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Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman

Titel: Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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wurde es still. »Er ist fort«, sagte Maury zu uns, ohne die Muschel abzudecken. »Er hat sich von Barrows verabschiedet und ist verschwunden.« »Klär wenigstens das mit dem Flug«, meinte ich.
»Gut.« Maury nahm sich zusammen. »Ich bin sicher, das verdammte Ding kommt zurecht«, sagte er in die Muschel. »Es hatte doch Geld, nicht?« Stille. »Und Sie haben ihm zwanzig Dollar gegeben; gut. Wir sehen Sie auf jeden Fall. Der Lincoln ist sogar noch besser. Ja, Sir. Danke. Auf Wiedersehen.« Er legte auf und starrte den Boden an. »Ich habe nicht einmal bemerkt, daß er fort war. Ob er wütend auf den Lincoln gewesen ist?« »Das Jammern nützt jetzt nichts mehr«, sagte ich.
    »Richtig.« Maury kaute an seiner Unterlippe. »Und die Batterie hält mindestens ein halbes Jahr. Wir sehen das Ding vielleicht erst nächstes Jahr wieder. Und wenn Barrows uns nun anschwindelt? Vielleicht hat er das Ding irgendwo eingesperrt.« »Dann würde er nicht herkommen«, sagte Pris. »Vielleicht ist das alles ganz gut so.«
    »Mr. Barrows hat einen guten Ruf, nicht wahr?« sagte mein Vater. »Er schützt doch auch die Leute in diesem Wohnprojekt.« Maury nickte düster.
»Ja, Jerome«, sagte Pris. »Er ist sehr nett; er wird dir gefallen.«
»Dann wendet sich ja alles zum Guten, nicht wahr?« Mein Vater strahlte Pris und mich an.
Wir nickten alle, mit einer Mischung aus Bedrückung und Angst.
Die Tür ging auf, und Bundy kam mit einem Brief herein, den er mir gab. Ich faltete ihn auseinander und las.
»Mr. Louis Rosen.
Sehr geehrter Herr, ich möchte mich nach Ihrem Befinden erkundigen und hoffe, daß es Ihnen bessergeht. Mit Hochachtung
A. Lincoln«
»Ich gehe und bedanke mich«, sagte ich zu Maury.
»Tu das«, sagte Maury.
    IX

Die Boeing 900 war gelandet, die Passagiere stiegen aus. Maury, Pris und ich gelangten zur Rampe für die I. Klasse. »Da ist er«, sagte Maury.
    Ein schlanker Mann im grauen Anzug, einen Mantel über dem Arm, kam herunter. Er lächelte schwach. Als er näher kam, hatte ich den Eindruck, daß ihm sein Anzug besser paßte, als man das bei anderen feststellen konnte. Zweifellos maßgeschneidert, in England oder Hongkong. Und er wirkte entspannter. Er trug eine grünlich getönte, randlose dunkle Brille; seine Haare waren, wie auf den Fotos, extra kurz geschnitten. Hinter ihm erschien Colleen Nild mit Klemmtafel und Papieren unter dem Arm. »Sie sind zu dritt«, sagte Pris.
    Nach den beiden erschien noch ein Mann, sehr klein und dick, in einem schlechtsitzenden braunen Anzug mit zu langen Ärmeln und Hosenbeinen, mit gerötetem Gesicht, Doktor-Doolittle-Nase und langen, schütteren, strähnig schwarzen Haaren. Für mich konnte das nur ein Anwalt sein.
Barrows erreichte das Ende der Rampe, die Augen hinter der dunklen Brille unsichtbar, den Kopf ein wenig gesenkt. Er hörte dem Anwalt zu. Als er über das Rollfeld gehen wollte, trat Maury vor.
»Mr. Barrows!«
Barrows drehte sich um und blieb stehen, dann streckte er die Hand aus.
»Mr. Rock?«
»Ja, Sir«, sagte Maury und drückte ihm die Hand. Colleen Nild und der Anwalt drängten sich heran, wie Pris und ich auch. »Das ist Pris Frauenzimmer. Und das ist mein Teilhaber, Louis Rosen.« »Freut mich, Mr. Rosen.« Barrows gab mir die Hand. »Das ist Mrs. Nild, meine Sekretärin. Dieser Herr ist Mr. Blunk, mein Rechtsberater.« Wir schüttelten uns alle die Hände. »Kalt hier, nicht?« Barrows ging auf das Flughafengebäude zu, und zwar so schnell, daß wir ihm alle nachgaloppieren mußten, wie eine Herde großer, unbeholfener Tiere.
»Boise«, sagte der Anwalt fröhlich und schaute sich um. »Boise, Idaho. Was wird Ihnen noch alles einfallen?«
»Freut mich, Sie wiederzusehen, Mr. Rosen«, sagte Colleen Nild neben mir. »Den Stanton haben wir als sehr originell empfunden.«
    »Eine großartige Konstruktion«, dröhnte Blunk. »Wir dachten, er käme vom Finanzamt.« Er lächelte mich an.
    Bis wir durch das Gebäude gegangen und auf der anderen Seite hinausgetreten waren, standen Barrows und Maury schon vor einer Limousine mit livriertem Fahrer, der eine der Fondtüren offenhielt, damit die beiden einsteigen konnten.
»Gepäck?« fragte ich Mrs. Nild.
»Kein Gepäck. Zu zeitraubend. Wir bleiben nur ein paar Stunden hier, dann fliegen wir wieder zurück. Wahrscheinlich am späten Abend. Wenn wir übernachten sollten, kaufen wir, was wir brauchen.«
»Ah«, sagte ich beeindruckt.
Wir stiegen ebenfalls ein, der Fahrer setzte sich ans Steuer, und wir fuhren zur

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