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Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Bärtschi
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Rebellen und attackiert uns mit seinen eingebauten Waffen.«
    »Er hat keine, ich habe ihn genau untersucht, bevor ich ihn aufs Schiff geladen habe. Aber vielleicht kann er uns einen nützlichen Tipp geben.«
    Als sie neben dem Roboter anhielten, öffneten sie die Tür und stiegen aus, um ihn zu betrachten. Er sah aus wie ein zerbeultes Blechfass. Sein kuppelförmiger Kopf war eingedrückt, aus einem Riss ragte eine Spiralfeder wie eine Antenne. In einem seiner beiden feingliedrigen Hände hielt er eine abgebrochene Schiffsplanke. Er sah aus wie eine Vogelscheuche, fand Martin.
    »Du hast mein Schiff, verehrte Eisprinzessin«, begrüßte sie der Mechanische. »Du musst es mir zurückgeben.«
    »Das geht nicht so einfach«, entgegnete Eliane. »wir können nicht zu Fuß gehen. Im Übrigen bin ich nicht deine Eisprinzessin. Das vergisst du lieber.«
    »Es ist defekt«, stellte der Roboter fest. »Es wurde beschädigt. Ich muss es reparieren.«
    »Wie willst du es denn reparieren? Du hast keine Werkzeuge und keine Ersatzteile.«
    »Sie befinden sich auf dem Schiff im Unterboden zwischen den Schrauben.«
    »Das war ja schon mal ein nützlicher Hinweis«, flüsterte Eliane Martin zu.
    »Ich habe noch mehr nützliche Hinweise«, erklärte der Mechanische, der offenbar über scharfe Ohren verfügte.
    »Dann darfst du mitfahren«, erklärte Eliane großzügig.
    »Ich brauche das Schiff. Ich bin ein Kurier und muss meine Botschaft abliefern.«
    »Aha, so ist das also. Du bist mir ein feiner Kurier. Du hast die ganze Zeit neben deinem Schiff unter dem Eis gepennt und wenn wir dich nicht geweckt hätten, wärst du noch immer dort.«
    »Ich habe geschlafen? Darum habt ihr mich mit einem Eissegler überfahren, um mich zu wecken?«
    »Ja, wir hatten gerade kein anderes Werkzeug zur Hand.« Eliane grinste.
    »Es tut uns leid, dass wir so grob zu dir waren, aber wir hatten keine andere Wahl«, mischte sich Martin ein. »Vielleicht können wir einander helfen.«
    »Ein Geschäft? Ich bin kein Händler, ich bin Kurier.«
    »Und schwer von Begriff«, ergänzte Eliane. »Du kannst mit uns kommen und gibst uns dafür einen Tipp, wie wir in den Kessel der Oberstadt von Stahldorf runter kommen.«
    »Der Stahldorf-Kessel ist nicht mein Ziel. Ich muss nach Stonehenge.«
    »Das passt auch, wir kommen mit.«
    »Aber wir wollten doch in den Kessel, um Thomas zu suchen und dann ein neues Luftschiff zu bauen«, wandte Martin ein.
    »Halt die Klappe«, putze ihn Eliane kurzerhand ab.
    Martin war betupft. Die Hybride behandelte ihn immer noch nicht als gleichwertigen Partner und sie war unvorhersehbar launisch. Verstehe einer die Frauen, dachte er.
    Sie halfen dem Roboter an Bord und dieser machte sich unverzüglich daran, die Maschine zu untersuchen. Dazu öffnete er eine Bodenklappe zwischen dem Steuerhaus und der Maschine und förderte einen Stapel Werkzeug und Ersatzteile zutage.
    »Wir sollten nicht zu lange hier bleiben«, warnte Eliane. »Die Piraten sind nicht weit.«
    »Ich werde mich beeilen«, antwortete der Mechanische und vertiefte sich in seine Arbeit. Eliane und Martin zogen sich ins Steuerhaus zurück.
    »Vertraust du ihm?«, fragte Martin. »Wie können wir wissen, dass er nicht vom Virus befallen ist?«
    »Er ist ein altes Modell und muss lange unter dem Eis gewesen sein. Zudem sind Kuriere eine Klasse für sich. Wir werden sehen, was passiert, wenn wir nach Stonehenge gelangen.«
    »Wenn wir überhaupt dorthin kommen. Wie will er denn mit dem Schiff hinunter in die Schlucht gelangen?«
    »Genau das ist der springende Punkt. Ich denke, er wird es bei Fort Tesla versuchen. Für uns ist es eine Chance, rasch weiterzukommen. Schließlich wollen wir ja nach Orb.«
    »Und dafür willst du Thomas im Stich lassen?«
    »Jeder ist sich selbst der Nächste. Aber wenn Thomas noch lebt, wird er sicher einen Weg finden, nach Stonehenge zu gelangen. Dazu braucht er uns nicht.«
    Sie verbrachten die Wartezeit damit, die Einschusslöcher im Steuerhaus zu stopfen. Eliane opferte dafür den Rest ihrer Metallfolie. Nur das Pfännchen, das sie zusammengefaltet hatte, bewahrte sie auf. Als die beiden Sonnenschwestern tief über dem Horizont standen und der Tag sich dem Ende zuneigte, trat der Mechanische zu ihnen ins Steuerhaus.
    »Wir können weiterfahren, wir haben wieder Dampf. Allerdings mit verminderter Fahrt. Die verbogene Antriebsschraube habe ich nicht reparieren können.«
    Wie selbstverständlich trat er an die Steuerung und setzte den

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