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Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman

Titel: Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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vergeudest deine Zeit, aber das ist dir wohl egal. Kannst du erklären, was Liebe ist? Eine solche Liebe?«
»Nein«, sagte ich.
»Willst du es nicht versuchen?« fragte sie. »Ist die Tür abgesperrt? Wenn nicht, dann sperr sie ab.«
»Verdammt«, sagte ich gequält, »ich kann sie nicht aussperren; sie sind alle hier. Wir werden sie nie los, wir werden nie allein sein, nur wir beide – ich weiß es.« Aber ich ging trotzdem hin, wissend, was ich wußte, und schloß und sperrte die Tür ab. Als ich zurückkam, stand Pris im Bett und öffnete ihren Rock. Sie zog ihn über den Kopf und warf ihn auf den Stuhl. Dann zog sie die Schuhe aus.
»Wer kann es mir sonst beibringen, wenn nicht du, Louis?« sagte sie. »Schlag das Bett auf.« Sie wollte die Unterwäsche ausziehen, aber ich hielt sie zurück. »Warum nicht?«
»Ich werde wahnsinnig«, sagte ich. »Ich halte das nicht aus. Ich muß zurück nach Boise und zu Doktor Horstowski gehen. So kann das nicht weitergehen, nicht, wenn meine Familie mit im Zimmer ist.«
    »Morgen fliegen wir nach Boise zurück«, sagte Pris leise. »Aber nicht jetzt.« Sie zog die Decke zurück und legte sich nackt hin. »Ich bin so müde, Louis. Bleib heute nacht hier bei mir.« »Ich kann einfach nicht«, sagte ich.
    »Dann nimm mich mit zu dir.«
»Das kann ich auch nicht. Der Lincoln ist dort.«
»Louis«, sagte sie. »Ich will nur schlafen. Leg dich hin und deck uns zu. Sie stören uns nicht. Hab keine Angst vor ihnen. Es tut mir leid, daß der Lincoln einen seiner Anfälle hat. Gib mir nicht die Schuld daran, Louis. Er bekommt sie auch so, und ich habe ihm das Leben gerettet. Er ist mein Kind… nicht wahr?« »So kann man es ausdrücken.«
»Ich habe ihn ins Leben gebracht, ich war seine Mutter. Darauf bin ich sehr stolz. Als ich dieses eklige Booth-Ding sah – ich wollte es auf der Stelle töten. Als ich es sah, wußte ich sofort, wozu es da war. Könnte ich deine Mutter auch sein? Ich möchte dich ins Leben gebracht haben wie ihn, ich möchte alle Menschen geboren haben. Ich gebe Leben, und heute nacht habe ich es genommen, und das ist etwas Gutes, wenn man das tun kann. Man braucht viel Kraft, um jemandem das Leben zu nehmen, meinst du nicht, Louis?«
»Ja«, sagte ich. Ich setzte mich wieder zu ihr ans Bett.
In der Dunkelheit streckte sie den Arm aus und strich mir die Haare aus den Augen.
»Ich habe diese Macht über dich, dir Leben zu geben oder es dir zu nehmen. Erschreckt dich das? Du weißt, daß es wahr ist.« »Jetzt erschreckt es mich nicht mehr«, sagte ich. »Am Anfang hat es mir Angst gemacht, als es mir zum erstenmal klar wurde.«
»Mich hat es nie erschreckt«, sagte Pris. »Sonst würde ich die Macht verlieren, nicht wahr, Louis? Und ich muß sie behalten. Irgend jemand muß sie haben.«
Ich antwortete nicht. Zigarrenrauch umwölkte mich, daß mir übel wurde. Ich nahm meinen Vater und meinen Bruder wahr, die mich scharf beobachteten.
    »Der Mensch braucht Illusionen«, sagte mein Vater paffend, »aber das ist lächerlich.« Chester nickte dazu.
    »Pris«, sagte ich laut.
»Hör dir das an, hör dir das an«, sagte mein Vater aufgeregt. »Er ruft sie. Er spricht mit ihr!«
»Verschwindet«, sagte ich zu meinem Vater und Chester. Ich ruderte mit den Armen, aber es nützte nichts; sie rührten sich beide nicht.
»Du mußt verstehen, Louis«, sagte mein Vater, »ich habe Mitgefühl mit dir. Ich sehe, was Mr. Barrows nicht sieht, das Edle deiner Suche.«
In der Dunkelheit und hinter dem Geschwätz konnte ich Pris wieder ausmachen; sie hatte ihre Sachen zusammengerollt und saß auf der Bettkante.
»Ist es wichtig, was irgend jemand über uns sagt oder denkt?« fragte sie. »Ich würde mir keine Gedanken darüber machen. So real dürfen Worte nicht werden. Alle, die außerhalb stehen, sind zornig auf uns, Sam und Maury und alle anderen. Der Lincoln hätte dich nicht hergeschickt, wenn es nicht das Richtige gewesen wäre… weißt du das nicht?«
»Pris«, sagte ich, »ich weiß, daß alles gut werden wird. Wir werden eine glückliche Zukunft haben.«
Sie lächelte; ich sah in der Dunkelheit ihre Zähne schimmern.
»Ich liebe dich«, sagte ich.
Pris stand auf, nackt und kühl und schmal. Sie nahm meinen Kopf zwischen ihre Hände und zog mich herunter.
»Mein Sohn«, sagte mein Vater zu Chester, »er schläft in der Freiheit der Liebesnacht. Wenn du mich verstehst.«
»Was wird man in Boise sagen?« meinte Chester gereizt. »Ich meine, wie können wir mit ihm in diesem

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