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Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman

Titel: Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Ding hinausschleppten. »Mit roten Lederpolstern.«
Der Portier sah uns merkwürdig an, mischte sich aber nicht ein. Er hielt uns die Tür auf, und Mrs. Nild ging voraus, um Barrows heranzuwinken.
»Da kommt er«, sagte Blunk.
Mrs. Nild machte die Autotür ganz weit auf, und wir schoben das Simulacrum mühsam auf den Rücksitz.
    »Fahren Sie lieber mit«, sagte sie, als ich gehen wollte.
    »Gute Idee«, sagte Blunk. »Wir trinken einen Schluck, ja? Wir bringen den Booth in die Werkstatt, dann fahren wir zu Colleens Wohnung.«
»Nein«, sagte ich.
»Kommen Sie«, sagte Barrows am Steuer. »Steigt ein, damit wir fahren können. Das gilt auch für Sie, Rosen, und natürlich für Ihr Simulacrum. Holen Sie es.«
»Nein, nein, danke«, sagte ich. »Fahren Sie nur.«
Blunk und Mrs. Nild schlossen die Tür, und der Wagen fuhr davon.
Ich ging mit den Händen in den Taschen zurück in den Klub, an den Tisch, wo der Lincoln saß, den Kopf tief gesenkt.
Was konnte ich sagen? Wie konnte ich ihn aufmuntern?
»Sie sollten sich von so etwas nicht niederdrücken lassen«, sagte ich. »Sie sollten versuchen, sich darüber zu erheben.« Der Lincoln reagierte nicht.
»Hören Sie«, sagte ich. »Ich bringe Sie zurück nach Boise und zu Doktor Horstowski. Schaden kann es nicht, und er kann vielleicht etwas gegen diese Depressionen tun. Einverstanden?« Der Lincoln zog ein großes, rotes Taschentuch heraus und schneuzte sich. »Danke für Ihre Mühe«, sagte er.
»Etwas zu trinken?« fragte ich. »Oder eine Tasse Kaffee, oder etwas zu essen?«
Das Simulacrum schüttelte den Kopf.
»Werden Mr. Barrows und seine Gruppe zurückkommen?« fragte er.
»Das bezweifle ich. Sie haben uns eingeladen mitzufahren. Sie wollten zu Mrs. Nilds Wohnung.«
Der Lincoln sah mich lange seltsam an.
»Warum fahren sie dorthin, und nicht zu Mr. Barrows' Haus?«
    »Sie wollen dort etwas trinken.«
    Der Lincoln räusperte sich und trank einen Schluck Wasser. Er wirkte immer noch merkwürdig.
»Was ist denn?« fragte ich.
Nach einer Pause sagte der Lincoln plötzlich: »Louis, fahren Sie sofort zu Mrs. Nilds Wohnung. Verlieren Sie keine Zeit, hören Sie?«
»Warum?«
»Sie muß dort sein.«
Ich spürte ein Prickeln an der Kopfhaut.
»Ich glaube, sie hat dort bei Mrs. Nild gewohnt«, fuhr der Lincoln fort. »Ich fahre zurück zum Motel. Machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen. Notfalls bin ich morgen in der Lage, allein nach Boise zurückzufliegen. Gehen Sie sofort, Louis, bevor die anderen ankommen.« Ich sprang auf.
»Ich weiß nicht…«
»Die Adresse finden Sie im Telefonbuch.«
»Ja«, sagte ich, »das stimmt. Danke für den Rat. Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar. Ich habe das Gefühl, daß das eine sehr gute Idee ist. Wir sehen uns dann. Auf bald. Und wenn – « »Gehen Sie.«
Ich ging.

In einem Drugstore fand ich im Telefonbuch Colleen Nilds Adresse, dann ging ich hinaus und winkte einem Taxi. Endlich war ich unterwegs.
Sie wohnte in einem großen, dunklen Backsteinhaus. Nur ein paar Fenster hier und dort waren hell. Ich fand die richtige Tür und klingelte. Nach einer langen Pause fragte eine dumpfe Frauenstimme aus dem Sprechgitter, wer ich sei.
    »Louis Rosen.« War es Pris? »Kann ich heraufkommen?«
    Der Summer öffnete die Tür. Ich trat ein und lief die drei Treppen hinauf. Als ich oben ankam, war ich müde und keuchte. Die Tür stand offen. Ich klopfte, zögerte und betrat die Wohnung.
Im Wohnzimmer saß Mrs. Nild auf einem Sofa, ein volles Glas in der Hand. Ihr gegenüber saß Sam Barrows. Die beiden hoben die Köpfe und sahen mich an.
»Hallo, Rosen.« Barrows wies mit dem Kopf auf den Tisch mit Flaschen, Eiswürfeln und Gläsern. »Bedienen Sie sich.« Da ich nicht wußte, was ich sonst hätte tun sollen, ging ich hin und mixte mir einen Drink.
»Ich habe eine Neuigkeit für Sie«, sagte Barrows. »Jemand, der Ihnen sehr viel bedeutet, ist hier…« Er zeigte mit dem Glas. »Sehen Sie im Schlafzimmer nach.« Er und Mrs. Nild lächelten. Ich stellte das Glas weg und eilte zur Tür.
»Wieso haben Sie es sich anders überlegt?« fragte mich Barrows.
»Der Lincoln war der Meinung, Pris sei hier.«
»Nun, Rosen, ich sage das ungern, aber nach meiner Meinung hat er Ihnen einen sehr schlechten Gefallen getan. Sie sind wirklich verrückt, wenn Sie sich an das Mädchen hängen.« »Da bin ich anderer Ansicht.«
»Mensch, das kommt daher, daß ihr krank seid, alle drei, Pris, der Lincoln und Sie. Ich sage Ihnen, Rosen, Johnny Booth war eine Million von

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