Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman
kann.«
»Das mit deiner Tochter tut mir leid«, sagte ich zu meinem Teilhaber.
»Mensch«, murmelte er, »wie konnte sie das tun?«
»Sie wird wiederkommen«, sagte mein Vater und klopfte ihm auf die Schulter. »Die Kinder kommen immer wieder.« »Ich will sie nicht mehr«, sagte Maury. Aber man sah ihm an, daß das nicht stimmte.
»Gehen wir eine Tasse Kaffee trinken«, sagte ich.
»Geht nur«, sagte Pris. »Ich fahre lieber heim. Ich muß noch viel erledigen. Kann ich den Jaguar nehmen?«
»Nein«, sagte Maury.
Sie zuckte die Achseln, griff nach ihrer Handtasche und verließ das Büro. Die Tür fiel hinter ihr zu. Sie war fort.
»Wie konnte sie uns so verkaufen?« sagte Maury, als wir im Cafe saßen. »Wie konnte sie so treulos sein? Ich will das ganze Geld wiederhaben, das ich für sie ausgegeben habe, aber sie will ich nicht wiedersehen. Ich bin fertig mit ihr.«
Um das Thema zu wechseln, sagte ich zum Lincoln: »Haben Sie sonst noch einen Rat für uns, Sir?«
»Ich fürchte, ich habe nicht so viel geleistet, wie ich gehofft hatte«, sagte der Lincoln. »Bei Frauen läßt sich nichts vorhersagen. Ich schlage aber vor, daß Sie mich als Ihren Rechtsberater einsetzen. Wie Mr. Blunk bei Barrows.«
»Großartige Idee«, sagte ich und zog das Scheckbuch heraus. »Wieviel verlangen Sie als Honorarvorschuß?«
»Zehn Dollar genügen«, sagte der Lincoln. Ich schrieb den Scheck aus und gab ihn ihm. Er bedankte sich.
»Können wir ohne Pris Simulacra bauen?« fragte ich Maury.
»Ja. Aber nicht ohne Bob Bundy.«
»Du kannst ihn durch einen anderen ersetzen«, meinte ich.
Wir schwiegen.
Nach einer Weile fragte der Stanton: »Wann übernehme ich meine neuen Pflichten als Aufsichtsratsvorsitzender?«
»Wann Sie wollen«, sagte Maury.
»Sind die anderen Herren einverstanden?« fragte uns der Stanton. Mein Vater und ich nickten, ebenso der Lincoln. »Dann übernehme ich den Posten ab sofort.« Er räusperte sich. »Ich glaube nicht, daß es ratsam ist, weitere Lincoln-Simulacra oder…-« Er grinste schief. »Oder weitere Stantons zu bauen. Einer von jedem genügt. In Zukunft stellen wir etwas Einfacheres her. Das wirkt sich auch günstig auf unsere technischen Probleme aus, nicht wahr? Ich muß mir die ganzen Anlagen ansehen und die Arbeiter. Ich bin überzeugt, daß wir ein Produkt herstellen können, das von allen verlangt wird, kein einmaliges oder allzu kompliziertes, aber doch nötiges. Vielleicht Arbeiter, die ihrerseits wieder Simulacra erzeugen können.«
Eine gute – aber erschreckende – Idee, dachte ich.
»Nach meiner Meinung sollten wir so schnell wie möglich anfangen. Lange bevor Mr. Barrows sich Miß Frauenzimmers Kenntnisse zunutze gemacht hat, können wir mit dem Simulacrum auf dem Markt sein.«
Wir nickten.
»Ich empfehle ein Simulacrum, das eine einfache Arbeit im Haus leisten kann: einen Babysitter. Wir sollten es möglichst unkompliziert konstruieren, damit wir es ganz preiswert verkaufen können. Sagen wir, für vierzig Dollar.«
Wir sahen einander an; es war durchaus keine schlechte Idee.
»Ich habe gesehen, wie dringend so etwas gebraucht wird. Ich möchte gleich darüber abstimmen lassen. Wer zustimmt, möge die Hand heben.«
Maury, mein Vater und ich hoben die Hände.
»Dann ist es so beschlossen«, erklärte der Stanton. Er trank einen Schluck Kaffee, stellte die Tasse weg und sagte streng: »Das Unternehmen braucht einen Namen, einen neuen Namen. Ich schlage vor, wir nennen es R & R-Fertigungsanlagen Boise, Idaho. Einverstanden?« Er sah uns an. Wir nickten. »Dann wollen wir sofort anfangen. Mr. Lincoln, wären Sie als unser Rechtsberater bereit, dafür zu sorgen, daß die juristischen Unterlagen ihre Ordnung haben? Notfalls können Sie noch einen jüngeren Anwalt zuziehen. Meine Genehmigung erteile ich. Es ist vor allem wichtig, daß wir nach vorn blicken und nicht zurück – können wir das tun, Mr. Rock? Trotz aller Verlockung?« »Ja«, sagte Maury. »Sie haben recht, Stanton.« Er ging zur Kasse und kam mit zwei Zigarren zurück. »Elconde de Guell«, sagte er, als er eine davon meinem Vater gab. »Von den Philippinen.« Die beiden zündeten sich die Zigarren an. »Wir werden Erfolg haben«, sagte mein Vater paffend.
»Richtig«, sagte Maury, ebenfalls paffend.
Wir anderen tranken unseren Kaffee.
XII
Maury stürzte sich trotz meiner Befürchtungen in die Arbeit. Ohne Bob Bundy konnten wir keine neuen Schaltungen entwickeln; Maury sah sich gezwungen, die alten umzubauen. Unsere
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