenig.
»Miss Frauenzimmer, und Sie, Mr. Rock… die Person, auf der das Gebäude ruht, nicht wahr?« Das Simulacrum lachte leise. »Der Besitzer oder Mit-Besitzer, wenn ich nicht irre.«
»Was haben Sie gemacht?« fragte Maury.
»Ich habe über eine Bemerkung von Lyman Trumbull nachgedacht. Ich hatte ihn gebeten, mir nach Springfield zu schreiben, und(«
    Barrows unterbrach das Lincoln-Simulacrum an dieser Stelle.
    »Sir, wenn Sie

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