Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
Vom Netzwerk:
Richtung der LS-1187, um die Meßergebnisse ihrer Untersuchung zusammen mit Harlie durchzugehen.
    Korie drehte sich wieder zu der Kreatur um. Das Wesen hatte sich abgewandt. Es untersuchte den Energiekäfig, in dem es gefangen war.
    Konnte es sein, daß…?
    Nein. Unmöglich.
    Zumindest wollte Korie das zu gerne glauben.

 
Schwere Entscheidungen
     
     
    Die Brücke der Burke erwachte nach und nach wieder zum Leben. Die Mannschaft der LS-1187 bewegte sich mit professionellem Elan. Korie mußte unwillig zugeben, daß der Kapitän gewußt hatte, was er tat, als er seine Leute die LS-1187 wieder zusammenbauen ließ. Die Mannschaft hatte das Sensornetzwerk der Burke schneller wieder hochgefahren, als Korie für möglich gehalten hätte.
    Abgesehen von den Bereichen, die der Morthanische Botschafter aus Gründen beschädigt hatte, die nur er allein kannte. Korie schob den Gedanken zur Seite. Er machte sich Sorgen, aber im Augenblick war dazu keine Zeit, und er konnte nichts unternehmen. Nicht jetzt.
    Tor nahm eben am Holotisch der Burke Platz. Der Projektor war dunkel, und eine dünne Staubschicht lag auf dem Tisch. Leen und Hodel zogen sich Stühle heran, ebenso wie eine der Quillas. Hardesty, Brik und Korie gesellten sich zu ihnen. Einen Augenblick später erschien Doktor Williger und setzte sich ans Kopfende des Tisches.
    Hardesty blickte zuerst Korie an. »Sie sind dran, Mister Korie.«
    Korie blickte auf seine Notizen – nicht, weil er sie gebraucht hätte, sondern weil es ihn beruhigte. Er atmete durch und fing an. »Die Burke wurde für ihre Mission mit drei ultrazyklischen Fluktuatoren ausgerüstet. Sie stellen den zur Zeit modernsten Hyperraumantrieb dar und sind beinahe doppelt so schnell wie alles, was die Morthan-Solidarität bauen kann.
    Die Annahme war, daß dieser Antrieb der Burke erlauben würde, morthanisches Gebiet gefahrlos zu durchqueren, ohne daß man sie abfangen könnte.
    Der Auftrag der Burke lautete, einen Botschafter aufzunehmen, von dem man annahm, er würde eine neue Friedensinitiative unterbreiten. Mittlerweile ist wohl allen unter uns deutlich geworden, daß der angebliche Gesandte in Wirklichkeit ein trainierter Assassine ist, dessen Aufgabe in der Eliminierung der Besatzung und der Sabotage der Burke selbst bestand.«
    Er beschloß seine Ausführungen und legte das Notizbuch auf die Tischfläche des ausgeschalteten Holoprojektors.
    »Und…?« bohrte Hardesty.
    »Es ist offensichtlich«, erklärte Korie. »Sie sind hinter dem Antrieb her. Der einzige Grund, aus dem die scheinbare Friedensinitiative zustande kam, war, daß sie unbedingt einen ihrer Leute an Bord der Burke schaffen mußten – weil sie das Schiff auf andere Weise nicht zu fassen bekommen konnten.«
    Hardesty warf Korie einen beeindruckten Blick zu. Dann sagte er: »Ja. Genau so würde ich es auch interpretieren.« Er musterte seinen Ersten Offizier. »Ihre Situationsanalyse ist völlig korrekt.«
    »Es gab nichts zu analysieren«, korrigierte Brik den Kapitän. »Jeder Morthaner ist ein verräterischer Betrüger. Der Rest unseres Wissens über die Morthaner ist demgegenüber von untergeordneter Bedeutung.«
    Korie war neugierig. »Trifft das auch auf Sie zu, Mister Brik?« fragte er.
    »Morthaner verraten ihre wahre Natur nur durch ihre Handlungen«, erklärte Brik. Nachdenklich fügte er hinzu: »Der Assassine hätte sich nicht so einfach von uns gefangennehmen lassen dürfen. Hinter dieser Geschichte steckt mehr, als wir bisher herausgefunden haben.«
    Hardesty blickte über den Tisch hinweg zu der Ärztin. »Doktor Williger?«
    »Dieses Ding im Bunker hört auf den Namen Esker Cinnabar. Auf der Skotakschen Vitabilitätsskala erreicht es einen Wert von einhundertzwounddreißig. Vorläufige Meßwerte deuten auf wesentliche mikrobiotechnische Erweiterungen und Implantate, die die Skotak- Bewertung auf dreihundert anwachsen lassen. Oder noch mehr.« Sie bemerkte Hodels neugierigen Blick und erklärte: »Ein Mensch erreicht fünfundsiebzig bis achtzig.« Dann drehte sie sich wieder zu Hardesty um und fuhr fort: »Das ist ein gewaltig gefährliches, häßliches Ding. Stark. Gemein. Heimtückisch. Machen Sie es ja nicht wütend.«
    »Ich werde daran denken«, antwortete Hardesty.
    Tor meldete sich mit einer Frage: »Warum mußte er das Gehirn der Burke auseinanderreißen?«
    »Diese Frage ist leicht zu beantworten«, sagte Brik. »Das Schiffsgehirn der Burke hätte es dem Monster unmöglich gemacht, die Kontrolle zu

Weitere Kostenlose Bücher