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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Cinnabar. »Wir brauchen Ihre Dienste nicht mehr.« Er wandte sich wieder zu Korie und den anderen und stapfte zurück in die Mitte der Brücke. Dort legte er seiner Pranken auf die Lehne des Kommandantensessels, setzte sich jedoch nicht.
    »Um Ihre erste Frage vorwegzunehmen, es war tatsächlich leicht. Ich bin durch die Torpedoschächte an Bord gekommen. Sie haben Ihr eigenes Schiff nie abgetastet. Sehr arrogant, muß ich sagen. Und zu Ihrer zweiten Frage: Der Grund, aus dem Sie die Selbstzerstörung nicht aktivieren können, ist, daß ich diesen Teil des Netzwerks außer Betrieb gesetzt habe. Und nun… senden Sie dieses Signal an die Drachenfürst.«
    Der Assassine wandte sich dem großen Frontschirm zu und begann zu sprechen. »Hier ist Esker Cinnabar. Ich habe die Kontrolle über beide Schiffe übernommen. Die Burke ist bereit zur Übernahme. Der Überlichtantrieb ist unbeschädigt. Alles läuft bestens. Senden Sie das!« Er grinste niederträchtig. »Mister Jones? Ich habe Ihnen einen Befehl gegeben.«
    Jonesy schien verunsichert. Er warf Korie einen hilfesuchenden Blick zu. Der Erste Offizier nickte zögernd. Jonesy wandte sich seiner Konsole zu und sandte die Meldung ab. Dann blickte er wieder zur Brücke hoch.
    Cinnabar lächelte. Er stapfte auf die andere Seite des Kapitänssitzes und lächelte besitzergreifend. Korie funkelte ihn an. Dieser Sitz gehört mir! Ich habe ihn verdient. Wie kann er es wagen?
    Aber der Morthaner legte nur seinen Arm über die Rückenlehne. Er setzte sich nicht.
    Korie tauschte einen Blick mit Brik. Der Sicherheitsoffizier verharrte weiterhin reglos.
    »Sie hätten die Fluktuatoren sofort zerstören sollen«, erklärte Cinnabar. »Und die Burke gleich mit, als noch Zeit dazu war. Zu schade, aber das hier wird sehr peinlich für Sie werden. Eine weitere Erniedrigung in einer langen Reihe.« Sein Lächeln wurde breiter. Entsetzlich breit. »Nun, ein Morthaner würde einen ehrenvollen Freitod einer Demütigung vorziehen – aber ihr Menschen scheint unter Demütigungen förmlich zu gedeihen. Also verspreche ich Ihnen eine ganz außerordentliche Demütigung.« Sein Kichern klang nach einem verendenden Dinosaurier. »Die ultimative Demütigung… vielleicht werde ich Sie sogar am Leben lassen. Sie sind es nicht wert, von einem Morthaner getötet zu werden. Ich frage mich, was Ihr Admiral von Ihnen denkt, wenn wir Sie erneut nach Hause gehen lassen? Diesmal wird Ihre Niederlage noch schwerwiegender sein.« Cinnabar seufzte theatralisch. Dann wurde er abrupt wieder militärisch knapp: »Evakuieren Sie die Burke«, ordnete er an. »Legen Sie ab und ziehen Sie Ihr Schiff zurück. Sofort!«
    Korie meldete sich bitter zu Wort. »Wollen Sie nicht auch noch den dritten Fluktuator? Den, den wir bereits ausgebaut haben?«
    Cinnabar lachte. »Na, ist er nicht reizend! Sehr reizend! Der Fluktuator, den Sie mit Fallen gespickt haben, was? Werden sie nicht albern. Die beiden, die sich noch an Bord der Burke befinden, reichen für unseren Bedarf vollkommen aus.«
    Korie erschlaffte. Er sah aus wie ein Mann, der plötzlich begreift, daß er verloren hat. Tor legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Es hat nicht funktioniert«, sagte sie.
    Korie blickte auf. Seine Augen waren leer. »Werden Sie meine Mannschaft verschonen? Keine überflüssigen Toten mehr?«
    » Ich mache keine Versprechungen. Sie haben keine Wahl. Aber… ich werde Ihre Leute am Leben lassen, solange es zu unserem… gegenseitigen Vorteil ist.«
    Korie wandte sich zu Jonesy, Hodel und Tor. »Machen Sie, was er befiehlt.«
    Hodel schüttelte den Kopf. Er erhob sich und verließ seine Konsole. Jonesy genauso. Tor folgte den beiden.
    Korie blickte von einem zum andern. Sie schienen fest entschlossen. Verärgert über ihren Ungehorsam stapfte er an Hodel vorbei und fing an, die Kommandos selbst in die Konsole zu hämmern. Das Evakuierungssignal ging durch die Burke und echote in den Gängen der LS-1187.
    Der Frontschirm wurde hell und zeigte die Innenräume der Burke. Die Sicherheitsmannschaften winkten alle von Bord. Das medizinische Personal barg eben die letzten Leichen. Die Schwarze-Loch-Bande zuckte die Schultern und ließ die beiden ultrazyklischen Fluktuatoren im Maschinenraum zurück. Nakahari packte sein tragbares Terminal und zerrte es aus den Verbindungen. Dann rannte er ebenfalls in Richtung der Schleuse. Als letzte folgten die Männer der Sicherheitsmannschaft.
    Der Frontschirm zeigte, wie sie durch den Fährhangar und die

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