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Die reinen Herzens sind

Die reinen Herzens sind

Titel: Die reinen Herzens sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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das, Cindy. Ihr beiden verheimlicht mir was. Ich will wissen, was!«
    Cindy senkte den Blick. »Ich habe dem Silver’s Studio einen Besuch abgestattet.«
    »Du hast was ?« Decker fuhr zu Marge herum. »Und du hast das zugelassen?«
    »Ich habe sie rauskommen, aber nicht reingehen gesehen.«
    »Aber mir hast du’s verschwiegen!«
    Marge zuckte die Schultern.
    »Daddy, Marge hat mich schon genug geschimpft«, sagte Cindy, bevor Decker loslegen konnte. »Es tut mir leid. Ich war dumm. Aber ich wollte helfen. Ich hätte es dir sowieso erzählt. Es war nur noch nicht der richtige Zeitpunkt.«
    Cindy sank in einen Sessel. »Schau mich nicht so wütend an, Dad. Immerhin habe ich mit Tandy geredet. Und sogar ausgiebig. Leider hat sie Marie Bellson oder Caitlin Rodriguez nicht erwähnt. Dafür weiß ich, daß sie zwei Babys verloren hat. Damals in New York.«
    »Daher weißt du also von Tandys zweiter Schwangerschaft!« zischte Decker durch die Zähne in Richtung Marge.
    »Das berühmte Korn vom blinden Huhn«, bemerkte Marge mit gezwungenem Lächeln. »Damit ist klar, daß sie zwei Schwangerschaften und eine eingebildete hatte, laut Meecham.«
    »Vielleicht waren alle nur eingebildet«, sagte Decker. »Die Frau scheint doch nicht richtig zu ticken. Die Geschichte wird immer mysteriöser.« Er wandte sich an Cindy. »Worüber habt ihr gesprochen, du und Tandy?«
    »Über Scheidung, über die Scheidung ihrer Eltern«, verbesserte sich Cindy. »Sie ist völlig verbittert deswegen. Wenn man sie hört, könnte man glauben, es sei erst gestern passiert.«
    »Und wann ist es wirklich passiert?« wollte Decker wissen.
    »Als sie noch klein war. Ich glaube, sie war fünf.«
    »Tandy ist fünfundzwanzig«, überlegte Decker laut. »Dann muß die Scheidung vor zwanzig Jahren gewesen sein.«
    Cindy nickte.
    »Marie Bellson dürfte damals zwanzig gewesen sein«, rechnete Decker weiter. »Cindy, hat Tandy erzählt, wo sie her ist?«
    »Oh, nein!« rief Marge. »Ich bin ein Idiot! Marie Bellson ist in Berkeley aufs College gegangen!« Sie sah Cindy an. »Hast du nicht gesagt, Tandys Vater sei Professor in Berkeley gewesen?«
    »Ja.«
    »Ein Professor, der seinen Hosenschlitz nicht geschlossen halten konnte.«
    »Pete, Lita Bellson hat behauptet, ihre Tochter habe praktisch mit jedem geschlafen, Professoren eingeschlossen. Ich wette, Professor Roberts war einer ihrer verflossenen Liebhaber!«
    »Das ist die Verbindung zwischen Tandy und Marie«, sagte Cindy.
    »Hab ich’s nicht gesagt? Das Kind ist ein Naturtalent!« seufzte Marge.
    Decker warf ihr einen wütenden Blick zu. Marge hielt ihm stand. So schnell gab sie nicht klein bei. Cindy war es mulmig zumute. Sie wußte, daß sie der Grund für die gespannte Atmosphäre zwischen den beiden war.
    »Als Tandy von ihren Eltern erzählte, war sie kaum noch zu bremsen«, berichtete Cindy. »Sie haßt sie. Kanzelt sie erbarmungslos ab. In dieser Familie war Liebe ein Fremdwort.«
    »Wieso redest du immer von den Eltern im Plural?« fragte Decker. »Tandy lebte doch bei ihrer Mutter.«
    Cindy zuckte nur hilflos die Schultern.
    »Pete«, begann Marge. »Tandy und Marie müssen in unmittelbarer Nachbarschaft miteinander gelebt haben. Und zu diesem Zeitpunkt hatten beide ein traumatisches Erlebnis.«
    Resignation schlug wie eine heftige Woge über Decker zusammen. »Tandys Eltern ließen sich scheiden, und Marie hat vermutlich zur selben Zeit ein Kind verloren. Ich will jetzt nicht absichtlich das Thema wechseln, Cynthia, aber deine Freundin wartet draußen im Wagen.«
    »Himmel! Lisa habe ich völlig vergessen.« Cindy gab ihrem Vater einen Kuß. »Tut mir wirklich leid, Daddy!« Damit wirbelte sie aus der Tür.
    Decker sah Marge an. »Wenn du glaubst, daß ich mich wegen Cindy bei dir entschuldige, vergiß es. Sie ist erwachsen, Pete. Ich behandle sie auch so.«
    »Du verstehst das nicht, Marge. Dich trifft keine Schuld. Du hast nie Kinder gehabt. Ein Kind bleibt immer ein Kind, egal wie alt es ist.«
    »Okay, dann verstehe ich halt nichts davon. Hören wir auf mit dem Gezanke. Konzentrieren wir uns auf unseren Fall!«
    Decker setzte sich auf die Couch. »In Ordnung.«
    Marge verschränkte die Hände. Der Nebel der Feindseligkeit zwischen ihnen war noch nicht verflogen. Aber sie wußte, er würde nicht von langer Dauer sein. Die Arbeit würde alles wieder ins Lot bringen. Der Fall zerrte an ihren Nerven.
    »Marie und Tandy in Berkeley. Marie lebt sexuell ausgesprochen freizügig, Tandys Vater

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