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Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman

Titel: Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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auseinander.

»Empfehle Ihnen, daß Sie sofort hierherfliegen. Lincoln-Simulacrum unfaßbarer Erfolg. Erbitte Ihre Entscheidung. Heben Exemplar für Ihre Besichtigung auf, wie telefonisch vereinbart. Wildeste Hoffnungen übertroffen. Erwarte im Lauf des Tages Nachricht. Maury Rock, MASA«
    »Hat er schon geantwortet?« fragte ich.
    »Bis jetzt noch nicht, aber wir haben das Telegramm erst telefonisch durchgegeben.«
Bob Bundy tauchte auf.
»Mr. Lincoln hat mich gebeten, sein Bedauern auszudrücken und festzustellen, wie es Ihnen geht«, sagte er zu mir. Er sah selbst ziemlich erschüttert aus.
»Sagen Sie ihm, gut. Und danken Sie ihm.«
»Gut.« Bundy ging.
»Ich muß es zugeben, Maury«, sagte ich. »Du bist da auf etwas gestoßen. Ich habe mich geirrt.«
»Danke.«
»Du verschwendest deinen Dank bei ihm«, sagte Pris.
»Wir haben viel Arbeit vor uns«, erklärte Maury aufgeregt, seine Zigarre paffend. »Ich weiß, daß Barrows' Interesse uns jetzt sicher ist. Aber worauf wir aufpassen müssen…« Er senkte die Stimme. »Ein solcher Mann könnte uns wegfegen wie nichts. Habe ich recht, Kleiner?«
»Ja«, sagte ich. Daran hatte ich auch gedacht.
»Wahrscheinlich hat er das schon tausendmal mit kleinen Firmen gemacht. Wir müssen uns zusammenschließen, wir vier; fünf, wenn man Bob Bundy mitrechnet. Richtig?« Er sah mich und Pris und meinen Vater an.
»Maury, vielleicht solltest du dich an die Bundesregierung wenden«, sagte mein Vater. Er sah mich schüchtern an. »Hab' ich nicht recht, mein Sohn?«
»Er hat Barrows schon verständigt«, erwiderte ich. »Vielleicht ist er schon unterwegs hierher.«
»Wir könnten nein zu ihm sagen, selbst wenn er auftaucht«, sagte Maury. »Wenn wir der Meinung sind, sollten wir lieber nach Washington gehen.«
»Frag den Lincoln«, sagte ich.
    »Was?« stieß Pris hervor. »Du meine Güte.«
    »Im Ernst«, sagte ich. »Hol seinen Rat ein.«
»Was kann ein Provinzpolitiker vom vergangenen Jahrhundert über Sam Barrows wissen?« fragte mich Pris spöttisch. Mit möglichst ruhiger Stimme sagte ich: »Sei vorsichtig, Pris. Bei Gott.«
»Streiten wir uns nicht«, warf Maury hastig ein. »Wir haben alle das Recht, uns zu äußern. Ich finde, wir sollten Barrows den Lincoln zeigen, und wenn aus irgendeinem verrückten Grund – « Er brach ab. Das Telefon läutete. Er ging hin und nahm den Hörer ab. »MASA, Maury Rock am Apparat.«
Stille.
Maury wandte sich uns zu und bildete mit den Lippen das Wort »Barrows«.
Das war's, sagte ich mir. Die Würfel sind gefallen.
»Ja, Sir«, sagte Maury ins Telefon. »Wir holen Sie am Flugplatz von Boise ab. Ja, wir treffen uns dort.« Sein Gesicht glühte; er zwinkerte mir zu.
»Wo ist der Stanton?« fragte ich meinen Vater.
»Was?«
»Das Stanton-Simulacrum – ich sehe es nirgends.« Ich ging zu Pris hinüber und fragte laut: »Wo ist der Stanton?«
»Das weiß ich nicht. Bundy hat ihn irgendwo hingetan; wahrscheinlich ist er unten in der Werkstatt.«
»Augenblick.« Maury ließ den Hörer sinken. »Der Stanton ist in Seattle«, sagte er mit einem merkwürdigen Ausdruck zu mir. »Bei Barrows.«
»O nein«, hörte ich Pris sagen.
    »Er hat gestern den Greyhound-Bus genommen«, fuhr Maury fort. »Er kam heute früh an und suchte Barrows sofort auf. Barrows sagt, er habe ausführlich mit ihm gesprochen.« Maury legte die Hand auf die Muschel. »Unser Telegramm hat er noch nicht bekommen. Es ist der Stanton, für den er sich interessiert. Soll ich ihm vom Lincoln etwas sagen?«
    »Das kannst du ruhig tun«, sagte ich. »Er bekommt ja das Telegramm.«
»Mr. Barrows«, sagte Maury, »wir haben Ihnen soeben ein Telegramm geschickt. Ja – wir haben das Lincoln-Simulacrum in Betrieb genommen, und es ist ein unfaßbarer Erfolg, noch mehr als der Stanton.« Er sah mich unsicher an und sagte: »Sir, der Stanton wird Sie doch auf dem Flug begleiten, nicht wahr? Wir wollen ihn unbedingt wiederhaben.« Stille, dann ließ Maury den Hörer wieder sinken. »Barrows sagt, der Stanton habe ihm erklärt, er wolle einen Tag in Seattle bleiben und sich alles ansehen. Er habe vor, sich die Haare schneiden zu lassen, die Bibliothek zu besuchen und, wenn ihm die Stadt gefällt, vielleicht eine Anwaltspraxis zu eröffnen und sich dort niederzulassen.« »Nicht zu fassen!« Pris ballte die Fäuste. »Sag Barrows, er soll ihn dazu überreden, daß er mitkommt!«
»Können Sie ihn nicht dazu überreden, daß er Sie begleitet, Mr. Barrows?« sagte Maury ins Telefon. Wieder

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