Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman

Titel: Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
entschuldigen. Wir haben Geschäftliches zu erledigen, und Mr. Barrows, Mr. Blunk, Mrs. Nild und ich müssen dann nach Seattle zurückfliegen.«
Der Lincoln verbeugte sich.
»Mrs. Nild.« Er streckte die Hand aus, und Colleen Nild trat mit einem schnaubenden Lachen vor, um ihm die Hand zu drücken. »Mr. Blunk.« Er schüttelte dem dicken, kleinen Anwalt ernsthaft die Hand. »Sie sind nicht verwandt mit Nathan Blunk aus Cleveland, Sir?«
»Nein, bin ich nicht«, antwortete Blunk und schüttelte ihm heftig die Hand. »Sie sind einmal Rechtsanwalt gewesen, nicht wahr, Mr. Lincoln?«
»Ja, Sir«, erwiderte der Lincoln.
»Mein Beruf.«
»Aha«, sagte der Lincoln lächelnd. »Sie haben die göttliche Gabe, um Lappalien streiten zu können.«
Blunk lachte dröhnend.
Barrows trat neben den Anwalt und sagte: »Wir sind von Seattle hierhergeflogen, um mit Mr. Rosen und Mr. Rock eine finanzielle Transaktion zu besprechen, bei der es um die Unterstützung der Firma MASA durch meinen Konzern geht. Bevor wir abschließen, wollten wir Sie kennenlernen und uns mit Ihnen unterhalten. Wir haben vor kurzem den Stanton kennengelernt; er besuchte uns mit einem Bus. Wir würden Sie und den Stanton als Aktiva der Firma MASA übernehmen, sowie die Grundpatente. Als ehemaliger Anwalt werden Sie mit Transaktionen dieser Art vertraut sein. Ich möchte Sie gerne etwas fragen. Wie empfinden Sie die moderne Welt? Wissen Sie zum Beispiel, was ein Vitamin ist? Wissen Sie, welches Jahr wir gerade haben?« Er starrte das Simulacrum scharf an.
    Der Lincoln antwortete nicht sofort, und während er sich bereitmachte, winkte Maury Barrows auf die Seite. Ich trat zu ihnen.
    »Das ist alles nebensächlich«, sagte Maury. »Sie wissen sehr genau, daß er nicht mit solchen Themen zurechtkommt.« »Richtig«, sagte Barrows, »aber ich bin neugierig.«
»Seien Sie es nicht. Sie würden sich ganz schön anschauen, wenn Sie eine seiner Hauptschaltungen kurzschließen würden.« »Ist das Ding so empfindlich?«
»Nein«, sagte Maury, »aber Sie sticheln.«
»Nein, das ist nicht der Fall. Er ist so überzeugend lebensecht, daß ich wissen will, wie sehr er sich seiner neuen Existenz bewußt ist.«
»Lassen Sie ihn in Ruhe«, sagte Maury.
Barrows hob die Hand.
»Gewiß.« Er winkte Colleen Nild und dem Anwalt. »Schließen wir unser Geschäft ab und fliegen wir nach Seattle zurück, David, sind Sie zufrieden mit dem, was Sie sehen?«
»Nein«, sagte Blunk, als er zu uns trat. Colleen blieb bei Pris und dem Simulacrum stehen; sie fragten es nach seinen Debatten mit Stephen Douglas. »Er scheint, nach meiner Meinung, lange nicht so gut zu funktionieren wie der Stanton.« »Wie das?« fragte Maury scharf.
»Er ist – stockend.«
»Er ist eben zu sich gekommen«, warf ich ein.
    »Nein, das ist es nicht«, erklärte Maury. »Es ist eine andere Persönlichkeit. Stanton ist weniger flexibel, viel dogmatischer.« Zu mir sagte er: »Ich weiß enorm viel über diese beiden Männer. Lincoln ist so gewesen. Ich habe die Magnetbänder hergestellt. Er hatte Zeiten, in denen er nur vor sich hin brütete; das hat er auch gemacht, als wir hereinkamen. Bei anderen Gelegenheiten ist er fröhlicher.« Er wandte sich an Blunk. »Das ist sein Charakter. Wenn Sie eine Weile hier sind, werden Sie ihn auch in anderer Stimmung erleben. Von Stimmungen ist er eben abhängig. Nicht wie Stanton. Ich meine, das ist kein elektrischer Defekt; es soll so sein.«
    »Aha«, sagte Blunk, aber er schien nicht überzeugt zu sein.
»Ich weiß, was Sie meinen«, sagte Barrows. »Er scheint festzukleben.«
»Richtig«, sagte Blunk. »Ich bin mir nicht sicher, ob Sie das perfekt im Griff haben. Es gibt da vielleicht noch eine Menge zu verbessern.«
»Und diese Ausrede, daß man ihn nicht über zeitgenössische Dinge befragen darf«, sagte Barrows. »Das ist Ihnen auch aufgefallen.«
»Allerdings«, sagte Blunk.
»Sam«, wandte ich mich an Barrows, »Sie begreifen nicht. Vielleicht liegt es an dem Flug und der langen Fahrt. Offen gesagt, ich dachte, Sie hätten das Prinzip begriffen, auf dem die Simulacra beruhen, aber lassen wir das, der Höflichkeit halber, ja?« Ich lächelte.
Barrows betrachtete mich, ohne zu antworten; auch Blunk sah mich an. Maury saß auf einem Hocker und paffte an seiner Zigarre.
»Ich verstehe Ihre Enttäuschung mit dem Lincoln«, sagte ich. »Sie haben mein Mitgefühl. Um ganz offen zu sein, der Stanton war präpariert.«
»Ah«, sagte Blunk und zwinkerte mir zu.
    »Das war nicht

Weitere Kostenlose Bücher