Die Reise-Bibel

kann man messen, jahaaa! Und dabei
     kommt raus, dass Österreich 112   Tonnen pro Quadratkilometer wiegt. Und nicht wieder alles |81| auf Hermes Phettberg schieben – der hat 200   Pfund abgenommen und wiegt inzwischen nur noch 70   Kilogramm.
    Papua-Neuguinea
    Selbst für Menschen mit einem ausgeprägten Talent zur Aneignung fremder Zungenschläge, wie zum Beispiel Desiree Nosbusch oder
     Freddy Quinn (kein Witz, der Mann spricht Englisch, Französisch, Italienisch, Flämisch, Türkisch, Finnisch und ein bisschen
     Deutsch) dürften in Papua-Neuguinea an ihre Grenzen stoßen. Hier werden über 700 verschiedene Sprachen gesprochen, Linguisten
     behaupten, dass dabei 14 unterschiedliche Sprachfamilien beteiligt sein sollen. Nicht schlecht für einen Inselstaat, der nur
     über fünfeinhalb Millionen Einwohner verfügt.
    Paris-Syndrom
    Was den Deutschen ihre Bullerbü-Projektion, ist den Japanern ihr Paris-Waterloo. Tatsächlich existiert im japanischen Sprachgebrauch
     bereits ein Wort für den Schrecken, die Frustration und die schockähnlichen Zustände, die eine Reise in die »Stadt der Liebe«
     für manche Japaner mit sich bringt. Durch einschlägige PR auf eine Stadt des Glamours und der Liebe eingestellt, werden sie
     vor Ort mit Franzosen konfrontiert, die weder höflich noch geduldig mit ihnen sind – und die wunderbare Welt der Amelie ist
     auch nirgendwo zu sehen. Aufmerksam auf das Phänomen »Paris-Syndrom« wurde der japanische Psychiater Hiroaki Ota, nachdem
     er 1989 in Paris zu arbeiten begann. Jahr für Jahr entdeckte er Fälle von Landsleuten, die offenbar durch das Leben dort krank
     wurden. Möglicherweise gibt es ja auch ein Tokio-Syndrom für deutsche Touristen, die sich im Land der aufgehenden Sonne nicht
     nur ›Lost in Translation‹ fühlen. Bislang ist es allerdings noch unerforscht.
    |82| Regen, ergiebiger
    Möglicherweise hätten Sie ja auf irgendein Kaff in Irland getippt. Doch wie immer kommt es ganz anders, als Sie denken: Der
     regenreichste Ort der Welt ist der Mount Wai’alae auf Hawaii. Bis zu 12   700   Millimeter Niederschlag jährlich wurden dort schon gemessen. Lustigerweise hat sich ausgerechnet im Tal vor dem Mount Wai’alae
     ein Hippie-Völkchen niedergelasssen und lebt dort abgeschieden vom Rest der Welt von Fisch und Früchten.
    Sansibar, plastikfrei
    Bei der nächsten Reise nach Sansibar dringend beachten, sonst droht schon bei der Ankunft die Plünderung der Reisekasse: Auf
     der tansanischen Insel Sansibar sind zum Schutz der Umwelt Plastiktüten verboten. Sie dürfen weder eingeführt noch verteilt
     werden. Wer sich nicht an die Bestimmung hält, riskiert Geldstrafen von mehr als 1500   Euro oder gar Haftstrafen bis zu sechs Monaten. Oops. Hintergrund der drastischen Aktion: Nach Ansicht der Politiker in Sansibar
     sind Plastiktüten gefährlich für das Leben im Meer. Zudem blockierten sie auf der Insel häufig die Abwasserkanäle, erstickten
     die Meeresfauna und dienten Malariamücken als Wohn- und Brutstätte.
    Schottische Küche, süße
    Witze über die britische Küche zu machen verbietet sich von selbst, man lästert ja auch nicht über den österreichischen Fußball
     oder die französische Popmusik. Deshalb nur, um unserer Chronistenpflicht nachzukommen, die schlichte Information zur aktuellsten
     Geschmacklosigkeit der Inselküche: Das Angebot in schottischen Imbissen enthält frittierte Marsriegel. Guten Appetit.
    |83| Sibirien, Flirtverhalten
    Andere Länder, andere Sitten, so weit die Binsenweisheit. Das bezieht sich zuweilen nicht nur auf merkwürdige Frühstücksgewohnheiten
     (England) oder den Umstand, in eisiger Kälte auf Strümpfe zu verzichten (wieder England   …), sondern eben auch auf die Paarungsgewohnheiten und Gebräuche. Die kurioseste Art und Weise, einem Mann seine grundsätzliche
     Bereitschaft zur zärtlichen Interaktion anzuzeigen, wird in Nordsibirien beobachtet: Dort bewerfen junge Damen ihre potenziellen
     Freunde mit Feldschnecken. Falls es Sie also demnächst einmal nach Sibirien verschlägt, dann nehmen Sie nicht gleich Reißaus,
     wenn Ihnen so was widerfährt – hier wird nur geflirtet.
    Sirtaki, der
    Na, geht der nächste Urlaub nach Griechenland? Und dafür wird in der heimischen Tanzschule schon mal eifrig am griechischen
     Nationaltanz gearbeitet, dem Sirtaki? Was wäre denn, wenn jetzt einer des Weges käme und behaupten würde, diesen Tanz hätten
     sich gar nicht die alten Griechen ausgedacht, sondern ein