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Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman

Titel: Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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den Lincolns wert. Wir werden ihn zusammenflicken und für die Monderschließung verwenden – Booth ist schließlich ein guter, alter amerikanischer Name, und warum soll die Nachbarsfamilie nicht Booth heißen? Sie müssen einmal auf den Mond fliegen und sich ansehen, was wir geleistet haben. Sie können sich das nicht vorstellen. Nichts für ungut, aber von hier aus läßt sich das nicht beurteilen. Man muß hingehen.« »Das ist wahr, Mr. Rosen«, sagte Mrs. Nild.
    »Ein erfolgreicher Mann braucht nicht zu betrügen«, sagte ich.
    »Betrügen!« rief Barrows. »Das war doch nur ein Versuch, die Leute zu dem zu veranlassen, was sie später ohnehin tun werden. Ach, ich will mich nicht streiten. Der Tag war zu anstrengend für mich; ich bin müde. Ich bin niemandem böse.« Er grinste mich an. »Wenn Ihre kleine Firma sich mit uns zusammengetan hätte – Sie müssen eine Vorstellung davon gehabt haben, was das bedeutet hätte; Sie haben mich gesucht, nicht ich Sie. Aber das ist vorbei. Nicht für mich, für Sie. Wir machen weiter und verwenden vermutlich den Booth, auf irgendeine Weise.«
»Das wissen alle, Sam«, sagte Mrs. Nild.
»Danke, Colleen«, sagte Barrows. »Ich finde es nur schlimm, sehen zu müssen, welchen Weg dieser Mann geht, keine Ziele, keine Visionen, kein Ehrgeiz. Herzzerreißend.«
Ich sagte nichts; ich stand an der Schlafzimmertür und wartete, bis sie fertig waren.
»Gehen Sie hinein«, forderte mich Mrs. Nild auf. Ich drehte den Türknopf und öffnete.
Das Schlafzimmer lag im Dunkeln. In der Mitte konnte ich die Umrisse eines Betts erkennen. Auf dem Bett lag eine Gestalt. Sie hatte sich ein Kissen untergeschoben und rauchte eine Zigarette. War es wirklich eine Zigarette? Es roch nach Zigarrenrauch. Ich hastete zu einem Lichtschalter.
Auf dem Bett lag mein Vater, rauchte eine Zigarre und sah mich nachdenklich und stirnrunzelnd an. Er trug Schlafanzug und Morgenmantel, neben dem Bett standen seine Hausschuhe, sein Koffer und darauf seine Kleidung.
»Mach die Tür zu, mein Sohn«, sagte er leise.
    Verwirrt gehorchte ich, aber nicht schnell genug, um das brüllende Gelächter aus dem Wohnzimmer fernzuhalten. »Schade, Louis«, sagte mein Vater, als er mein Gesicht sah. »Vielleicht hätte ich hinausgehen und dem Unfug ein Ende machen sollen, aber mich interessierte, was Mr. Barrows zu sagen hatte. In mancher Beziehung ist er ein großer Mann. Setz dich.« Er deutete auf den Stuhl neben dem Bett.
    »Du weißt nicht, wo sie ist?« fragte ich und setzte mich. »Du kannst mir auch nicht helfen?«
»Leider nein, Louis.«
Es lohnte nicht einmal, aufzustehen und wegzugehen. Weiter konnte ich nicht als bis hierher, neben das Bett meines Vaters. Die Tür wurde aufgerissen, und ein Mann mit verkehrtem Gesicht tauchte auf, mein Bruder Chester, geschäftig und voller Wichtigkeit.
»Ich habe ein schönes Zimmer für uns, Vater«, sagte er. Als er mich sah, lächelte er glücklich. »Da bist du ja, Louis. Nach all der Mühe finden wir dich endlich.«
»Ich war mehrmals daran, Mr. Barrows zu korrigieren«, sagte mein Vater. »Einen Mann wie ihn kann man aber nicht umerziehen. Was hat es also für einen Sinn?«
Ich hörte nicht mehr auf die philosophische Tirade meines Vaters. Ich dachte nur daran, wie es gewesen wäre, wenn ich Pris hier vorgefunden hätte.
»Du paßt nicht auf«, sagte mein Vater vorwurfsvoll. »Du jagst immer noch diesem Hirngespinst nach.« Er runzelte die Stirn. In meinem Traum von einem glücklicheren Leben küßte ich Pris wieder, und sie öffnete die Augen.
»Was macht der Lincoln?« flüsterte sie.
»Es geht.« Ich streichelte ihr Haar. »Nein, eigentlich ist er in einer furchtbaren Verfassung. Er hat eine psychotische Depression. Was macht es dir aus? Das hast du getan.« »Ich habe ihn gerettet«, sagte Pris träge. »Bring mir eine Zigarette, ja?«
    Ich zündete eine Zigarette für sie an und gab sie ihr. Sie rauchte.
    »Beachte dieses introvertierte Ideal nicht, mein Sohn«, hörte ich meinen Vater sagen. »Es entfernt dich von der Wirklichkeit, wie Mr. Barrows gesagt hat, und das ist ernst! So würde es Doktor Horstowski nennen müssen, verstehst du?«
Aus weiter Ferne hörte ich Chesters Stimme: »Es ist Schizophrenie, Vater, wie bei allen diesen Halbwüchsigen. Millionen von Amerikanern haben sie, ohne es zu wissen. Sie gehen nie in die Kliniken. Ich habe einen Artikel darüber gelesen.«
»Du bist ein guter Mensch, Louis«, sagte Pris. »Du tust mir leid, weil du mich liebst. Du

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