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Die reinen Herzens sind

Die reinen Herzens sind

Titel: Die reinen Herzens sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sagte sie ins Telefon: »Er muß doch von irgendwas gelebt haben. Von ’ner Pension oder so. Selbst wenn’s nur die Zinsen seiner Ersparnisse waren, mußte er Steuern zahlen. Da kommt normalerweise keiner ungeschoren davon.«
    »Im Computer steht davon nichts«, beharrte MacPherson.
    »Und wenn der Bursche gestorben ist?« schlug Decker vor. Marge gab die Frage an MacPherson weiter.
    »Sag dem Rabbi, daß ich ihm schon einen Schritt voraus bin. Ein Totenschein ist nirgends aufgetaucht. Ihr habt da ein Phantom.«
    »Vielleicht weiß Tandy mehr.«
    »Sollen wir sie fragen?«
    »Auf keinen Fall!« Decker schüttelte energisch den Kopf. »Wenn sie psychisch gestört ist, könnte das wer weiß was für eine Katastrophe auslösen. Ich will sie nicht erschrecken. Wir geben unseren Verdacht ans FBI weiter. Sollen die entscheiden, ob sie sie vernehmen wollen. Noch haben wir ein paar Stunden Zeit, den Fall auf unsere Art zu lösen.«
    »Tandy scheint zu glauben, daß ihr Vater noch in Berkeley wohnt. Das ging jedenfalls aus dem Bericht deiner Tochter von ihrem Gespräch mit Tandy hervor.«
    »Es muß doch jemand in der englischen Fakultät von Berkeley geben, der näher mit Roberts bekannt war«, sagte Decker.
    Marge blätterte in ihrem Notizbuch. Schließlich hatte sie die Telefonnummer von Berkeley gefunden. Zehn Minuten später, nach einem halben Dutzend Fehlversuchen, schien sie auf jemanden gestoßen zu sein.
    »Man will mich mit einem Herrn namens Bert Stine verbinden. Er hat mit Geoffrey Roberts zusammengearbeitet.«
    »Gut«, murmelte Decker. »Hast du eigentlich Stan Meecham erreicht?«
    »Ja. War nicht glücklich, der gute Doktor, daß wir ihn schon wieder belästigen mußten. Aber er hat schließlich zugegeben, daß Marie Tandy in seine Praxis gebracht hat. Aber sie war nie seine Patientin gewesen.«
    »Und wann war Marie mit Tandy dort?«
    »Ungefähr vor zwei Jahren, im November. Als die beiden noch dick befreundet waren.«
    »Gut, dann erzähl mir was von Pseudograviditäten!«
    »Der Doktor beschreibt den Zustand als eine unbewußte, mentale Sache. Die Frau redet sich ein, schwanger zu sein. Ihre Periode bleibt aus, Brust- und Körperumfang nehmen zu, manchmal stellt sich sogar die morgendliche Übelkeit ein. Kommt gewöhnlich bei jungen Mädchen vor, aber nicht ausschließlich.«
    Marge hob die Hand und sagte ins Telefon: »Professor Stine? Detective Dunn hier. Polizei von Los Angeles … Nein, nein, er ist nicht in Schwierigkeiten. Ich versuche nur, Geoffrey Roberts zu finden. Soviel ich weiß, haben Sie zusammen mit ihm in Berkeley unterrichtet?«
    Decker sah sie erwartungsvoll an. Marge rollte die Augen.
    »Nein, ich versichere Ihnen, keine Probleme, zumindest nicht, soweit ich damit befaßt bin.«
    Marge knirschte mit den Zähnen.
    »Nein, ich schnüffle nicht unerlaubterweise in anderer Leute Privatleben herum. Ich will ihn nur finden … Nein, ich weiß nicht, ob er verschwunden ist … Nein, Professor Stine, wir glauben auch nicht, daß er tot ist. Jedenfalls existiert kein offizieller Totenschein. Wissen Sie vielleicht, wohin er gezogen ist, nachdem er seine Lehrtätigkeit in Berkeley aufgegeben hat?«
    Marge wartete erneut.
    »Leider, Professor. Die Sache, mit der ich befaßt bin, ist amtlich. Aber ich habe nicht die Absicht, ihm Schwierigkeiten zu machen. Können Sie mir helfen? Es ist sehr wichtig. Natürlich warte ich.«
    »Harter Brocken?« fragte Decker.
    »Hat was gegen die Polizei.«
    »Wenigstens hat er nicht gleich aufgelegt!«
    »Ein gutes Zeichen.« Marge horchte auf. »Ja, Professor … Er ist nach Los Angeles gezogen? Und wohin in L. A.? Nein, nein, schon in Ordnung. Ist wenigstens ein Anfang. Danke. Wiederhören.«
    »Er ist hier?« Decker war perplex.
    »Stine war nicht ganz sicher.« Marge überlegte. »So, wie Stine reagiert hat … also irgendwas stimmt da nicht. Undurchsichtig, warum Roberts Berkeley verlassen hat.«
    Decker legte Hannah vorsichtig über die Schulter. »Tandys Vater zieht nach L. A. und wird zu einem Phantom. Marie ist Tandys Freundin und löst sich plötzlich in Luft auf. Und wir haben noch immer keine Spur von ihr.«
    »Finden wir zuerst mal Geoff«, schlug Marge vor. Sie stand auf. »Das wird nicht einfach werden. Wir müssen sämtliche Universitäten abklappern. Und davon gibt’s hier ’ne Menge. Kommst du mit aufs Revier?«
    »Fahr du schon vor. Ich lege Hannah erst schlafen.« Er lächelte. »Sollte das dem FBI nicht passen, können sie mich mal

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