Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
Vom Netzwerk:
zeigte die Position der Burke und der LS-1187 als winzigen Punkt. Von der entgegengesetzten Seite des Holos näherte sich auf direktem Kurs ein größerer, hellerer Fleck.
    Hodel vergrößerte den Ausschnitt des Hologramms. »Ich kenne die Signatur. Es ist die Drachenfürst. «
    »Die Burke ist eine wichtige Prise«, erklärte Korie, während er durch den vorderen Kieldurchgang die Zentrale betrat. Er durchkreuzte den Raum und stellte sich hinter Tor. Er blickte über ihre Schulter auf die Schirme und fragte: »Irgendwelche Signale?«
    »Noch nicht.«
    »Es wird auch keine geben«, sagte Brik, der hinter Korie getreten war. »Es wäre reine Zeitverschwendung. Sie würden verlangen, daß wir uns ergeben. Wir würden uns weigern. Also, warum sich damit aufhalten? Nein, sie werden sofort zur nächsten Stufe weitergehen und angreifen.«
    Hodel schüttelte traurig den Kopf und murmelte leise vor sich hin: »O Mama…«
    »Wir können nicht gegen sie kämpfen«, sagte Korie. »Wir haben keine Chance.« Er schloß seine Augen und dachte einen Augenblick nach. Als er sie wieder öffnete, war seine Miene finster. »Tor, senden Sie dieses Signal.« Er wandte sich resolut zum Hauptschirm. »Morthanischer Schlachtkreuzer, wenn Sie sich diesem Schiff nähern, werden wir uns selbst zerstören. Sie werden unseren Antrieb nicht bekommen! Ich wiederhole: Wir werden uns selbst zerstören.«
    Tor blickte ihn eigenartig an.
    »Senden Sie das!« befahl er.
    »Sie werden es nicht glauben«, entgegnete Brik.
    »Und sie werden uns anhand des Signals entdecken«, fügte Tor hinzu.
    »Oder auch nicht«, sagte Korie. »Senden Sie!«
    Tor schüttelte den Kopf. »Es gibt Befehle, die nur ein Kapitän erteilen kann. Selbstzerstörung gehört dazu!«
    Korie blickte sie scharf an.
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Der Kapitän ist noch nicht tot!«
    »Der Kapitän ist nur noch konserviertes Fleisch!« brüllte Korie sie an. »Wie gehirntot wollen Sie ihn denn?«
    »Genau darauf will ich hinaus. Sein Gehirn ist noch nicht tot. Er muß den Befehl erteilen.«
    »Vielleicht haben Sie recht«, sagte Korie mit sichtlichem Ärger. »Aber jetzt ist nicht die Zeit, darüber zu streiten, Miss Tor. Mister Jones, Sie senden das Signal!«
    Jonesy schluckte. Er blickte entschuldigend zu Tor, dann wieder zu Korie. »Jawohl, Sir.«
    Tor murmelte etwas, das niemand außer ihr verstand. Sie machte einen Schritt zurück zu ihrer Konsole und schlug auf den Knopf. Das Signal ging hinaus. Das Paneel piepste zur Bestätigung. Signal abgeschickt. »Noch etwas, Sir?«
    Korie schüttelte den Kopf.
    Tor kam zu ihm zurück und senkte ihre Stimme. Sehr ruhig und sehr zornig sagte sie: »Übergehen Sie mich niemals wieder!«
    Korie widerstand ihrem Blick.
    Er starrte sie an, bis sie nachgab. Er war ebenso wütend, vielleicht sogar noch wütender als sie. »Der Streit darüber, wer das Schiff befehligt, gehört nicht auf die Brücke.«
    »Da haben Sie allerdings recht«, ertönte eine tiefe Stimme, heiser und rumpelnd wie das Brüllen eines Panthers.
    Sie wandten sich entsetzt um und sahen, wie der Morthanische Assassine ruhig und selbstbewußt mitten auf die Brücke der LS-1187 trat. Er grinste wie ein Gargoyle, und er zog die besinnungslose Molly Williger an den Haaren hinter sich her.
    »Der Streit ist vollkommen bedeutungslos«, fuhr Cinnabar fort, »weil ich nämlich jetzt das Kommando übernehme.« Er schleuderte die Ärztin über die Brücke. Sie gab noch schwache Lebenszeichen von sich. »Ich vertrage kein schlechtes Benehmen«, erklärte er.
    Korie war von Grauen gepackt. Er machte einen Schritt vorwärts, aber Tor ergriff seinen Arm und hielt ihn fest. Neben ihr stand Brik, vollkommen reglos.
    Jonesy erbleichte. Hodel war ohnmächtig geworden.
    »Verzeihung, Mister Korie…«, sagte Harlie unvermittelt in die Stille. »Ich empfange einige Anomalien auf der Brücke. Ich glaube… ja!« Und dann ging der Alarm los. »Eindringlinge an Bord! Alarm! Eindringlinge an Bord! Alarm!«
    Cinnabar lachte. Es war ein rumpelndes Kichern, das aus den Tiefen der Hölle emporzublubbern schien. Ein tiefes, boshaftes, furchteinflößendes Geräusch. »Danke schön, Harlie«, sagte er.
    Ein Sicherheitsmann stürzte auf der gegenüberliegenden Seite durch die Tür und riß seine Pistole hoch. Cinnabar bewegte sich blitzschnell, packte ihn, brach sein Rückgrat und warf ihn in den Korridor zurück. Ein schreckliches Krachen ertönte aus dem Gang. Jemand schrie auf.
    »Vielen Dank«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher