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Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman

Titel: Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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finsteres Gesicht. Pris schauderte sichtbar.
    »Ich bin Jerome Rosen«, sagte mein Vater und streckte die Hand aus, »Besitzer der Rosen-Spinett-und-ElektronikorgelFabrik in Boise. Habe ich die Ehre mit Mr. Samuel Barrows?« Unser erstes Simulacrum hatte uns an den Gegner verkauft, aber dafür hatten wir jetzt meinen Vater einzusetzen.
»Hol den Lincoln herauf«, sagte ich zu Maury.
Er zog eine Braue hoch.
»Wir brauchen ihn«, sagte ich.
»Und wie«, sagte Pris.
»Okay.« Maury nickte und ging.
Wir hatten begonnen. Aber womit?
»Als wir Stanton das erstemal trafen, behandelten wir ihn als mechanische Apparatur«, sagte Barrows. »Aber dann erinnerte sich Mr. Blunk, daß Sie behaupteten, er lebe. Ich würde gerne erfahren, was Sie Stanton hier bezahlen.«
Bezahlen, dachte ich entgeistert.
»Es gibt Dienstbarkeitsgesetze«, sagte Blunk.
Ich glotzte ihn an.
»Haben Sie einen Arbeitsvertrag mit Mr. Stanton?« fragte Blunk. »Wenn ja, hoffe ich, daß er den Vorschriften über den Mindestlohn entspricht. Wir haben das übrigens mit Stanton besprochen, und er kann sich nicht erinnern, einen Vertrag unterschrieben zu haben. Ich sehe deshalb keinen Einwand dagegen, daß Mr. Barrows ihn für, sagen wir, sechs Dollar in der Stunde, einstellt. Mr. Stanton hat sich bereit erklärt, auf dieser Basis mit uns nach Seattle zurückzukehren.«
Wir schwiegen.
    Die Tür ging auf, und Maury kam herein, begleitet von der großen, gebückten, schwarzbärtigen Gestalt des LincolnSimulacrums. »Ich glaube, wir sollten sein Angebot annehmen«, meinte Pris.
    »Welches Angebot?« fragte Maury. »Ich habe kein Angebot gehört.« Zu mir sagte er: »Hast du ein Angebot gehört?« Ich schüttelte den Kopf.
»Pris«, sagte Maury, »hast du mit Barrows gesprochen?«
»Hier ist mein Angebot«, sagte Barrows. »Wir lassen MASA mit einem Wert von fünfundsiebzigtausend Dollar einschätzen. Ich investiere…«
»Habt ihr beiden miteinander gesprochen?« fragte Maury.
Weder Pris noch Barrows sagten etwas. Aber es war mir und Maury und es war uns allen klar.
»Ich investiere hundertfünfzigtausend Dollar«, sagte Barrows. »Und ich habe natürlich die Mehrheit.«
Maury schüttelte den Kopf.
»Können wir das unter uns besprechen?« sagte Pris zu Barrows.
»Gewiß«, meinte Barrows.
Wir zogen uns in einen kleinen Abstellraum zurück.
»Wir sind verloren«, sagte Maury. Sein Gesicht war grau »Ruiniert.«
Pris sagte nichts. Aber ihr Gesicht war angespannt.
Nach einer langen Pause sagte mein Vater: »Meidet diesen Barrows. Arbeitet in keinem Unternehmen mit, wo er das Sagen hat.«
Ich wandte mich dem Lincoln zu, der stumm zuhörte.
»Sie sind Anwalt – um Himmels willen, helfen Sie uns.«
    »Louis, Mr. Barrows und seine Leute sind in einer starken Position. Er versucht nicht zu täuschen, er ist einfach der Stärkere.« Er ging zum Fenster, schaute kurz hinaus und drehte sich plötzlich um. »Sam Barrows ist Geschäftsmann, aber das sind Sie auch. Verkaufen Sie MASA für einen Dollar an Mr. Jerome Rosen hier. Damit wird das Unternehmen Eigentum der Rosen-Fabrik, die hohe Aktivposten hat. Um sie an sich zu bringen, muß Sam Barrows alles kaufen, einschließlich der Fabrik, und dazu ist er nicht bereit. Was Stanton angeht, so kann ich Ihnen sagen, daß er nicht mehr lange mit Ihnen zusammenarbeiten wird. Ich kann mit ihm sprechen und ihn dazu überreden, daß er zurückkommt. Ich kenne ihn seit vielen Jahren; er gehörte Buchanans Regierung an, und ich behielt ihn trotz vieler Proteste. Er ist zwar jähzornig und denkt stets an seinen eigenen Vorteil, aber er ist ehrlich. Er würde keinesfalls mit Schurken zusammenarbeiten. Ich werde ihm sagen, daß Sie ihn zum Vorsitzenden Ihres Aufsichtsrats machen, und er wird bleiben.«
    »Daran hätte ich nie gedacht«, sagte Maury nach einer Weile ganz leise.
»Ich – bin nicht einverstanden«, sagte Pris. »Man darf MASA nicht an die Familie Rosen verkaufen. Das kommt nicht in Frage. Und ein solches Angebot nimmt Stanton nicht an.«
»Doch«, sagte Maury. Mein Vater nickte, und ich nickte auch. »Wir machen ihn zu einem großen Mann in unserer Organisation – warum nicht? Die Fähigkeiten hat er. Guter Gott, wahrscheinlich macht er uns in einem Jahr zu einem Millionenbetrieb.« »Sie werden es nicht bedauern, wenn Sie Mr. Stanton Ihr Vertrauen und Ihr Unternehmen geben«, sagte der Lincoln ruhig. Wir gingen zurück ins Büro. Barrows und seine Leute sahen uns erwartungsvoll an.
»Wir haben folgendes zu sagen«,

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