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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Tressen und Verzierungen behängt.
    Und – es schien sich zu freuen, sie zu sehen!
    Bach und Quilla Zeta erreichten das Deck, drehten sich um und erblickten den Grund dafür daß, Korie und Brik so unvermittelt angehalten hatten. Sie erstarrten ebenfalls. Ihre Waffen waren im Anschlag.
    Der Morthaner blickte sie an. Seine Blicke schweiften vom einen zum anderen, während er ihre Haltung und die auf ihn gerichteten Waffen abzuschätzen schien.
    Hodel meldete sich: »Mister Korie? Alles in Ordnung? Bitte bestätigen Sie.«
    »Ja ja, alles in Ordnung. Wir haben nur gerade die Katze gefangen, die die Kanarischen Inseln leergefressen hat. Das ist alles.«
    »Was? Würden Sie das bitte wiederholen?«
    »Ein Angehöriger des Diplomatischen Korps der Morthaner«, sagte Brik. »Die Elitekiller der Morthan-Solidarität.«
    »Sie versuchen uns klarzumachen, daß das schlechte Nachrichten sind, nicht wahr?« sagte Bach.
    »O Mama…!« murmelte Zeta. »Diesmal sind wir aber wirklich hineingetreten!«
    »Ruhe!« Korie blickte den Morthaner an. »Wer sind Sie? Wo befindet sich die Besatzung dieses Schiffes?« Das wilde Grinsen des Morthaners wurde noch breiter. Seine Lippen öffneten sich ein wenig, und er rülpste. Laut und bedächtig. Korie spürte Empörung in sich aufsteigen. Bach zuckte zusammen.
    Die Quilla verengte ihre Augen zu Schlitzen. Nur Brik verstand. Beinahe unmerklich nickte er. Ohne die Augen von seinem Feind abzuwenden, begann Brik zu erklären: »Morthanische Botschafter sind die bestausgebildeten Assassinen der Solidarität. Viele von ihnen besitzen spezielle Implantate und Erweiterungen, die ihre physischen und mentalen Fähigkeiten sogar noch verstärken.«
    Der Morthaner blickte angewidert auf die Menschen herab und widmete Brik seine besondere Aufmerksamkeit. Dann begann er zu sprechen. Ein zischender, dampfender Schwall von Beschimpfungen, der klang, als würde eine Katze in einer Flasche fauchen. »Haben deine Väter dir nie gesagt, daß man nicht mit dem Essen spielt?«
    Brik lächelte zurück: »Zumindest weiß ich, wer meine Väter waren.«
    »Ich werde die Knochen deiner Freunde als Zahnstocher benutzen. Du wirst alleine auf dem blutigen Strand heulen.«
    »Was sagt er?« fragte Korie.
    »Er ist froh, uns zu sehen«, entgegnete Brik.
    Korie starrte Brik ungläubig an. War das etwa ein Witz? Von Brik? Er faßte einen Entschluß. »Setzen Sie ihn im Bunker der Burke fest.« Er mußte sich zwingen, den Blick von dem Assassinen abzuwenden und in der Kommandozentrale umzusehen, als Demonstration, daß die Gegenwart dieses Monsters ihn nicht vor Angst erstarren ließ. »Kapitän Hardesty?«
    Auf der Brücke der LS-1187 hatte Hardesty zusammen mit anderen das Geschehen verfolgt, das die Helmkameras aufgezeichnet hatten. Auf dem großen Frontbildschirm war jetzt die Szene auf der Brücke der Burke zu sehen.
    »Ich bin auf dem Weg«, antwortete Hardesty.
    »Darf ich empfehlen, daß Sie an Bord der LS-1187 bleiben, Sir?« ertönte Kories Stimme. »Wir sind noch nicht fertig hier.«
    »Negativ, Mister Korie.«
    Auf der Brücke der Burke tauschten Korie und Brik einen ärgerlichen Blick.
    Brik sagte nichts.

 
Fallen
     
     
    Es kam nicht sehr häufig vor, daß ein Libertyschiff seinen Bunker aktivieren mußte. Aber der Kommandant der Burke hatte anscheinend vorhergesehen, daß es nötig werden könnte, einen rasenden Morthaner einzusperren – sowohl zu seinem eigenen Schutz als auch zu dem der Besatzung.
    Eine entsprechende Unterkunft zu errichten war eine Sache.
    Die Kreatur dann auch hineinzubekommen eine andere.
    Und doch…
    Sie betrat den Bunker freiwillig.
    Sie warf einen Blick auf die schweren Waffen, die auf sie gerichtet waren, gähnte herzhaft und ging praktisch den Weg zum Bunker voraus.
    Das Benehmen der Kreatur verunsicherte Korie. Es erweckte den Anschein, als hätte sie selbst den Bunker als persönliche Unterkunft gewählt. Sie handelte ganz definitiv nicht so, als betrachtete sie sich als gefangen.
    Irgend etwas stimmte hier nicht.
    Er sah fragend zu Brik hinüber, aber statt Korie eine Erklärung zu geben, blieb der Sicherheitsoffizier genauso schweigsam wie der Botschafter. Brik sprach erst wieder, als das Monster sicher im Bunker der Burke eingesperrt war.
     
    Der Bunker war ein Energiekäfig, der schwebend im Fährhangar des Schiffs installiert war. Er hing einen Meter über dem Boden und fünf Meter von der nächsten Wand entfernt und berührte nichts. Innerhalb des Haltegerüsts befand

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