Die Regeln der Arbeit
herauszukommen? Wo soll das Ganze enden? Wollen Sie andere Leute in Ihre Lügen hineinziehen? Oder sind und bleiben Sie ein einsamer Lügner?
Sehen Sie jetzt, welche Probleme auf Sie zukommen? Wenn Sie eine simple Regel haben, nämlich die, niemals zu lügen, dann ersparen Sie sich damit alle Gedanken, Entscheidungen, Auswahlkriterien, Präferenzen und, und, und.
Sie ersparen sich damit auch Schuldgefühle, Gewissensbisse, Ängste, Reue, den Aufwand, sich zu merken, wem Sie wann was erzählt haben, das Risiko, bestraft, gekündigt oder in peinliche Situationen gebracht zu werden, aus dem Kollegenkreis verbannt zu werden, Ihre Familie in Gefahr zu bringen, strafrechtlich verfolgt zu werden und nachts nicht mehr ruhig schlafen zu können.
Nie zu lügen, ist die einfachste, sauberste und ehrlichste Art, ins Berufsleben zu starten und Karriere zu machen.
Natürlich ist es in Ordnung, Ihren Lebenslauf, Ihre Erfahrungen und Ihre Begeisterung ins beste Licht zu rücken, aber bitte lügen Sie nicht - ich garantiere Ihnen, dass man es früher oder später herausfinden wird.
„ES IST IN ORDNUNG, WENN SIE IHRE QUALITÄTEN, FÄHIGKEITEN UND ERFAHRUNGEN INS BESTE LICHT RÜCKEN - ABER LÜGEN SIE NICHT."
Wenn ich einem Verlag ein Buchmanuskript anbiete und man mich fragt, was es denn für ein Buch ist, sage ich nicht: „Oh, ich glaube, es ist ganz nett." Stattdessen sage ich natürlich: „Oh, es ist brillant. Ich bin sicher, es verkauft sich gut und wird der Bestseller, den Sie sich erhoffen." Ist das gelogen? Nein, ist es nicht. Ich würde das Buch doch nicht schreiben, wenn ich es nicht für brillant hielte. Ob es sich auch wirklich so gut verkauft? Kann sein, kann aber auch nicht sein. Wie soll ich das sicher wissen? Der Markt ändert sich schnell. Aber eine Lüge ist es nicht, zu sagen, das Buch habe alle Chancen, ein Bestseller zu werden.
Es ist in Ordnung, wenn Sie Ihre Qualitäten, Fähigkeiten und Erfahrungen ins beste Licht rücken - aber lügen Sie nicht. Eine Lüge ist alles, was erwiesenermaßen falsch ist. Zu behaupten, Sie seien ein staatlich geprüfter Software-Programmierer, ist gelogen, wenn Sie keiner sind. Wenn Sie sagen, Sie seien ein Genie im Programmieren von Computern, ist keine Lüge, denn es ist keine Tatsache, sondern eher Ansichtssache. Wenn Sie sich nicht sicher sind, lügen Sie nie und übertreiben Sie nie - Sie könnten sonst schnell erwischt werden.
Als Regelbefolger streben Sie nach Perfektion und stellen extrem hohe Anforderungen an sich selbst. Andere stellen nicht so hohe Anforderungen an sich, deshalb sind sie offensichtlich auch nicht so erfolgreich wie Sie, aber sie werden immer wieder versuchen, Sie auf ihr Niveau herunter- oder in ihre Spielchen hineinzuziehen. Was können Sie dagegen tun? Wieder habe ich einen ganz einfachen Tipp: Decken Sie nie jemand anderen - auf keinen Fall, unter keinen Umständen.
Die Regel ist einfach. Sie brauchen nicht lange darüber nachzudenken, keine Entscheidungen zu treffen und sich nicht den Kopf zu zerbrechen. Sie wissen genau, wo Sie stehen. Auch Ihre Kollegen wissen, wo sie stehen. Sie haben Ihrem Boss mitgeteilt, dass Sie niemand anderen decken werden, deshalb sind Sie über jeden Verdacht erhaben, man vertraut Ihnen, und es gibt keinen Ärger.
Wenn Sie sich jedoch dafür entscheiden, andere zu decken, kann Ihr Leben schnell so kompliziert werden, dass es das nicht wert ist. Hier ein paar Beispiele: Decken Sie nur Kollegen, die Ihnen nahestehen, oder alle, die Sie darum bitten? Tun Sie es nur bei kleineren Vorkommnissen oder auch bei großen? Was ist mit Betrug? Mit sträflicher Nachlässigkeit? Was wollen Sie sagen oder tun, wenn man Ihnen auf die Schliche kommt? Wie wollen Sie es Ihrer Familie erklären, wenn Sie wegen so einer Angelegenheit entlassen werden?
Was tun Sie, wenn Sie einen Ihnen nahestehenden Kollegen decken sollen, der auch Ihr Freund sein könnte? Sie können auf stur schalten und einfach „nein" sagen - Sie müssen Ihre Entscheidung ja nicht begründen. Oder Sie können Ihre Antwort abschwächen, indem Sie sagen: „Bitte mich lieber nicht darum, ich müsste Deine Bitte sonst ablehnen", um Ihrem Gegenüber die Abfuhr zu ersparen und ihm zu helfen, das Gesicht zu wahren.
Wenn Sie dasein mal tun mussten, wird es leichter für Sie, denn es spricht sich schnell herum, dass Sie nicht bereit sind, andere zu decken. Das Schwierigste an der ganzen Angelegenheit ist, die emotionale Erpressung, die mit einer solchen Bitte
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