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Die Reise-Bibel

Titel: Die Reise-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Braun
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paar Hollywood-Amerikaner für den Film ›Alexis Sorbas‹, in erster
     Linie um den motorisch schwach begabten Anthony Quinn zu entlasten? Blödsinn, sagen Sie? Nichts als die Wahrheit, sagen wir.
     Echt jetzt: Der Sirtaki wurde erstmalig 1964 zur Filmmusik von Mikis Theodorakis für den Film ›Alexis Sorbas‹ choreographiert.
    Sonnenbrand, keiner
    Wussten Sie, dass Sie am Toten Meer keinen Sonnenbrand bekommen können? Es liegt 400   Meter unter dem Meeresspiegel, seine dicke Dunstschicht verhindert, dass schädliche U V-Strahlen Ihre Haut verbrutzeln. Die schlechte Nachricht: Kein Strand, keine Palmen, das Tote Meer liegt in der Steinwüste von Judäa.
     Das Tote Meer ist nämlich gar kein Meer, |84| sondern ein vom Jordan gespeister See. Mit 30   Prozent Salzgehalt – igitt! Also dann doch lieber ab nach Malle. Und Sie wissen ja: Ein Sonnenbrand kann höchstens 62   Stunden jucken!
    Tote Sprache
    Gehören Sie zu den Menschen, denen die lateinische Sprache abgeht? Dann empfehlen wir einen Finnlandaufenthalt: »Radio Finnland«
     nämlich sendet Nachrichten in lateinischer Sprache. Hintergrund: Am 1.   September 1989 startete der finnische Hörfunk einen außergewöhnlichen Sendedienst. Seit nunmehr zwei Jahrzehnten ist dort
     regelmäßig ein fünfminütiges Nachrichtenprogramm in klassischem (und gleichzeitig modernisiertem) Latein zu hören. Und die
     Verantwortlichen im Funkhaus freuen sich über den großen Erfolg des »Nuntii«, jeden Freitag um 9   Uhr 55 und 18   Uhr 55 auf Kurz- und Mittelwelle, über Satellit und im Internet.
    Wetter, englisches
    Es gibt viele vernünftige Gründe, seinen Urlaub nicht in England zu verbringen. Das Wetter allerdings und der viel geschmähte
     englische Regen zählen neuerdings nicht mehr dazu: In weiten Teilen des englischen Südostens war es in den letzten Jahren
     so trocken, dass sogenannte »hose pipe bans« erlassen wurden. Heißt: Offiziell war es verboten, sein Auto zu waschen, den
     Rasen zu bewässern oder die Blumen zu gießen – und das bei der britischen Gartenliebe. Im Großraum London fiel in den letzten
     Jahren tatsächlich weniger Regen als in Rom oder Istanbul.

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    |85| Reise-Helden
Die Globetrotter (Teil 3)
    Heine, Heinrich
    Der nächste Dichterfürst aus Deutschland, der in den eigenen vier Wänden keine Ruhe fand und sich fortwährend in der Welt
     umschauen musste. Allerdings unterscheidet den frechen Spötter und Reisefreund so einiges vom blümeranten Goethe. Und wer
     könnte diesen Unterschied besser formulieren als der Kollege Hebbel, der Heines Reiseliteratur wie folgt einordnete: »Heine
     lässt die Weltkugel zwar nicht im hellen Sonnenschein auf der Fingerspitze tanzen wie Goethe, sondern er zerschlägt sie, aber
     er tut es nur, um den einzelnen Stücken dann den reinsten Schliff zu geben. Dabei kommt noch immer Lust und Leben heraus.«
     Tatsächlich ist Heines ›Wintermärchen‹, ein versifizierter Reisebericht durch Deutschland im Jahr 1844, eine Provokation für
     die höheren Stände. Und die ließen das Werk auch gleich verbieten. Heine nämlich beschreibt frech und schonungslos die politische
     und geistige Enge, die er zwischen Hannover und Köln vorfand, bevor er sich wieder nach Paris begab. Ein kleiner Auszug mag
     als Geschmacksprobe genügen, sorry, liebe Aachener: »Zu Aachen langweilen sich auf der Straß// die Hunde, sie flehen untertänig:
     Gib uns einen Fußtritt, o Fremdling, das wird//vielleicht uns zerstreuen ein wenig.«
    Herzog, Werner
    Er bestreitet, dass die Begegnung mit Klaus Kinski seine professionelle Karriere angefeuert hat: »Der Mann war ein Tornado,
     der wütete!« Stattdessen sei eine ganz andere Erfahrung ausschlaggebend gewesen: »Ich bin mit 14   Jahren |86| zum ersten Mal zu Fuß unterwegs gewesen und an Albanien entlanggegangen. Danach wusste ich: Ich werde Filme machen.« Was er
     dann auch getan hat, Herzog gehört zu den großen Protagonisten der deutschen Autorenfilmer neben Wenders und Schlöndorff.
     Der Hang, sich körperlich zu verausgaben und sich die Welt – nicht nur intellektuell, sondern auch physisch – zu erarbeiten,
     hat ihn angetrieben. Herzog hat sich alles angesehen, die Antarktis ebenso wie den südamerikanischen Dschungel, seine Neugier
     ist grenzenlos, er gewährte Innenansichten und Oberflächenabbildungen der spektakulärsten Plätze auf dieser Welt.
    Kerkeling, Hape
    Im Grunde ist Hape Kerkeling für die Pilgerbewegung das, was Boris Becker in den

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