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Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Bärtschi
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Ausbildung bald zum Mechaniker und Konstrukteur avancierte, der nicht nur alle Maschinen zu reparieren wusste, sondern auch neue Apparaturen entwickelte. Sein Arbeitgeber schätzte ihn und förderte sein Talent, was leider oft zu Unstimmigkeiten mit den anderen Mitarbeitern führte. Aber auch Erinnerungen an die glücklichen Stunden, die er zuhause an seinem Basteltisch verbracht hatte, rasten ihm durch den Kopf. Dort fühlte er sich am wohlsten, dort hatte er sein wahres Glück gefunden. Doch wer würde jetzt seine Fische füttern?
    Bei diesem Gedanken stieß er plötzlich gegen etwas Weiches.
    »Pass auf und halt deine Arme in die Höhe, du fällst ja quer!«
    Es war die Stimme von Eliane. Seltsam dumpf und verzerrt. Auch sie war offenbar durch die Bodenklappe gestürzt und fiel jetzt zusammen mit ihm dem Tod entgegen. Hatte sie es gewusst, als sie am Strick gezogen hatte? War es vielleicht gar ein geplanter Suizid, nur um den Klauen der Roboter zu entgehen?
    Da glitt er plötzlich durch etwas Glitschiges und gleich darauf schlug er mit den Füßen voran auf dem Boden auf. Doch der Aufprall war unerwartet sanft und er konnte ihn mit den Beinen abfedern. Es war ganz und gar nicht so, wie er es nach dem langen Sturz erwartet hatte. Und das Wichtigste dabei: Er war nicht tot. Unwillkürlich schaute er nach oben. Kaum dreißig Zentimeter über seinem Kopf sah er, ihm Licht der nackten Glühbirne an der Wand, etwas Fleischfarbenes. Es versperrte ihm die Sicht in den Schacht über ihm, durch den sie gestürzt waren. Es sah aus wie ein Tuch. Waren sie in ein Sprungtuch gefallen? Hatte das den Sturz aufgefangen?
    Martin konnte kaum noch atmen. Die Luft war stickig und dünkte ihn zum Abschneiden schwer. Eliane öffnete eine Tür, die einem Schiffsschott glich, und schubste ihn hindurch in einen kleinen Raum. Dann schloss sie die Tür und zog an einem Griff, der aus der Wand ragte. Große Klappen öffneten sich wie Mäuler links und rechts von ihnen und kühle Luft strömte in die kleine Kammer. Endlich konnte er wieder richtig atmen. Seine Begleiterin drehte darauf an einem Handrad und eine zweite Tür schwang auf.
    »Komm, wir müssen weiter«, sagte sie.
    »Was ist passiert?«, fragte er belämmert.
    Sie musterte ihn kritisch mit ihren grünen Augen.
    »Du scheinst keine Erfahrung mit dicker Luft zu haben«, sagte sie. »Du bist wirklich nicht von hier.«
    »Dicke Luft? Was meinst du damit? Etwa das Loch, in das wir gestürzt sind?«
    Sie verzog den Mund. Doch ein richtiges Grinsen war es nicht. Erst jetzt bemerkte Martin, dass ihre Lippen knallrot geschminkt waren. Wieso war ihm das nicht schon früher aufgefallen?
    »Kann man so sagen. Wäre der Schacht nicht mit dicker Luft gefüllt, so wären wir jetzt mausetot.«
    »Dann sind wir gar nicht so schnell gestürzt, wie ich glaubte.«
    »Du bist ein schlaues Kerlchen. Vielleicht bist du doch nicht so nutzlos, wie ich dachte.«
    »Wie weit sind wir denn gefallen? Es kam mir wie eine Ewigkeit vor.«
    »Etwa dreihundert Fuß. Mehr nicht.«
    »Dreihundert Fuß?«, staunte er, »das sind hundert Meter. Und wir befinden uns jetzt unter dem Boden der Schlucht?«
    »Richtig, du Schlaumeier. Wir sind jetzt unter dem Grabenboden.«
    »Aber was ist mit den Robotern? Werden sie uns nicht durch den Schacht folgen?«
    »Roboter? Du meinst wohl die Mechanischen. Die Klappe oben ist wieder zu und die Sorte, die uns verfolgt, ist zu dumm, um den Einstieg zu entdecken. Doch genug geredet. Es geht weiter.«
    »Wohin gehen wir überhaupt?«
    Sie schaute ihn nachdenklich an, als überlege sie, ob sie ihn nicht besser stehen lassen sollte. Doch dann erklärte sie:
    »Nach Orb, wohin sonst.«
    Sie sagte es zwar leichthin, fast wie beiläufig, und trotzdem hatte er den Eindruck, sie warte auf eine bestimmte Reaktion von ihm. Erwartete sie freudige Zustimmung oder Erstaunen? Er hatte nicht den leisesten Schimmer, was es mit diesem Orb auf sich hatte. Er hatte noch nie von einem solchen Ort gehört. Gerne hätte er noch weiter gefragt. Zum Beispiel, was sie dort wollten oder suchten und wieso er mitkommen sollte. Doch sie ergriff ihn am Ärmel und zog ihn hinein in einen dunklen Gang, dessen Öffnung auf sie wartete.
    »Los jetzt, sonst verpassen wir den Zug.« Sie lachte und wieherte dabei wieder wie ein Pferd. Er blickte sie befremdet an.
    »Verstehe einer die Frauen«, murmelte er.
     

 
    DIE 411
     
    Schon nach wenigen Metern stießen sie auf eine grau lackierte Metalltür. Dahinter führte

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